Das Leben danach

Das Ergebnis

3 Wochen später ging es mir schon viel besser. Ich hatte keine Schmerzen mehr und meine zwei Jungs, die übrigens Lenox und Chain heißen, sind inzwischen auch Zuhause. Sie halten mich wirklich auf Trapp. Ich habe ganz vergessen wie anstrengend Säuglinge sein können und ich habe gleich zwei von der Sorte gleichzeitig. Aber ich bin froh, dass Nick noch nicht ausgezogen ist und mich noch nicht rausgeschmießen hat. Er hat entschieden den Vaterschaftstest, der jeden Moment ankommen kann, abzuwarten. Noch immer hoffe ich auf ein positives Ergebniss für seine Seite. Zwar habe ich mit Taylor schon zwei bezaubernde Kinder aber ich habe mich nun mal für meinen Mann Nick entschieden. Taylor spielt daher in meinen Leben keine Rolle mehr. Natürlich bin ich damit einverstanden, dass er Zeit mit seinen Kindern verbringt aber in meinen Herzen hat er keinen Platz mehr.

Gerade stehe ich in das neu renovierte Zimmer der kleinen Racker und schaue sie beim Schlafen zu. Schon seit sie hier sind versuche ich ihre Ähnlichkeit zu deuten. Da bin ich noch immer unschlüssig. Bei Lenox sehe ich Ähnlichkeit zu Nick, die Nase und der Mund und bei Chain zu Taylor. Er sieht aus wie Mayson früher.

"Das Ergebnis ist da", hörte ich Nick plötzlich von unten rufen. Sofort wurde ich hellhörig aber auch nervös. Wie wird Nick reagieren wenn es nicht sein Kinder sind? Seit sie Zuhause sind, hat er sie nicht einmal auf den Arm genommen. Natürlich verstehe ich, dass er Gewissheit haben möchte aber ich könnte mit zwei Kindern wirklich Hilfe gebrauchen.

Da ich das Ergebnis jetzt endlich wissen wollte, ging ich nach unten wo Nick schon in der Küche wartete. In der Hand hielt er einen verschlossenen Brief. Als er mich kommen sah, rieß er ihn schon förmlich auf. Neugierig laß er sich ihn durch.

"Zu 99,999999 Prozent ist erwiesen, dass Lenox Garner ihr Sohn ist", laß er vor. Erleichtert atmete ich tief ein und aus.

"Ich habe dir doch gesagt, dass es nur deine Kinder sein können", entgegnete ich überglücklich und wollte ihn umarmen. Als er mich zurückstaß.

"Zu 99,99999 Prozent ist eine Vaterschaft zu Chain Garner ausgeschlossen", laß er weiter vor. Ich dachte ich höre nicht richtig, da muss er sich verlesen haben. Wenn doch Lenox sein Sohn ist muss Chain es doch auch sein. Immerhin sind es Zwillinge. Sie müssen denselben Vater haben.

"Aber das kann unmöglich sein. Die beiden müssen denselben Vater haben. Die Leute aus den Labor müssen was vertauscht haben", versuchte ich ihn zu beruhigen.

"Oder beide sind nicht meine Kinder", entgegnete er wütend und zerrieß den Zettel.

"Beruhige dich doch erst einmal. Wie wärs wenn wir noch einen Test machen beim Arzt, da können wir sicher sein, dass es korrekt abläuft", versuchte ich die Situtaion erneut zu retten.

"Ich weiß gerade nicht was ich denken soll, Lynn. Die letzten 3 Wochen waren schon hart genug. Ich halte es nicht noch einmal so lange aus. Ich will endlich Gewissheit haben", sagte Nick und setzte sich auf einen freien Stuhl, wo er die Hände vor seinen Gesicht nahm.

"Dann gehen wir jetzt zum Arzt mit den Beiden und holen uns Rat. Anders weiß ich auch nicht weiter", sagte ich lediglich. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Der Arzt wird wohl wissen was im Labor falsch gelaufen ist. Eine Weile lang passiert nichts. Nick saß einfach nur da und überlegte. Ich stand einfach nur da und wartete auf ihn.

