Harry Pov
"Guiliano? Ich hab jetzt Therapie. Bis nachher."
"Bis nachher Harry."
Inzwischen ist es mein fünfter Tag hier. Vor sechs Tagen hat Louis mich betrogen. Fast eine Woche habe ich ihn schon nicht gesehen. Meine Mutter ebenfalls. Ich darf keinen Kontakt zur Außenwelt haben. Was v-vielleicht ein wenig Radikal klingt, sind einfach die Sicherheitsvorkehrungen hier.
Inzwischen habe ich auch mitbekommen, wieso Guiliano und Bianca hier sind. Ab dem zweiten Tag habe ich mich getraut bei ihnen an dem Tisch zu sitzen.
Bianca hat eine Essstörung, und Guiliano ist ebenfalls wegen starken Depressionen hier. Ich verstehe mich sogar ganz gut mit ihm, besonders als ich erfahren habe, dass er ebenfalls wie ich Interesse am selben Geschlecht hat.
Ich öffne die Türe des Büros von Dr. Males und trete hinein. Er sitzt über Notizen gebeugt an seinem Schreibtisch und bemerkt mich erst, als ich mich setze.
"Oh, Hey Harry."
Dr. Males legt die Akten zusammen, die nicht von mir sind und schiebt diese ein Stück zur Seite.
"Vor ab habe ich eine gute Neuigkeit für dich. Du darfst ab sofort in den Klinikpark, und dass ohne Betreuer. Allerdings nur für 30 Minuten. Zudem musst du dich An- und wieder Abmelden, damit wir wissen, dass du wieder hier bist."
* * *
"Guili! Ich darf nach draußen! Wollen wir nachher gleich gehen?"
Aufgeregt hüpfe ich hin und her. Guiliano hat diese Erlaubnis vor vier Tagen bekommen, sprich kurz nachdem ich zu ihm ins Zimmer kam. Seine brauen Augen musstern mich grinsend, während er jede Bewegung von mir beobachtet.
"Natürlich, sehr gerne H."
Lächelnd falle ich ihm in die Arme. Er drückt mich an sich, streicht mit seiner Hand über meinen Rücken. Ich lege meinen Kopf auf seine Schulter und atme ruhig ein.
Nach einigen Sekunden lösen wir uns, während er mir nochmal durch die Haare fährt. Ich lächle ihn an und drücke ihm einen Kuss auf die Wange. Seine Wangen färben sich rot und ein überdimensionales Lächeln bildet sich auf seinem Gesicht.
"Wollen wir dann gleich in der Mittagspause gehen?"
"Wenn du möchtest."
"Super gerne!"
Nach dem Mittagessen, wo wir zusammen mit Bianca an einem Tisch sitzen, laufen wir zu der Rezeption und melden einen Spaziergang im Garten an. Ich habe die Anweisung nach 30 Minuten wieder hier zu sein, Guiliano darf bis 60 Minuten draußen bleiben.
Gemeinsam gehen wir durch die große Eingangstüre und sofort kommt mir die frische Luft entgegen. In meinem Zimmer können wir die Fenster nur kippen, nicht komplett öffnen. Das heißt die Luft ist nicht die beste.
Die Sonnenstrahlen fallen mir ins Gesicht und der frische Herbstwind weht um mein Gesicht.
"Es ist schön hier", sage ich zu Guili und lächle ihn an.
In der Nacht sind meine Gedanken düster und wirklich nicht schön. Aber tagsüber schafft es Guili und auch Bianca mich so gut es geht abzulenken. Wir lenken uns gegenseitig ab.
"Wollen wir in den Laubhaufen springen?"
Ich zeige auf einen kleinen Haufen der unter dem Baum zusammen gekehrt herum liegt.
"Das wird dem Hausmeister nicht gefallen Harold", sagt er kichernd.
"Oh stimmt. Dann Mal lieber nicht."
Eine gefühlte Ewigkeit laufen wir um die Klinik. Das Gras ist nass, voller tau. Es ist bewölkt, trotzdem schafft es die Sonne ab und zu Mal durch zu leuchten. Es ist auch nicht kalt, sondern angenehm, sodass man mit einem Pullover herum laufen kann.
"Lass uns wieder rein."
Guili unterbricht die schöne Stille, in dem ich den baumrascheln und den Vögeln zugehört habe.
Ich tapse hinter ihm her, drinnen angekommen meldet er uns beide als anwesend.
"Was hast du heute noch H?"
"Ich darf noch für zwei Stunden in den Kraftraum, sonst nichts. Und du?"
"Muss noch meine Schulsachen erledigen und dann noch zum Schwimmen."
"Dann wünsche ich dir viel Spaß."
"Ich dir auch."
Wir umarmen uns noch einen Moment und verabschieden uns danach. Ich gehe den Weg in unser Zimmer um mich umzuziehen und Guiliano geht zur Rezeption und holt seine Schulaufgaben, die ein Klassenkamerad abgegeben hat. Mit einer kurzen Hose, einem Hoodie und Kopfhörern gehe ich zum Kraftraum. Der Duft erinnert mich an das bei mir, nachdem Louis und Zayn darin waren.
Louis
Sein Name geht mir nicht aus dem Kopf. Ich denke jede freie Sekunde an ihn. Ob er weiß wo ich bin? Er hat bestimmt Niall in der Universität getroffen. Oder er war bei mir und hat mit meiner Mutter geredet. Aufjedenfall war er noch nicht hier. Oder er wurde direkt weg geschickt. Ich habe nur Niall und meine Mutter auf die Besucher Liste geschrieben, die mich ab übermorgen besuchen dürfen.
Ich bin inzwischen schon 10 Tage hier. Zehn Tage ist es her, seitdem Louis die dumme Pute geküsst hat. Ob ich ihm verzeihen kann? Ich weiß es nicht. Aber ich brauche ihn. Ich, ich liebe ihn.
Während ich die Hanteln drücke, denke ich an unser Date auf meinem Dach nach. Wir haben die Sterne beobachtet, gekuschelt und uns unsere Liebe gestanden. Wieso kann nicht immer alles so schön sein? Wieso muss das Schicksal mich immer töten wollen.
Ich kann nicht schon wieder die Uni wechseln. Am besten breche ich ab. Ich komme sowieso nicht hinterher.
Und dann kommt mir der Gedanke. Louis ist im dritten Jahr, das bedeutet, er beendet die Uni dieses Jahr. Er schreibt bald seine Abschlussprüfungen und dann ist der raus. Mit seinem Studium fertig.
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Ende
Von Teil 1!!
Ich habe lange überlegt und ich bin zum Entschluss gekommen, dass ich eine zweiten Teil mache, weil ich ehrlich gesagt nicht weiß, was hier noch passieren soll😶🙈
Der zweite Teil wird ebenfalls in diesem Buch sein, deswegen braucht ihr es nicht aus eurer Bibliothek entfernen :)
Love R
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Loving is the antidote {Larry Stylinson}
FanfictionUnd obwohl es so neu für mich war, fühlte es sich an, als ob ich dieses Gefühl von Geborgenheit schon eine Ewigkeit kannte. Zwei junge Menschen die sich an einer Universität in London kennenlernen. Der eine ein Fußballer, der andere ein Mensch mit G...