Kakashi ist seit vier Tagen verschwunden. Weder beim Training noch sonst wo, war die kleinste Spur zu sehen, oder zu hören. Es frustriert dich, und da du das, was-auch-immer-ihr-da-hattet, nicht an die große Glocke hängen willst, musst du vorsichtig sein, wen du nach ihm fragst.
»Du bist heute irgendwie besonders schlecht gelaunt, oder?« Rin greift um dich herum und schnappte sich die Flasche Sake. »Oder sollte ich sagen, du bist seit geraumer Zeit mies gelaunt? Sollte das Leben mit dem kleinen, süßen Nachzügler nicht wundervoll sein.«
»Du hast nie mit einem Säugling in einem Haus gewohnt, oder?«
»Nope«, machte Rin, und grinste dich an. »Aber wenn ich dich so sehe, bin ich auch recht froh, dass meine Eltern kein Kind mehr in die Welt setzen. Zumindest hoffe ich das doch mal.«
Du wusstest, dass deine Freundin nichts dafür kann, aber seit du erfahren hast, dass sie mit Kakashi ausgegangen war ... du willst eigentlich nichts mehr, als ihr ins Gesicht schlagen, oder sie nach dem Date fragen. Wobei ersteres Verlangen deutlich überhand hat. »Also, dann rede nicht von Dingen, von denen du keine Ahnung hast. Außerdem kannst du nicht wissen, ob deinen Eltern auch ein Missgeschick passiert. Sooooo alt sind sie jetzt auch wieder nicht.«
»Oooookay ...«, brummt sie gekünstelt würgend und kippt sich einen Sake in den Mund. Dann hebt sie abwehrend die Hände. »Ist ja schon gut, Ms. Supermuffelig. Dann eben ein anderes Thema. Wie läufts denn mit Iruka? Lief jetzt endlich mal was?«
Du bläst genervt die Luft aus, nimmst selbst einen Sake und vergräbst dann das Gesicht in den Händen. »Nicht gut.«
»Huh?«
»Was ist denn daran nicht zu verstehen?«, zischst du und wirfst der dummen Pute einen bösen Blick zu.
»Ja, ich versteh schon alles. Ich raff es nur nicht«, sagt sie widersprüchlich und runzelt die Stirn. »Ich dachte, eure Treffen wären toll und er wäre ... nett.« Rin wackelt mit den Brauen.
»So nett wie Kakashi bei euren Dates?«, platzt du heraus und beißt dir fast auf die Zunge vor Schreck. Mist!
Rin schluckt sichtlich. »Woher ... Hat er etwas erwähnt?«
Du schüttelst den Kopf. »Als würde Hatake mit mir reden«, sagst du und versuchst, dich normal zu verhalten, obwohl dein Herz hämmert, wenn du nur seinen Namen denkst. »Ich habe da eben nur was aufgeschnappt.«
»Ich bring Kurenai um! Die blöde Kuh kann einfach nicht den Mund halten.«
Wo du schon mal das Thema angeschnitten hast ... »Was war denn los?«
Rin schmeißt sich ins Gras der Wiese unserer alten Schule und schaut der Sonne beim Untergehen zu. Erst nach Minuten antwortete sie, kurz bevor du ihr an die verdammte Gurgel gehen kannst. »Es war eigentlich ganz okay, und dann, aus dem Nichts, meint Kakashi plötzlich, dass er jetzt gehen muss.«
»Aha«, machst du und zwingst dir eine unbeteiligte Miene auf. »Und dann?«
»Na, ich habe gefragt, was er damit meint, dass er jetzt gehen müsse. Kakashi hat sich nur umgedreht und gemeint, ich verstünde es sowieso nicht, denn ich wäre einfach nicht sie.«
Mein Puls beschleunigte sich und meine Hände wurden feucht. »Sie?«
»Ja. Ich wäre nicht SIE. Das hat er gesagt, und SCHWUPS, war er weg.«
Könnte das sein? Warst du sie? Könntest du der Grund sein, warum er sein Date mit Rin abgesagt hatte?
»Eine Schande, echt. Ich hatte meine wirklich niedliche Unterwäsche an.«
Du blinzelst irritiert. »Wie bitte?«
»Du weißt schon, die Schwarze, aus Spitze.«
»Wolltest du etwa ...« BITCH, denkst du. Deine Faust ballt sich und es fehlte nicht viel, dann würdest du sie benutzen.
»Mit Kakashi vögeln? Hundertprozentig, ja! Mann, (Y/N), schau dir Hatake doch mal an. Welches Mädchen will ihn nicht in ihrem Bett wissen? Wer will nicht endlich die Eine sein, die sein Gesicht sieht?«
Du willst ihr gerade sagen, dass es wohl keine Garantie ist, sein Gesicht zu sehen, wenn man die Beine für ihn breit macht – so geschickt wie er seine Maske anziehen kann – aber du besinnst dich eines Besseren. Es würde nur Fragen aufwerfen. »Du bist ein Flittchen«, murrst du stattdessen dunkel und verzeihst den Mund.
»Besten dank auch!«, knurrt sie und füllt dir und sich selbst einen Sake ein. »Vielleicht solltest du dir mal eine Scheibe von mir abschneiden. Dem armen Iruka platzen bestimmt bald die Eier, wenn du ihn nicht ran lässt.«
»Ach halt dich die Klappe du ...«
»Wem platzen die Eier?«, fragt Obito, der aus den Schatten des Gebäudes schlüpft. Dichte gefolgt von ... Kakashi.
»Wenn man vom Teufel spricht«, flüstert Rin und schaut bewusst nicht zu dem weißhaarigen Shinobi. Du hingegen, kannst die Augen nicht von ihm nehmen. »Musste ja sein, dass der Blödmann genau jetzt antanzt.«
»Sag schon Rinni-Binni. Wessen Männlichkeit ist in Gefahr? Wobei, in deiner Nähe muss sich eigentlich jeder fürchten, oder?«, Obito grinst. »Gut, dass der gute Kakashi rechtzeitig einen Abgang gemacht hat. Sonst müsste ich doch glatt denken, dass du über seine prächtigen Eier redest.«
Rin springt auf und zeigt ihm den Mittelfinger. »Fick dich, Uchiha! Komm (Y/N), wir hauen ab. Es wird etwas zu voll hier und ich habe keine Lust auf das Geschwätz von dem Clown der Shinobi-Welt.«
Du siehst Kakashi weiter an. Und er dich. Doch dann packt dich Rin am Arm und zerrt dich quasi mit sich. »Hallo? Mach schon, lass uns abhauen.«
»Eigentlich«, sagt Kakashi plötzlich und du drehst ruckartig den Kopf. Du und Rin und Obito. Kakashi bleib locker. »Eigentlich will ich kurz mit (Y/N) reden. Wenn es für dich okay ist«, sagt er dann an dich gewandt und sein Blick trifft dich erneut bis ins Mark.
Obito fällt die Kinnlade runter und du verstehst nur zu gut, warum. Kakashi hat noch nie mit mir alleine sprechen wollen. NOCH NIE. Zumindest nicht so, dass es andere mitbekommen hätten, dass er es wollte. Und schon gar nicht, hat er gefragt, ob es für dich okay war.
Etwas in seinem Blick wird weich und dein Herz stolpert. Diese verdammten Augen. Diese wundervollen, geheimnisvollen, wunderschönen, traumhaften Augen. Du beißt dir auf die Lippe und ziehst sie in den Mund. Sofort schießt sein Blick auf diese Bewegung und er strafft sich.
»Das darf doch nicht wahr sein!«, stoßt Rin aus und lässt deinen Arm los. »Das ist doch ein Witz, oder? Du und Hatake? WOW! Du bist also, SIE.«
Kakashis Augen lösen sich scheinbar widerwillig von dir und treffen jetzt Rins. »Nur weil ich dich nicht in meinem Bett haben wollte, heißt es nicht, dass ...«
»Wem möchtest du hier was vormachen, Hatake. Viel offensichtlicher kann es ja kaum sein! Hast du mal bemerkt, wie hier gerade die Funken fliegen?« Er bleibt still. »Na also. Halt mich bitte nicht für dumm. Na dann ...« Rin kreuzt die Arme vor der Brust und schaut von ihm zu mir. Dann richtet sie sich an Obito. »Mach schon, Uchiha. Lassen wir die Turteltauben doch alleine. Hoffen wir nur, dass der arme Iruka schnell genug rafft, was hier passiert.«
»Rin«, fängst du an, doch sie stoppt dich.
»Passt schon. Auf geht's Rot-Auge.«
Obito, der scheinbar nicht weiß, ob er grinsen, oder besorgt sein soll, zögert erst, nickt dann aber. »Bin ja schon da, Rinni-Binni. Aber wenn ich mitkommen soll, musst du mir versprechen, dass meine Eier bleiben, wo sie sind.«
»Fuck, ja. Die würde ich nicht mit der Zange anfassen.«
Du hörst noch, wie Obito lacht und sie weggehen, doch alles, was du jetzt bewusst wahrnimmst, ist Kakashi Hatake vor dir.
Und leider hast du trotz des Rasens deines Herzens, ein schlechtes Gefühl.
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Kakashi x Reader
Fanfiction❤️❤️❤️Danke für die vielen Leser ❤️❤️❤️ Du bist im Team von Kakashi Hatake und Obito Ushiha und bereitest dich mit ihnen zusammen unter der Anleitung deines Vaters Minato Namikaze darauf vor, den Rang des Jonin zu erlangen. Doch es wäre so viel einf...