Vergeben und vergessen. Oder?

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Du wachst in seinem Bett auf und erschreckst. Wie zu Teufel bist du neben ihn geraten?! Schnell versuchst du, aufzustehen, doch Kakashis Arm hindert dich.

Das uns seine tiefe Stimme hinter dir. »Ich habe so die Befürchtung, dass du und ich in einem Krankenbett irgendwie zur Gewohnheit werden.«

Du schluckst und dein Herz hämmert. »Dir geht es gut, oder?«

»Der Situation entsprechend.«

»Und wie ist die?«, willst du wissen.

»Nun ja, ich bin zwar noch halb Tod, aber da du bei mir liegst, könnte es schlimmer sein.«

Du runzelst die Stirn. Und drehst dich vorsichtig in seinen Armen zu ihm herum. Seine Augen sind geschlossen. Keine Maske. Doch obwohl dein Blick sofort an seinem Gesicht Heften bleibt, ist es schon fast nicht mehr neu. Du hast Hatake schließlich jeden Tag fast so lange angestarrt, bis dir die Augen geblutet haben. Im verbildlichten Sinne, versteht sich.

»Ist es nicht noch etwas zu früh, um Witze zu machen?«

Seine Augen öffnen sich und treffen direkt deine. »Vielleicht?«

Du musst schmunzeln. »Ist das eine Frage?«

»Nein?«, erwidert er und sein Lächeln raubt dir fast den Atem.

»Ist das jetzt eine Frage gewesen?«

»Eventuell?« Seine Lippen verziehen sich zu einem größeren Grinsen und er schiebt den Kopf näher an dich heran. So nahe, dass deine Nase seine berührt.

»Kakashi?«

»Das war definitiv eine Frage«, witzelt er nur weiter und sein nach Medizin reichende Atemluft streift dich.

Dein Lächeln verschwindet. »Erzähl es mir. Alles.«

Er seufzt, gibt dir einen kleinen Kuss auf die Nasenspitze – als sei es das Selbstverständlichste der Welt – und lehnt sich dann etwas zurück. »Ich nehme an, ich kann dich nicht auf einen späteren Zeitpunkt vertrösten?« Als du verneinst, beginnt seine Hand, die auf deinem Rücken ruht, kleine Kreise zu ziehen. Du bekommst eine Gänsehaut. »Das dachte ich mir schon«, brummt er tief und schließt wieder die Augen. »Das ist keine Sache, über die ich gerne rede, (Y/N).«

»Aber wenn ich dir verzeihen soll, dann muss ich das hören.«

Sofort blinzelt er dir entgegen. »Du willst mir verzeihen?«

»Es kommt ganz darauf an, wie ehrlich du jetzt zu mir sein wirst, Kakashi. Im Prinzip weiß ich einiges schon, aber ... Ich will es von dir erklärt bekommen. Und mit diesen Worten lässt er sich nicht zweimal bitten.

Kakashi erzählt dir davon, wie er nach dem Tod seines Vaters in ein tiefes Loch viel und wie der damalige Hokage seine Wut und den Zorn umlenken wollte. Er erzählte von dem kraftraubenden Training, den Methoden, ihn zu einem der gefährlichsten Ninjas zu machen, die es gibt. Und einem der Besten noch dazu. Er erzählt dir, wie gefährlich und wie verstörend manche Missionen waren und wie sie ihn dann in seinen Träumen heimgesucht hatten. Wie er anfing, sich zurückzuziehen, und nur Freundschaft zu denen hielt, die er auch vorher schon gekannt hatte, um niemanden mit seiner neuen, dunklen Art zu belasten. Er wurde nach und nach zu einem Anbu-Mitglied, dass nicht mehr wusste, ob er der Geheimagent war, oder ein einfacher Shinobi aus Konoha. Und dann kam Akatsuki. Und mit ihnen wurde alles schlimmer. Kakashi sprach nicht aus, welche Schrecken er für diese Organisation machen musste, doch du hörst in seiner dunkler werdenden Stimme, dass ihn die Taten traumatisiert haben. Er beschreibt dir, wie er diese Hinata als seinen Anker für die normale Welt nutzte, wenn er dort war um sich nicht in den Bosheiten und Intrigen Akatsukis zu verlieren. Und als er erzählte, wie er immer weniger abstreiten konnte, was er für dich empfindet und wie ihn das noch mehr beängstigt hat als alles andere, da hältst du es nicht mehr aus. Du küsst ihn gerade dann, als er dir sagt, dass er dich die ganze Zeit von sich stoßen musste, um dich nicht zu verletzen.

Kakashi x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt