Du liegst nachdenklich auf deinem Bett und starrst auf einen Zettel.
Diesen hast du vor ein paar Tagen zugesteckt bekommen, von keinem geringeren als dem Profihelden Hawks.
Er hatte wieder einmal die Stadt gerettet und du warst zufälligerweise vor Ort, viele Frauen wollten Autogramme von ihm, du musstest schmunzeln, denn Hawks war für dich kein unbekannter, er ist damals im selben Jahrgang auf die U.A gegangen und war schon zu dieser Zeit sehr beliebt bei den Mädchen gewesen. Und ehrlicherweise, bist auch du ihm damals verfallen.
Plötzlich ist er auf dich zugekommen, hat dir, ohne dass du danach gefragt hast, ein Autogramm mitsamt seiner Nummer gegeben und ist verschwunden.
„Vielleicht fand er mich einfach hübsch und hat mir daher seine Nummer gegeben", denkst du „ich sollte mir da nichts drauf einbilden, sicher gibt er sie jeder halbwegs gutaussehenden".
Du zerknüllst den Zettel.
„Wobei, was habe ich schon zu verlieren", murmelst du, machst den Zettel wieder vorsichtig auseinander und tippst die Nummer in deinem Handy ein.
„Hey Hawks, ich weiß zwar nicht, wieso du mir deine Nummer gegeben hast, aber es hat mir sehr geschmeichelt - (D/N)".
Du schickst die Nachricht ab und wartest auf eine Antwort.
Nach einer gefühlten Ewigkeit, hast du noch immer keine Nachricht bekommen, doch gerade als du dein Handy weglegen willst, piept es und du schaust sofort nach, ob die Nachricht von ihm ist.
Und ja, das ist sie. Doch mehr als eine Adresse und eine Uhrzeit hat er nicht geschrieben.
Sofort schaust du nach, was genau sich an der Adresse befindet.
„Eine Wohngegend", murmelst du, „ob er dort lebt...".
Die Zeit vergeht und du machst dich auf zu dieser Straße.
Dort angekommen, siehst du dich um, die Gegend ist wirklich schick.
Du gehst zur Eingangstür und tatsächlich, deine Vermutung war richtig, auf dem Klingelschild steht Takami geschrieben.
Du klingelst und wenige Sekunden später, öffnet sich die Tür.
„Ach (D/N), du bist ja pünktlich", sagt Keigo und lächelt „komm doch gerne rein".
Du begrüßt ihn und gehst herein.
Du siehst dich um und überlegst, was du sagen sollst, doch Keigo kommt dir zuvor.
„Ich habe ja schon fast nicht daran geglaubt, dass du dich meldest, hatte sogar etwas Sorge, dass ich meine Nummer falsch aufgeschrieben habe", kommt von ihm „willst du etwas trinken?".
„Nein danke", meinst du und siehst ihn skeptisch an „jetzt bin ich ein wenig verwirrt".
„Ach wirklich? Wieso das denn?", hakt er nach „ich war eher verwirrt dich zu sehen".
„Du warst verwirrt mich zu sehen...", wiederholst du „warum das denn?".
„Ich habe dich zuerst etwas gefragt", sagt Keigo und schmunzelt.
„Du hast dir Sorgen gemacht, dass die Nummer falsch ist", meinst du „du gibst sie doch sicher unzähligen Frauen als ob du die nicht in und auswendig kennst".
„Quatsch, da hast du aber ein komisches Bild von mir", sagt er und grinst „du bist die Erste, die sie bekommt".
„Das glaube ich dir nicht", bringst du heraus und musst lachen „sag jetzt aber mal wieso es dich verwirrt, dass ich hier bin".
„Naja, hätte gedacht du lebst ein glückliches und perfektes Leben", erklärt er dir „bist verheiratet, hast Kinder und sowas".
„Ehm, wie kommst du denn darauf?", hinterfragst du.
„Du wirktest schon immer super anständig und so als ob du eben der Typ für sowas bist", antwortet er „bin davon ausgegangen, dass du einen tollen Mann an deiner Seite gefunden hast, schließlich müssten dir eine Menge Kerle zu Füßen liegen".
„Wieso sollten sie das denn?", fragst du und kicherst.
Du findest süß, was er sagt und bist etwas verwundert darüber, dass er so ein Bild von dir hat.
Schließlich bist du immer davon ausgegangen, dass er dich früher nie beachtet hat.
„Du bist sehr hübsch und schlau", meint Keigo, sieht verlegen an die Seite und kratzt sich am Hinterkopf „außerdem warst du immer so anders als die anderen Mädchen in der Schule".
„Ich war anders?", hakst du nach und wirst leicht rot „ich war doch ein ganz normales und völlig durchschnittliches Mädchen".
„Du warst besonders", sagt er „du warst verknallt in mich und deine unauffälligen Blicke waren so niedlich, du warst nicht so aufdringlich und hast deine Gefühle nicht so offen gezeigt wie die anderen".
Du läufst noch etwas roter an.
„Was? Dachtest du echt, ich hätte das nie bemerkt?", hakt er nach und fängt an zu lachen.
„Nein, wie hätte ich das bemerken sollen", sagst du leise und siehst ihn an „ich ging immer davon aus, dass du nicht einmal meinen Namen kennst".
„Wenn ich mich wirklich für ein Mädchen interessiere, zeige ich es eben nicht sofort", erklärt er „und ehrlicherweise hatte ich das Gefühl, du hättest jemand anderen mehr verdient und nicht so einen wie mich".
„Jemand anderen", beginnst du, doch schüttelst sofort den Kopf „wie du sehen kannst, habe ich niemand besseren gefunden, weil ich so idiotisch war und sie ständig mit dir verglichen habe".
„Was soll das denn jetzt heißen?", fragt Keigo dich und muss schmunzeln „bin ich also doch nicht so toll wie du damals gedacht hast?".
„Du bist noch viel toller", gibst du zu „aber was solltest du schon von einer wie mir wollen, also habe ich niemals den Kontakt zu dir gesucht, obwohl ich so oft an dich denken musste".
„(D/N), wieso glaubst du hier zu sein?", hinterfragt er, beantwortet die Frage aber sofort selber „ich habe mich richtig gefreut, dich endlich mal wieder zu sehen, du bist noch viel hübscher und dein Lächeln ist immer noch so niedlich, und genau an dieses Lächeln musste ich in den vergangenen Jahren so oft zurückdenken".
Du lächelst.
„Siehst du, da ist es wieder", meint Keigo und legt eine Hand auf deine Wange „ich habe mich in dieses süße Lächeln verliebt und war viel zu blöd und beschäftigt mal herauszufinden, was aus dir geworden ist".
„Also, was willst du damit sagen?", fragst du leise, obwohl dir die Antwort mehr als klar ist.
„Naja, wenn wir uns schon zufällig wiedertreffen und beide nicht vergeben sind", beginnt er „könnten wir ja auch mal ausgehen, wenn du magst".
Du zögerst und gibst ihm dann einen Kuss auf die Wange.
„Natürlich", sagst du und grinst leicht „und dann kannst du mir noch einmal in Ruhe erzählen, wie fasziniert du von mir warst".
„So war das nun auch nicht", sagt Keigo lachend, legt eine Hand auf deinen Kopf und verwuschelt deine Haare „aber ja ich freue mich jetzt schon darauf".