Heiße Küsse im kalten Gassen

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»Alles. Ich will alles von dir, (Y/N).«

Völlig überrumpelt, lässt du zu, dass er dich in seiner Nähe behält und schlimmer noch, dir scheinbar mit jedem vergehenden Augenblick dichter kommt. Er schafft es, dass binnen Sekunden kein Blatt mehr zwischen euch passt.

Du solltest ihn wegstoßen, ihm sagen, dass er dich kreuzweise kann und dein Entschluss steht und du erst gemeint hast, was du gesagt hast, aber ... du wehrst dich nicht, als er sich hinab beugt und mit einem fesselnden Blick deinen gefangen nimmt. Am Rande nimmst du wahr, dass er sich die Maske abnimmt, als nur noch Millimeter eure Lippen trennen, doch du siehst nur seine Augen. Kakashis Blick ist ein Gefängnis, aus dem du nicht entkommen kannst, stellst du fest. Es ist ein Orkan aus Gefühlen, der sich einfach mitreist. Und der Kuss ... der Kuss, den er dir jetzt gibt, ist dein absoluter Untergang.

Seine Lippen sind noch immer weich und warm. Seine Berührung diesmal aber eher zärtlich denn forschend, und genau diese kleine Tatsache, lässt dich jeden Einwand vergessen. Die Zärtlichkeit, die Behutsamkeit, mit der Kakashi Hatake dich hier, mitten in der Nacht, gewissermaßen vor deinem Hau küsst, ist atemberaubend gefühlvoll. Du weißt schon bald nicht mehr, wo oben und unten ist und findest deine eigenen Arme um seinen Hals geschlungen. Den Kuss erwidernd, beginnt dein Herz zu rasen und dein Verstand beschließt einfach, seinen Dienst komplett aufzugeben.

Du machst einen kleinen Hüpfer und schlingst deine Beine um Kakashis Mitte. Irgendwie hat er damit gerechnet, denn er fängt dich spielend leicht auf, ohne die Berührung abbrechen zu lassen. Stattdessen öffnet er den Mund und du tust es ihm gleich. Eure Zungen beginnen sich zu umkreisen und erforschen einander wie beim ersten Kuss. Nur diesmal sind die Bewegungen langsam. Die Berührungen bedacht und fragend. Kakashis Hände bleiben, wo sie sind, stützend an deinem Hintern. Doch als du die Initiative ergreifst, und während eines dringend nötigem Atemzugs an seiner Unterlippe zu knabbern beginnst, setzte sich Kakashi mit dir auf dem Arm in Bewegung. Er drückt deinen Rücken stützend an die Wand, um eine seiner Hände benutzen zu kommen.

Seine Fingerspitzen wandern deine Seite hinauf und legen sich dann in deinen Nacken, bevor sie dort beginnen, deine Haut zu streicheln. Du bekommst eine Gänsehaut, die deinen ganzen Körper erfasst und schlingst dabei die Beine fester um seine trainierte Gestalt. Er presst dich im Gegenzug dichter an die Wand der Gasse und streicht mit der anderen Hand, ohne dir den Halt zu nehmen, dein nacktes Bein entlang.

Das war wirklich der Moment, in dem ihr hättet aufhören müssen. Die Sekunde, in der Hitze in deinen Unterleib wandert und Gefühle auslöst, die du nicht hier und nicht heute empfinden solltest, sollte eigentlich die sein, in der das Ganze hier aufhört. Vor allem, da du an einer sehr überhitzten, freudig pochenden Stelle deiner selbst spürst, dass auch Kakashi langsam aber sicher, so ziemlich genau das empfindet, was auch du gerade halb stöhnend verspürst. Aber ...

Deine Hände wandern über seine Brust, seinen Bauch und betasten jeden Muskel mit akribischer Sorgfalt. Du erhöhst das Tempo des Kusses und deine Finger wandern weiter hinab. Muskel für Muskel, die du selbst durch das Oberteil spielend leicht ertasten kannst. Und je mehr und je länger du das tust, desto bewusster wird dir, dass sich die Hitze deines Unterleibs in eine erregte Feuchte wandelt.

»(Y/N)«, flüstert Kakashi deinen Namen, als du am Bund seiner Hose angekommen bist. »Dir ist aber schon klar, dass du hier, halb nackt an mich gedrückt, dein Schicksal herausforderst, oder?«

»Vielleicht ist mir das ja gerade wirklich egal«, wisperst du atemlos zurück und versuchst, dein Gesicht etwas zurückzulehnen, um Kakashi anzusehen. Doch er hütet das Geheimnis um sein Miene weiter, indem er dich mit einer einfachen Neigung seines Kopfes hindert, hin anzusehen.

