Regeln und Strafen

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»Hör zu, (Y/N). Ich weiß, dass du uns anscheinend neuerlich für dumm hältst, aber wenn du mir nicht bald sagst, wer heute Abend hier war, wird dein Vater sicher implodieren.«

Deine Mutter wiegt deinen quengelnden Bruder hin und her, in dem Bestreben, ihn endlich zum Schlafen zu bewegen. Du seufzt und schmeißt dich auf dein Bett. Dabei quietscht es und Naruto weint lauter. »Niemand war hier! Wie oft muss ich das noch sagen?«

Deine Mutter straft dich mit einem vernichtenden Blick. »Es ist mitten in der Nacht und ich will mich nicht von dir anlügen lassen! Meine Güte, (Y/N)! Was ist nur los mit dir?«

»Nichts!«, brummst du erneut. Doch auch dieses Mal überzeugst du die schlaue Kushina nicht. Mit zwanghafter Konzentration verdrängst du die Bilder und Gefühle, die dich heimsuchen, seit Kakashi verschwunden ist. Er hatte die nahende Ankunft von deinen Eltern irgendwie bemerkt und war in Windeseile durch den Garten verschwunden. Nicht ohne dir vorher einen liebevollen Kuss zu stehlen. Sofort kribbeln deine Zähen und du steckst sie unter die Decke. »Ich habe es doch schon erklärt. Ich war alleine!«

Sie lacht freudlos. »Wann hat es angefangen, dass du mir Dinge verschweigst?«

»Ich verschweige dir nichts«, gibst du zickig zurück, denkst dir aber zeitgleich: In dem Moment als ihr alle über meinem Kopf weg beschlossen habt, das Kakashi Hatake nicht gut für mich ist.

Nachdem Minato dich mit ihm in der Gasse erwischt hatte, war auch deine Mutter der festen Überzeugung, dass Kakashi keine guten Absichten mit dir haben konnte. Und weil sie so überzeugt davon war, hat sie gleich ein verdammtes Verbot ausgesprochen, ihn außerhalb des Trainings zu treffen. Zwar war dein Vater nicht unbedingt begeistert gewesen, weil er wohl wusste, wie schwierig sich das gestaltet. Doch weil seine geliebte Kushina das wollte, war er einverstanden. Als könnten sie dir verbieten, ihn zu sehen.

»Ich war alleine. Was soll ich dazu noch sagen?«

Kushina kniff die Augen zusammen. »Ist das deine letzte Antwort? Du warst alleine? Den ganzen Abend? Niemand war hier?«

»Wie ich schon unzählige Male sagte, Mutter!«

»Also dann«, nuschelte Kushina enttäuscht und tappte aus dem Zimmer. Naruto weinte immer noch leise, als du das Knarren der Treppe hörst. Dann erklingen von unten Geräusche und als Schritte zurückkommen, setzt du dich auf.

Deine Mutter kommt zurück, in der Hand ein Stück Stoff. »Wenn du alleine warst, kannst du mir sicher erklären, wessen Unterwäsche das ist? Denn ich bezweifle, dass sie dir ist.«

Dein ganzer Körper versteift sich und deine Lippen formen nur ein lautloses »Oh«. Sie wirft das Kleidungsstück in die Mitte deines Zimmers und sieht dich enttäuscht an. »Erklär dich, Kind.«

»Mutter, ich ...« Du weißt nicht, was du sagen sollst. »Es ist nicht das, wonach es aussieht.«

»Ach nein?«, ruft sie laut und ballt die Fäuste. Neue Schritte kommen näher und Minato stellt sich hinter seine wütende Frau. Er legt ihr die Hand auf die Schulter und sie tritt automatisch näher an ihn heran. »Wie ist es dann, (Y/N)? Was kannst du dazu sagen?«

»Also ich ... Das ist so ... Ich ...«

»Wer war hier?«, will sie erneut wissen und der Ton, mit dem sie dich das fragt, ist sowohl todernst als auch schlichtweg enttäuscht.

Dir wird schlecht, als du flüsterst: »Niemand.«

Du siehst deine Eltern nicht an, aber dennoch spürst du, wie sich ihre Ernüchterung auf dich legt wie eine Decke. Du enttäuschst sie. Du belügst sie. Und du hasst dich dafür. Aber was ist die Alternative? Kakashi verraten und ihn in ernsthafte Schwierigkeiten navigieren? Nein, das kannst du nicht! Also bleibst du still und antwortest nicht mehr. Du hältst ihre vorwurfsvollen Blicke aus und nimmst alle Schuld auf dich.

Kakashi x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt