Harry Pov
Nun kommt das Kapitel zur richtigen Zeit. Es tut mir jetzt schon wirklich leid, aber ähm ja, Happy Pride month?
Geht jemand auf die CSD in Stuttgart?Sehr hohe TRIGGERWARNUNG
Ich renne, renne und renne. Nach Hause. In meinen privaten Bereich. Mein Auto lasse ich an der Uni stehen, werfe Zuhause meine Tasche mitten in den Flur, die Schuhe lasse ich ebenfalls dort stehen und renne die Treppen in mein Zimmer hinauf. Die Tür schlägt in einem lauten Ton ins Schloss.
Neben meinem Bett lasse ich mich an der Wand hinunter gleiten. Ziehe meine Beine ganz eng an meinen Körper. Ich zittere, meine Knie sind weich, sie fühlen sich an, als würde ich sie nicht mehr spüren. Die Tränen laufen, einen Moment denke ich, dass ich keine Luft mehr bekomme. Alles prasselt auf mich ein. Die Vergangenheit. Ich atme schnell. Ein Schluchzer verlässt meine Kehle.
Ich krame unter meinem Bett eine kleine Dose hervor, die ich schon lange nicht mehr geöffnet habe. Mit meinen zittrigen Fingern greife ich hinein und nehme das Metal in meine Hand. Ohne groß nachzudenken, schiebe ich meinen Pullover nach oben.
Das Blut tropft auf meinen Boden. Meine Arme zieren nun neben den Narben nun auch offene Wunden. Das Blut rinnt heraus. Immer mehr fließt meinen Arm entlang. Ich stehe auf, überbrücke die schwarzen Punkten und laufe ins Badezimmer. Das Wasser stelle ich an, lasse meinen Arm darunter gleiten und zische vor Schmerzen auf. Ein stummer Schrei, danach ein schmerzvolles keuchen. Ich tupfe die Wunden ein wenig ab, bevor ich das Handtuch auf den Boden werfe. Ich suche um Spiegelschrank nach etwas, und als ich die Verpackung finde, nehme ich diese heraus.
Ich lege sie auf das Waschbecken, fülle einen kleinen Becher mit Wasser und stelle diesen daneben.
Ich setze mich auf den Klodeckel. Mein Arm ist erneut Blut überströmt und die Flüssigkeit tropft auf den weißen Boden. Vorsichtig drücke ich erst eine Tablette heraus. Am Ende liegen 6 Stück auf meiner Hand.
Ich hoffe, sie lassen mich einschlafen und nie wieder erwachen. Lassen mich diesen Albtraum beenden. Diesen Schmerz beenden.
Manche Menschen sind nicht dafür gemacht, auf dieser Erde zu leben. Ich bin ein kleiner Engel, der zurück in seine Heimat möchte. Und diesen Weg nehme ich nun.
Ich ziehe meine Beine auf den Toilettendeckel, nehme den Becher in meine Hand und schaue erneut auf meine zittrige Hand, in der sich sechs hochdosierte Schlaftabletten befinden. Einschlafen und nie wieder erwachen.
Die Tränen rennen über meine Wangen, mein Kopf pocht, mein Herz schlägt schnell. Etwas, was ich bald nicht mehr spüren werde.
Ich atme tief durch, drei, zwei, -
Plötzlich spüre ich einen Schmerz an meiner Hand. Panisch schaue ich nach oben und sehe meine Mutter, die mich mit einem schockierten, unglaubwürdigen Blick ansieht. Die Tabletten liegen verteilt im Badezimmer.
"D-Du wolltest doch ni-"
Ich lasse den Wasserbecher fallen, schlinge meine Arme um meinen Körper und schluchze tief auf. Meine Mutter geht für einen Moment aus dem Badezimmer. Ich reagiere nicht darauf. Mein Kopf liegt in meinen Beinen, meine Hände klammert darum. Ich merke, wie meine Luft immer weniger wird. Mein Herz unregelmäßig schlägt. Ist das mein Ende?
Ich bemerke nur im Hintergrund, wie meine Mum wieder hinein kommt, die Tabletten zur Seite schiebt und ein Handtuch auf meinen Arm legt.