Seine Lippen streifen deine, als er sagt: »Hier ist nicht der richtige Ort, um das zu tun. Du hast das noch nie gemacht, und ...«

»... Und wenn ich dir sage, dass mir das gerade auch egal ist?«

»Shit«, brummt er tief und küsst dich mit einer Intensität, dass dir schwindelig wird, bevor er sich wieder einen Zentimeter von dir löst. Nun spürst du sehr deutlich, wie sehr er dich gerade will. Seine Härte drückt sich nämlich fest auf deine Mitte und entlockt dir und ihm ein leises Stöhnen, als ihr euch mehr oder weniger aus Versehen aneinander reibt. »Wenn ich egoistisch wäre«, sagt er heißer und schluckt trocken, »dann würde ich dir jetzt die Unterwäsche zur Seite schieben und dich hier und jetzt, an die Wand gestützt, vögeln. Aber ... ich ...« Bei seinen Worten entkommt dir ein sehnsüchtiges Wimmern und das bringt ihn zum Stocken. Kakashi räuspert sich. »So sollte dein erstes Mal nicht aussehen, (Y/N).«

»Nein? Habe ich dazu auch etwas zu sagen?«, fragst du und legst mutig eine Hand auf seine Härte. Kakashi stöhnt dunkel auf und knurrt im Anschluss, als er beide Hände packt und sie irgendwie über deinen Kopf hebt und festhält. Dabei rutschst du an ihm hinab und die Berührung ist intensiv ...

Deine Füße treffen den Boden und du genießt für einen Augenblick das kribbelnde Pochen. Wie gerne würdest du jetzt seine Hände an die Stelle manövrieren, doch als du versuchst, dich zu befreien, wird sein Griff nur fester.

»Ich bin gerne derjenige, der dich das erste Mal nimmt, (Y/N). Glaub mir, nichts würde ich gerade lieber machen. Aber so schön es für mich auch wäre, du ...« Er flüstert einen Fluch, weil du dich weiter an ihn drückst, redet aber dann weiter. »... Wir sollten das auf einen besseren Zeitpunkt verschieben, an dem ich weniger getrunken habe, und du ...«

Die einzige Warnung, die du bekommst, ist, dass Kakashis Augen für eine Millisekunde nach rechts zucken. Dann ist er weg und du kippst quasi fast vorn über. Nur ein stolpernder Schritt bringt dich noch rechtzeitig ins Gleichgewicht, aber du machst ein ziemlich dämliches Geräusch. »Was zum Teufel war das?«, fragst du und blickst dich blinzelnd um.

»Das sollte wohl ich fragen, oder? Was geht hier vor?«

Du schaust dich suchend nach der Stimme um, die dich dein lebenslang mit Liebe und Güte überschüttet hat. Mit dem Schrecken, den du empfindest, als du deinen Vater siehst, hast du gerechnet, doch dass dich sein wütender, nein, enttäuschter Blick so schmerzt, hast du nicht gedacht.

Minato hält Kakashi in einem Griff gefangen, aus dem er sich schlichtweg nicht befreien kann. »Vater, ich ...«, beginnst du leise, aber sein Blick bringt dich zum Schweigen.

»Du solltest jetzt nichts sagen und dich besser bekleiden, Tochter«, zischte dein Vater und sieht dir bewusst nur in die Augen.

Entsetzt fällt dir wieder ein, dass du ja nur deine Unterwäsche und einen dünnen Mantel trägst, der mehr schlecht als recht alle bedeckt. Rasch bindest du das lose gewordene Band zusammen und kreuzt die Arme vor der Brust.

Dein Blick huscht zu Kakashi, der nicht ansatzweise versucht, sich aus dem Griff des Hokage zu befreien. Im Gegenteil. Er wirkt eigenartig resigniert und irgendwie fast schon beschämt. Die Maske hat ihren Platz in den Bruchteilen der Sekunden wiedergefunden.

Du machst einen Schritt auf ihn zu, doch wieder hindert dich der stechende Blick deines Vaters. Kakashi versteht allerdings und nickt kaum merklich. Ein letztes Mal siehst du deinen Vater Minato an, dann drehst du dich um und gehst nach Hause. Ein leises Geräusch lässt dich wissen, dass der Hokage, Kakashi mit seinem berühmten Teleportationsjutsu weggebracht hat.

Tränen der Verwirrung laufen dir über die Wangen, als du die Haustür erreichst und von einer streng dreinblickenden, hochschwangere Mutter tadelnd angesehen wirst. Selbst wenn du ihnen folgen wollen würdest, – was absolut unmöglich ist – , kannst du nicht wissen, wo Konohas gelber Blitz, den Sohn des weißen Reißzahns hingebracht hat.

Du schlurfst reichlich durcheinander in dein Zimmer und schließt die Tür hinter dir. Und damit für heute auch jeden Gedanken an alles.

Kakashi x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt