Mit den neuen Zwillingswagen bin ich im Park spazieren. Die Sonne scheint, sodass man schon mit T-Shirt bekleidet an die frische Luft kann. Lenox und Chain lachen friedlich und versuchen sich auf den Bauch zu drehen.
Seit langem war es wieder ein schöner Tag auch wenn noch nichts regelt ist. Mein Leben verläuft noch immer wie vor einigen Tagen. Nick beachtet mich noch immer nicht. Lediglich kümmert er sich ab und zu um Lenox aber das war auch alles. Er meidet die Kommunikation mit mir. Ich weiß nicht mehr was ich davon aushalten soll. Selbst mir geht es bei der familiären Situation nicht gut. Ich halte es Zuhause nicht mehr aus. Außerdem kann es nicht so weitergehen sogar Mayson schöpft solangsam Verdacht. Meine Kinder sollen nicht so aufwachsen. Sie sollen auf keinen Fall in eine zerrüttelte Familie aufwachsen.
Ich muss versuchen alles so schnell wie möglich zu klären. Vielleicht ist es endlich an der Zeit Taylor die Wahrheit zu sagen. Er ruft mich schon jeden Tag an und schreibt mit unzählige Nachrichten. Er soll wissen, dass Chain sein leiblicher Sohn ist.
So machte ich mich auf den Weg zu seiner Arbeitsstelle. Ich muss endlich alles im reinen bekommen. Dort angekommen sah ich ihn dann mit einer jungen blonden Frau eng umschlungen. Es war ein eigenartiges Gefühl ihn mit dieser Frau zusammen zu sehen. Obwohl ich mich für ihn freue, dass er endlich jemanden gefunden hat. Jetzt bin ich ihn doch endlich los. Oder? Gerade als ich den Kinderwagen umdrehte, fing Chain an zu weinen. Ich könnte ihn verfluchen, denn augenblicklich fuhren Taylor und die Frau auseinander. Als er mich erblickte, ließ er die Frau einfach stehen und lief auf mich zu. Währenddessen beuge ich mich runter damit ich Chain aus den Wagen nehmen konnte. Dann wog ich ihn in meine Arme damit er sich beruhigt.
"Was machst du denn hier? Ich denke nicht das eine Autowerkstatt der richtige Ort für Säuglinge ist", hörte ich Taylor dann schon sagen. Sofort stieg die Wut auf ihn. Er muss gerade sagen wie man mit Kindern umzugehen hat, immerhin hat er mich mit einen Säugling alleine zurück gelassen.
"Ich wollte eigentich mit dir reden aber ich sehe, dass du beschäftigt bist. Ich komme einfach ein anderes Mal wieder", entgegnete ich, legte Chain wieder in den Kinderwagen und drehte den Wagen um.
"Ach quatsch. Hast du eigentlich schon einen Vaterschaftstest gemacht?", fragte er mich dann auch direkt. Gerade habe ich den Mut verloren ihm die Wahrheit zu sagen. Aber er hat das Recht auf die Wahrheit, sagte mir meine innere Stimme.
"Ja den habe ich schon vor einiger Zeit gemacht", erwiderte ich ehrlich. Soll ich ihm übrhaupt die gesamte Wahrheit sagen? Noch bin ich unschlüssig. Das Bild von gerade war einfach perfekt. Er hat eine neue Freundin und ich bin ihn entgültig los. Es wäre perfekt. So könnte ich Nick überzeugen es noch einmal mit mir zu versuchen. Aber wenn ich ihn jetzt sage, dass Chain sein Sohn ist, habe ich ihn die weiteren 18 Jahre vor der Nase. So würde Nick es doch nicht noch einmal mit mir versuchen.
"Und? Muss man dir alles aus der Nase ziehen? So warst du doch früher nicht", sagte er sichtlich genervt. Als ich ihn über die Schultern blickte, sah ich wie die Frau uns beobachtet. Sie ist doch gar nicht Taylors Typ, dachte ich mir nur.
"Es ist kompliziert, Taylor", erwiderte ich und hielt die Frau dabei die ganze Zeit im Blick. In welcher Beziehung stehen Taylor und sie? Aber warum interessiert es mich? Es ist doch Taylors Sache was er macht und mit wem.
Ich will doch Nick zurück erobern also kann es mir doch egal sein. Aber es ist mir nicht egal. Was ist nur mit mir los? Ich kann doch nicht in zwei Männer verliebt sein. Sowas in meinem Alter. Ich habe gedacht sowas habe ich schon lange hinter mir aber da habe ich mich wohl getäuscht. Aber ich weiß doch genau, dass Taylor nicht gut für mich ist. Er ist ein Arsch und das weiß ich nur zu gut. Aber wer will schon immer einen lieben Kerl haben wenn man auch einen Arsch haben kann, der sagt wo es lang geht. Liebt es nicht jede Frau einmal mal hart drangenommen zu werden.