Sie weiß, dass sie mich nicht anfassen darf. Es tut mir weh, das ich weiß, das sie weiß, dass sie mir nicht helfen kann.
Die Zeit vergeht. Wie schnell sie vergeht? Ich weiß es nicht. Plötzlich spüre ich die Anwesenheit anderer Menschen im Raum. Ich bekomme mehr Panik. Bitte schlägt mich niemand. Als die eine Person sich vor mich kniet und seine Hände auf meine Füße legt, breche komplett zusammen. Ich trete die Hände weg, klammere mich mehr an meine Beine. Drücke meine Fingernägel in meine Schienbeine, sodass ich dort kurzerhand ebenfalls Blut spüre. Ich kann nichts machen. Mein Körper handelt von alleine.
Immer wieder wird mein Name genannt. Kein Mal gelangt es in mein Gehirn. Ein pieks an meinem Arm, einige Sekunden später und ich sacke in mich zusammen. Jegliche Spannung ist verloren. Würde mich die eine Person nicht heben, wäre ich von der Toilette gefallen. Ich merke noch, wie die Personen mich auf den kalten Boden legen, bevor ich meine Augen schließe und die Welt um mich herum verblasst.
* * *
Ich wache auf. Es stinkt. Nach Desinfektionsmittel. Ich höre Geräte piepsen. Nervig. Wirklich nervig. Meine Augen sind geschlossen. Trotz allem blendet die Sonne in meinen Augen. Ich höre Stimmen. Meine Mutter. Mein Name fällt. Ich kann aber nicht entziffern, über was sie redet. Und mit wem. Meine Augen fühlen sich schwer an, ich kann sie nicht öffnen.
Meine Mutter hebt meine Hand. Ich spüre ihren Ring, den ich ihr geschenkt habe. Mit viel Mühe, drücke ich ihre Hand.
"Es wird alles gut Schatz", höre ich sie flüstern.
Danach drückt sie mir einen Kuss auf die Stirn. Das macht sie oft. Sie weiß, dass ich es liebe. Seit dem Gemma in Amerika ist, gibt es nur Mama und Harry. Uns gibt es nur im Doppelpack. Ich beschütze sie mit allem was ich habe. Und sie beschützt mich mit allem, was sie hat. Es tut weh zu wissen, dass ich sie verletzt habe.
Nach einer Weile, in der ich mich an das Sonnenlicht gewöhnt habe, blinzle ich und öffne die Augen.
"M-Mama", krätze ich.
Sie versteht es und schaut mich an. Ihr Blick ist voller Liebe. Ich versuche sie an zu lächeln, was allerdings scheitert.
"Alles wird gut", flüstert sie erneut, diesmal fließen ihr die Tränen über die Wangen.
"Es tut mir leid", hauche ich, wende mein Blick ab. Ich kann sie so nicht sehen. Mit dem Hintergedanken, dass ich dafür Schuld bin.
"Ich hole einen Arzt, ich komme gleich."
Sie lässt meine Hand los, die kraftlos auf meinem Bett liegen bleibt. Meine Mutter verlässt das Zimmer und kommt wenig später mit einem Arzt wieder.
"Schön das sie erwacht sind, Mr Styles."
Ich antworte nicht. Was soll man darauf antworten?
"Wir mussten Ihnen starkes Beruhigungsmittel verabreichen, sodass sie vier Stunden geschlafen haben. Wir haben währenddessen Ihre Wunden an Ihrer Hand genäht. Außerdem wurde Ihr für Sie zuständiger Therapeut Dr. Males hinzugerufen. Dieser wird Sie in den nächsten Stunden besuchen."
Mein Gehirn platzt vor Informationen. Ich nicke, ich möchte einfach nur, dass er verschwindet. Mich in Ruhe lässt.
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Loving is the antidote {Larry Stylinson}
FanfictionUnd obwohl es so neu für mich war, fühlte es sich an, als ob ich dieses Gefühl von Geborgenheit schon eine Ewigkeit kannte. Zwei junge Menschen die sich an einer Universität in London kennenlernen. Der eine ein Fußballer, der andere ein Mensch mit G...