Das Leben danach

Klärendes Gespräch

"Kann es sein, dass du schwanger von mir bist?", hörte ich schon die allzubekannte Stimme fragen. Geschockt sah ich ihn an. Wie kommt er denn auf einmal auf sowas? Nur weil ich mich erbreche?

"Nein ich habe wahrscheinlich nur was falsches gegesssen", entgegnete ich daraufhin und putze mir meinen Mund mit Toilettenpapier ab. Dieses Rumgekotze geht mir langsam auf die Nerven. Ich bin doch nur wegen Hope hier. Auf keinen Fall will ich mit Taylor über mein Wohl reden.

"Lynn ich kenne dich langsam ziemlich gut und ich sehe dir an wenn du lügst. Also was ist mit dir? Bist du wirklich schwanger?", löcherte mich Taylor plötzlich mit Fragen. Lynn beruhig dich und denke daran warum du eigentlich hier bist.

"Ich weiß nicht mehr was ich mit Hope machen soll. Ich habe gedacht, dass sie mit ihren 19 Jahre langsam erwachsen wird aber da habe ich mich wohl getäuscht. Nun bin ich hier um mit dir darüber zu reden", wechselte ich geschickt das Thema.

"Darüber reden wir nach einer Weile. Erst will ich wissen ob du schwanger bist. Immerhin kann ich der Vater sein. Wir hatten vor knapp 3 Wochen heißen Sex gehabt", hörte ich ihn sagen. So heiß war er nun wieder auch nicht, dachte ich mir im insgeheimen.

"Wie du möchtest. Ja ich bin schwanger aber mit Sicherheit nicht von dir. Also bilde dir ja nichts ein und wir vergessen das alles. Wir beide werden niemals eine Zukunft haben. Ich liebe ganz alleine nur Nick. Mit ihm werde ich noch einmal ein Kind großziehen", erwiderte ich daraufhin. Da ich keinen Sinn mehr in einer Unterhaltung mit ihm sehe, machte ich mich auf den Weg zur Tür. Dann muss ich wohl Hope alleine bändigen. Ich habe es 16 Jahre lang auch gut geschafft. Auf Taylor konnte ich mich wirklich noch nie verlassen. Mit großen Augen sah er mich an als ich erwähnte, dass ich schwanger sei.

"Bist du dir denn auch sicher, dass es von Nick ist? Ich bitte dich warum solltet ihr plötzlich ein gemeinsames Kind wollen. Ihr wisst doch wohl, dass ihr nicht mehr die jüngsten seid. Also sag mir die Wahrheit! Habe ich sie nicht verdient? Willst du, dass ich nach der Geburt des Kindes ein Vaterschaftstest beim Gericht beantrage? Dann würde jeder in deinen Umfeld von deinen Seitensprung wissen. Willst du das denn? Nick wird dich verlassen und Mayson würde sich von dir abwenden. Willst du das wirklich alles verlieren?", hörte ich Taylor sagen. Er hat Recht ich sollte ihn sagen was ich weiß. Meine Familie will ich auf keinen Fall verlieren aber wird Taylor nicht früher oder später jemanden erzählen, dass wir Sex hatten? Irgendwann kommt doch alles am Tageslicht oder etwa nicht? Niemand nimmt seine ganzen Geheimnisse mit in den Grab.

"Taylor ich weiß nicht wer von euch beiden der Vater meines ungeborenen Kindes ist. Nick und ich haben geplant noch ein Kind zu bekommen. Er wünscht sich so sehr ein leibliches Kind. Nicht, dass er Mayson und Hope nicht liebt wie seine eigene Kinder aber die beiden sind nun mal nicht sein Fleisch und Blut. Also habe ich die Pille abgesetzt. Als du vor der Tür standes, plante Nick einen schönen Abend zu zweit. Leider musste er noch Besorgungen in der nächsten Stadt machen, sodass er sich verspätete und plötzlich standest du vor der Tür und ich habe mich von meiner Vergangenheit leiten gelassen. Ich schäme mich so, dass ich meinen Ehemann betrogen habe und wünsche mir vom ganzem Herzen, dass es sein Kind ist, da wir nach unseren Akt Sex hatten", beendete ich schlussendlich meinen Vortrag. Noch immer plagte mich das schlechte Gewissen. Wie konnte ich nur mit Taylor schlafen? Ich kann meine Schwangerschaft nicht genießen solange ich nicht weiß wer der leibliche Vater ist. Wenn Taylor es ist, habe ich meinen Mann für immer verloren. Mir wurde bewusst, dass ich Nick die Wahrheit schulde. Er hat die Wahrheit verdient. Wenn ich ihn dadurch verlieren, ist das die Bestrafung für meinen Seitensprung. Die Bestrafung, die ich verdient habe.

"Du hattest innerhalb 2 Stunden Sex mit zwei verschiendenen Männern?", fragte Taylor ungläubig nach.

"Ich hatte keine andere Wahl. Auf keinen Fall durfte mein Mann was erahnen. Ich habe mich einfach ganz normal verhalten und das getan was er wollte, mit ihm geschlafen. Können wir jetzt über Hope reden? Im Moment hat sie Vorrang", versuchte ich endlich das Thema zu wechseln.

"Ich will aber, dass du nach der Geburt des Kindes sofort einen Vaterschaftstest machst. Wenn ich der Vater sein sollte, will ich die Verantwortung übernehmen", sagte Taylor.

"Ja das hatte ich auch vor. Ich will meinen Mann doch kein Kind anhängen. Also was machen wir jetzt mit unserer Tochter?", fragte ich ihn erneut.

"Jeder würde es tun um seinen Mann bei sich zu halten aber ich finde es gut, dass du einen Test machst. Wie wärs wenn sie für einige Zeit zu mir kommt? Dann können wir uns besser kennenlernen. Vielleicht hilft es ihr ja", erwiderte er draufhin. Meine Tochter bei Taylor lassen? Das ist doch eine Schnapsidee. Niemals würde ich sie bei Taylor lassen. Außerdem hätte Nick was dagegen aber sollte ich jetzt nicht an meine Tochter denken. Vielleicht nimmt es ihr viel mehr mit als ich dachte, dass sie ihren Vater nie richtig kennengelernt hat. Vielleicht ist ihr Verhalten ein Hilfeschrei. Auf jeden Fall müssen wir dringend handeln. Nur deshalb stimmte ich zu. Nick wird meine Entscheidung schon respektieren.

Vielleicht sollte ich erst einmal meine Tochter bändigen und ihr helfen, bevor ich Nick meinen Seitensprung beichte. Oder soll ich bis zur Geburt warten und den Test abwarten? Was wenn ich mir nur unnötige Gedanken machen und Nick tatsächlich der Vater ist. Immerhin habe ich jetzt andere Schwangerschaftsanzeichen wie bei meinen Schwangerschaften davor. Ich sollte mich nicht bekloppt machen und erst einmal mein Kind gesund zur Welt bringen.

"Versprich mir, dass du niemanden von den Seitensprung erzählst", forderte ich Taylor auf als ich schon vor seiner Wohnungstür stand.

"Nein werde ich nicht. Du wirst schon von alleine merken, dass wir zusammen gehören", hörte ich Taylor sagen.

"Das glaubst auch nur du", entgegnete ich lachend und ging die Treppe zum Ausgang runter. Taylor hat schon Träume, die niemals in Erfüllung gehen. Wie kann er glauben, dass ich zum dritten Mal zu ihm zurückkehre? So doof ist doch niemand oder bin ich das?