"Erde an Lynn", sagte Taylor und fuchtel mit seinen Hände vor meinen Augen herum.
"Wo bist du nur heute mit deinen Gedanken. Kannst du mir mal bitte das "kompliziert" erklären", bittete er mich schließlich.
"Wie lange musst du noch arbeiten?", fragte ich ihn dann einfach. Ich wollte ihm die Situation nicht hier klären. Nicht wenn diese Frau jedes Wort mitbekommt. Außerdem hat Taylor recht dies hier ist keine Umgebung um so ein Gespräch zu führen
"Bis 17 Uhr", entgegnete er verwirrt.
"Dann treffen wir uns in ein Cafe und reden dann in Ruhe", schlug ich vor.
"Können wir nicht jetzt reden? Ich habe nachher keine Zeit. Wir können auch gerne in den Pausenraum gehen, dort ist im Moment niemand", hörte ich ihn dann sagen. Keine Zeit also. Wenn da nicht die Frau hinter steckt. Sie haben sicherlich heute Abend ein Date. Es macht mich tierisch wütend, dass die Tusse wichtiger ist als sein eigenes Kind. Aber was habe ich von Taylor anders erwartet.
"Ach du hast ein Date mit dieser Tusse. Das ist dir wichtiger als das Ergebnis, schön zu wissen", sagte ich gereizt.
"Bist du etwa eifersüchtig?", fragte er grinsend.
"Ich und eifersüchtig? Ich bitte dich. Du hast meine Ehe ruiniert. Alles was ich für dich empfinde ist Hass", entgegnete ich.
"Ach Hass also", provozierte er mich.
"Ja wenn es nach ir ginge würde ich mich von dir fernhalten aber wir haben nun mal 3 gemeinsame Kinder", rutschte mir raus.
"Ehm hast du sogar jetzt das Rechnen verlernt", erwiderte Taylor lachend. Mit ihm kann man wirklich nicht reden und eins und eins zusammen zählen kann er auch nicht.
"Nein das habe ich nicht", entgegnete ich und machte mich einfach auf den Rückweg.
"Kannst du mir mal sagen was es zu bedeuten hat? Du kannst mich doch nicht einfach hier stehen lassen", rief er mir hinterher.
"Wie du siehst kann ich es sehr wohl", entgegnete ich daraufhin.
Zuhause angekommen, wickelte ich erst einmal die beiden und legte sie ins Bett zum Schlafen. Schnell schaltete ich das Babyfon an und ging dann nach unten. Ich kann es kaum abwarten wieder arbeiten zu gehen. Den ganzen Tag ist dieses Haus wie leer gefegt. Nick arbeitet Tag und Nacht und Mayson geht jetzt auch schon immer nach der Schule zu einem Freund. Meine Familie bricht auseinader, das wird mir jetzt erst richtig bewusst. Wie konnte ich es nur so weit kommen lassen.
Ich muss sofort wieder alles hinkriegen und da habe ich auch schon eine Idee. Ich zücke mein Handy und schrieb meine beiden fast erwachsenen Kinders eine Nachricht. Sie müssen heute Abend unbedingt auf die Zwillinge aufpassen damit ich ungestört mit Nick Essen gehen kann. Wir haben schon lange nichts mehr zu zweit gemacht. Es wird langsam mal wieder Zeit. Ich stelle mir nur die Frage ob er auch mit mir mitkommen wird.
Schnell rief ich bei unser Stammrestaurant aus, wo wir auch nach unsere Hochzeit waren, an und reserviere einen Tisch.
"Na Schatz ich hoffe ich störe dich gerade nicht bei der Arbeit. Ich weiß, dass du in letzter Zeit viel zu tun hast, was wahrscheinlich auch an mir liegt aber ich möchte die Wogen wieder ein wenig glätten und deshalb möchte ich heute Abend mit dir Essen gehen. Einen Tisch habe ich um 20 Uhr bei Visco reserviert und mit dem Kindern ist auch alles geklärt. Ich hoffe, dass ich heute auf dich zählen kann. Ich werde auf dich warten.
Kuss
Lynn", schrieb ich ihm eine Nachricht. Ich hoffe so sehr, dass er kommen wird. Wenn nicht dann weiß ich, dass unsere Ehe keine Hoffnung mehr hat.
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Das Leben danach
Romans16 Jahre später. Neuer Mann. Neues Haus. Neues Leben. Lynn ist glücklicher den je. Endlich hat sie ihr Glück mit Nick und ihren beiden Kindern gefunden. Aber dann kehrt die Vergangenheit mit einen Schlag zurück. Taylor ist wieder auf freien Fuß. Die...