Allein zu Hause

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Du öffnest die Haustür und obwohl du weißt, dass du dir sicherlich einen Riesen Ärger damit einhandelst, hast du vor Kakashi dein Zuhause betreten zu lassen. Deine Mutter und der Hokage sind mit deinem Bruder auf irgendeiner Feierlichkeit eingeladen, sodass du vollkommen alleine bist. Alleine und nur in einem dämlichen Pyjama bekleidet.

»Muss ich dich für einen Stalker halten, oder woher weißt du, dass du es wagen kannst, vorbeizukommen?« Du grinst ihn schief an, während er am Türrahmen lehnt und langsam sein Buch sinken lässt.

»Du hast im Training erwähnt, das du heute allein bist. Erinnerst du dich?«

Nein, das tuts du nicht. Doch unwahrscheinlich ist es auch nicht, so abgelenkt wie du momentan bist. Eine Woche ist seit dem Gespräch, dem darauf folgendem sehr langen und wirklich durchdringenden Kuss vergangen. Und bis dahin ist nichts mehr passiert als das ihr, du und Hatake, euch immer wieder angesehen habt. Nur angesehen.

Und als du an die Blicke zurückdenkst, wird dir klar, dass lange nichts mehr so heiß gewesen war, wie diese Momente.

Du räusperst dich und siehts auf die Uhr im Flur. »Um spätestens 10 Uhr sind meine Eltern wieder zurück.«

»Das wären dann drei Stunden, die sie nicht hier sind, richtig?«

Sein verspielter Ton malt dir ein keckes Grinsen auf die Lippen. »Nenn mir einen Grund, dich reinzulassen. Ich riskiere damit eine Menge Ärger, Hatake.«

Er stößt sich ab und beugt sich leicht zu dir herunter. »Ich kann auch wieder gehen, (Y/N). Wenn es dir zu riskant ist, mit mir gesehen zu werden, verschwinde ich natürlich wieder und wir sehen uns Morgen beim Training.«

Du schluckst trocken weil seine Nähe so berauschend ist. Dann machst du einen Schritt zur Seite und deutest auf das Wohnzimmer rechts von euch. Kakashis Grinsen ist sogar unter der Maske zu erkennen. Es leuchtet in seinen Augen. Hatake läuft ins Zimmer, sieht sich dabei genaustens um und setzt sich nach deinem Kopfnicken auf das Sofa mitten im Raum.

Einen Augenblick stehst du unschlüssig da, bevor du dich wieder fasst. »Willst du was trinken?« Er nickt, also fragst du: »Und was möchtest du?«

»Was kannst du mir denn alles anbieten?«

Die Frage klingt irgendwie zweideutig. So wie jedes Wort das ihr seit dem letzten Kuss gewechselt habt. Du leckst dir die Lippen, was ihm definitiv nicht entgeht, wenn du den hungrigen Schatten in seinen Augen richtig deutest. »Wir haben Wasser, Saft und ... Sake?«

Kakashi grinst. »Ein Wasser wird reichen, denke ich. Vorerst sollte mich das etwas abkühlen.«

Oh Gott! Als könnte dich jetzt noch irgendwas abkühlen, wenn er so auf deinem Sofa saß. Hatake hatte ein schwarzes enganliegendes Shirt an und seine Trainings-Weste darüber. Die Bandagen an seinen Beinen lagen eng an den Waden und dem rechten Oberschenkel, sodass sie seine Muskeln betonten. Du verschwindest nach einem zu langen Blick auf ihn in der Küche, füllst zwei Gläser und kommst zurück. Kakashi hat sich keinen Zentimeter bewegt und sieht nur auf dich. Wärme kribbelt dir auf der Haut und dort, wo er dich ansieht, spürst du seine Blicke wie Finger.

Oh, das kann ja ein interessanter Abend werden, denkst du und merkst plötzlich, wie sehr du dir wünscht, dass das wirklich der Fall wird. Und das schon seit sehr langer Zeit. Du setzt dich neben ihn und stellst die Gläser auf den kleinen Tisch. Obwohl ihr euch schon so lange kennt, ist es doch gerade irgendwie seltsam. Es liegt eine Anspannung zwischen euch, die du nicht beschreiben kannst. Doch sie ist nicht nur positiv. Du weißt nicht genau, was du als Nächstes tun sollst.

Du beschließt, einfach draufloszureden. »Was findest du eigentlich an diesen Büchern? Sind das nicht nur die Fantasien eines alten, notgeilen Shinobi?«

Kakashi x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt