Die Zeit heilt alle Wunden

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"Ich habe euch so vermisst", schluchzte ich in seine Arme. Seine Nähe zu spüren und seinen Geruch einzuatmen war für mich wie eine Erleichterung. Endlich fühlte ich wieder etwas. Geborgenheit und Liebe. Unendlich Liebe.

Seit einen Monat fühle ich mich endlich wieder Zuhause. Erst jetzt merke ich wie sehr ich doch meinen Mann und meine Familie vermisst habe.

Wir haben als Familie schon so viel durchgestanden dann lassen wir die letzten zwei Jahre einfach hinter uns und schauen einfach nach vorne, in die Zukunft.

Die Zukunft, die jetzt nur besser werden kann. Mit den Zwillingen ist unsere Familie endlich komplett..

"Aber nun musst du mir alles erzählen und damit meine ich die letzten zwei Jahre", erwiderte ich nach eine Weile und löste mich.

"Und vor allem musst du den Zwillingen erklären wer ich bin", fügte ich noch schnell hinzu. Lenox und Chain sollen wissen wer ich bin. Es war kein angenehmes Gefühl, dass sie keine Ahnung hatten wer ich bin. Aber böse kann ich ihnen und Nick nicht sein. Immerhin lag ich ganze zwei Jahre im Koma. Keine wusste ob ich jemals wieder aufwache. Nick wollte damit nur die beiden schützen. Die beiden hätten nicht verstanden, wenn ich plötzlich nicht mehr da gewesen wäre. Wenn die Ärzte einfach die Maschinen ausgeschaltet hätten. Wie macht man denn einen zweijährigen klar, dass die Mutter im Koma liegt und tot ist? Aber sie sind nun einmal erst zwei und fangen erst einmal an richtig zu sprechen. Sie wären einfach viel zu klein gewesen.

"Oh das könnte eine Weile dauern. Bist du sicher, dass du nicht wieder abhauen willst?", zog Nick mich auf.

"Ich habe Zeit. Nein jetzt weiß ich wo mein Platz ist, wo ich hingehöre. Ich gehöre zu meiner Familie und dazu gehören meine Kinder und du", sagte ich.

"Dann lass uns erst einmal die hungrige Meute stillen, wenn sie noch nicht die ganze Bude auseinander genommen haben", entgegnete Nick lachend und ging ins Haus. Amüsiert schaute ich ihn zu wie er ins Haus verschwand. Das hieß dann wohl, dass wir zum ersten Mal zusammen kochen werden. Ob ich überhaupt noch kochen kann? Wahrscheinlich ist es wie Fahrrad fahren man verlernt es nie. Nicht einmal nach zwei Jahren im Koma.

So folgte ich Nick in dem gewohnten Haus. Hier wurde nichts verändert. Alles stand noch an seinen Platz, sowie ich es verlassen habe.

Meine Familie hat an mich geglaubt. Nie haben sie die Hoffnung aufgegeben, dass ich wieder aufwache. Ich habe schon eine bemerkenswerte Familie, die an mich glaubt.

Als ich in die Küche kam, bot mir ein ungewohntes Bild. Lenox und Chain standen jeweils auf einen Stuhl vor der Theke und halfen Nick Gemüse in einen Topf zu schütten. Dieses Bild war einfach zum dahinschmelzen.

Ich kam mir irgendwie fehl am Platz vor, wie ich hier im Türrahmen stand und die drei zusah wie sie das Essen zubereiten. Plötzlich drehte sich Nick um und sah mich direkt in die Augen. Dann geschah etwas, was ich nie zu träumen gewagt habe. Nick beugte sich zu Chain und flüsterte ihm was ins Ohr. Keine Sekunde später wurde er vom Stuhl gehoben und er kam zielstrebig auf mich zu. Ich konnte nicht fassen als er meine Hand nahm und mich in die Küche zog.

"Du musst mithelfen", sagte er zuckersüß und reichte mir eine Möhre. Diese Geste machte mich so unglaublich glücklich. Zurück zu meiner Familie zu sein, erleichtert mein Leben erheblich auch wenn ich so viel aus den Leben der Zwillinge verpasst habe. Aber nun weiß ich, dass ich froh darüber bin zu leben. Jetzt danke ich Nick dafür das er die Geräte nicht ausgeschaltet hat. Im Kreise der Familie kann ich nun auch die Alpträume überwältigen.

"Danke Nick", entgegnete ich nach einer Zeit. Die Zwillinge waren inzwischen in ihr Zimmer verschwunden und wir warten nur noch bis das Essen fertig gekocht ist.

"Wofür?", fragte er irritiert nach.

"Dafür, dass du die Geräte nicht ausgeschaltet hast und mir nicht übel nimmst, dass ich einfach für einen Monat ohne was zu sagen, verschwunden bin", erwiderte ich daraufhin.

"Lynn du warst im Koma, da ist es doch normal, dass du danach Zeit für dich brauchst. Außerdem sind wir verheiratet und wir sind schon durch dick und dünn gegangen. Bei dir kann mich nichts mehr schocken", sagte Nick grinsend.

"So schlimm bin ich auch wieder nicht aber ich weiß was ich an dir habe und kann dir versprechen, dass es ab heute nur noch besser wird. Zwar muss ich 2 Jahre meines Lebens nachholen aber mit dir schaffe ich alles", entgegnete ich euphorisch.

"Ja wir schaffen alles mein Schatz. Wir überwinden jede Hürde. Liebe ist stärker als alles andere", hörte ich Nick sagen. Nun konnte ich mich nicht länger zurückhalten. Mit einem einzigen Schritt stand ich direkt vor ihm und küsste ihn leidenschaftlich. Auch wenn wir schon 16 Jahre verheiratet bin, liebe ich Nick wie am ersten Tag. Heute weiß ich, dass ich damals die richtige Entscheidung getroffen habe, denn mit Taylor wäre ich niemals glücklich geworden.

"Wie sehr ich dich doch vermisst habe", hörte ich Nick zwischen unseren Küssen sagen. Wenn ich ehrlich bin würde ich am liebsten mit ihm ins Zimmer verschwinden aber erstens steht das Essen auf den Herd und zweitens sind die Zwillinge im Haus. Also kann ich dies erst einmal abschminken aber ich bin froh Nick wieder nah sein zu dürfen.

Nachdem das Essen fertig war kamen auch Hope und Mayson, die sich unglaublich freuten mich wiederzusehen. Es war schön endlich nach so langer Zeit wieder mit der gesamten Familie zu essen. Seit langer Zeit war ich wieder glücklich. Nun kann es nur noch bergauf gehen.


Na ihr es tut mit wirklich Leid, dass ich so lange nichts mehr posten konnte aber ich habe vor knapp 3 Wochen meine Ausbildung angefangen und habe leider nicht mehr so viel Zeit zum Schreiben zudem ich auch meinen Freund nicht vernachlässigen möchte

Ich hoffe, dass ihr es mir nicht so übel nimmt, dass ich nicht mehr so oft ein neues Kapitel poste

Das Leben danachWo Geschichten leben. Entdecke jetzt