"Was wenn es gar kein Irrtum ist und das Ergebnis stimmt", hörte ich ihn dann auf einmal sagen.

"Wie soll das denn möglich sein? Die Kinder können keine unterschiedlichen Väter haben", erwiderte ich daraufhin verwirrt.

"Doch das ist möglich Lynn. Ich habe schon mal davon gehört. Was wenn es jetzt genau bei uns aufgetreten ist, da du mit zwei an einen Tag geschlafen hast", entgegnete er und sah mich dabei eindringlich an. Wie es sich anhörte mit zwei an einen Tag. Ich komme mir vor wie eine Nutte.

"Ich weiß genau was ich getan habe. Du musst mich nicht jedes Mal daran erinnern. Ich weiß, dass es ein riesiger großer Fehler aber ich kann ihn nun mal nicht mehr rückgängig machen auch wenn ich es gerne möchte. Es geht leider nicht", entgegnete ich daraufhin. Mir war von Anfang klar, dass er es mir bei jeder Gelegenheit vorwirfen wird aber das es so hart klingt, habe ich nicht gedacht.

Aber wie ist es möglich zwei Kinder von zwei verschiedenen Männer zu gebären? Noch nie habe ich davon was gehört und ich hoffe auch, dass es ein großer Irrtum ist.

So haben Nick und ich nach eine Weile beschlossen mit den Zwillingen zusammen zum Arzt zu fahren. Er muss uns doch wohl erklären können, was beim Test falsch lief.

Eigentlich hat die Hebamme uns geraten die Zwillinge in nächster Zeit Zuhause zu haben aber es handelt sich um ein Notfall. Außerdem habe ich die beiden warm genug angezogen, sodass sie nicht krank werden. Mit zwei Babyschalen im Schlepptau machten wir uns dann auf den Weg ins 3 Geschoss, wo sich unser Kinderarzt befand. Zum ersten Mal seit die beiden auf der Welt sind, trug Nick Lenox. Zum ersten Mal sah ich etwas wie Hoffnung für unsere Familie.

Nachdem wir eine halbe Stunde lang im Wartezimmer gewartet haben, wurden wir endlich ins Sprechzimmer gerufen. Dort wartete der Arzt schon auf uns.

"Guten Tag Herr und Frau Garner, wie ich sehe, haben sie ihre Kinder gesund auf die Welt gebracht. Aber wir haben doch erst in einigen Monaten einen Termin. Was führt Sie hierher?", fragte der Arzt auch schon.

"Guten Tag Doktor. Wie soll ich da anfangen. Also wir haben einen Vaterschaftstest gemacht, da die Vaterschaft unklar war und dabei ist ein unfassbares Ergebnis raus. Die Kinder sollen von zwei verschiedenen Väter stammen. Sie können uns doch sicher sagen, dass sowas unmöglich ist", versuchte ich unseren Fall kurz zu schildern.

"Okay ich verstehe aber da muss ich sie enttäuschen, so einen Fall gibt es wirklich auch wenn es äußerst selten vorkommt. Insgesamt gibt es auf der Welt und zwei bekannte Fälle wo Zwillinge von unterschiedlichen Väter abstammen", hörte ich den Arzt sagen und sofort schwand meine Hoffnung wieder.

"Aber wie ist das möglich?", fragte Nick neugierig nach.

"Es ist äußerst selten, dass eine Frau Zwillinge zur Welt bringt, die zwei unterschiedliche Väter haben. Dies kann passieren, wenn die Frau im selben Menstruationszyklus Geschlechtsverkehr mit zwei Männern hat und zwei ihrer Eier voneinander unabhängig befruchtet werden. Man nennt es "Überschwängerung"", erläuterte der Arzt ihm. Am liebsten wäre ich im Erdboden versunken. Ich habe tatsächlich Zwillinge von zwei verschiedenen Männern. Sie sind in Wahrheit nur noch Halbgeschwister. Wie soll ich es ihnen denn später erklären? Die Mama war früher eine Schlampe? Nein das kann ich nicht machen. Warum muss das Leben auch immer gegen mich spielen? Nie läuft es so wie ich es gerne will.