Kapitel 1

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"Lord N! Stehst du bitte auf?"
"Ruka, lass diese Förmlichkeit doch bitte."
"Natürlich. Entschuldigung."
Der grünhaarige Trainer warf seine Decke zurück und streckte sich.
"Mh... was ein schöner Morgen. Die Sonne scheint, die Blüten sprießen und die Pokemon tollen herum."
Er lief zum Schrank, griff sich seine Alltagskleidung, stolperte über seine Schuhe und lief gegen die Wand. Zorua, sein kleines Unlichtpokemon lachte.
"Okay... Aua. Ich sollte wirklich nicht so stürmisch 'rum laufen... Kommst du mit, Zorua?"
"Hm?"
"Frühstück essen?"
"AU JA! ICH VERHUNGERE GLEICH!"

Im Saal angekommen begrüßte ihn sein Vater G-Cis.
"Guten Morgen, mein Sohn. Hast du gut geschlafen? Bereit für den Tag? Denk daran, dich ordentlich zu stärken. Immerhin musst du heute mit nach Gavinia."
"Mh... warum denn...?"
"Ich halte meine Rede. Als König des Team Plasma musst du meine Aufgabe als Redner irgendwann einmal übernehmen."
Der Trainer setzte sich zu Tisch und aß sein Sinelbeeren-Marmeladenbrötchen.
Ein weißes Dusselgurr flog im Saal herum und trällerte sein morgendliches Lied.
N stand auf und murmelte etwas vor sich hin. "Leider..."

Das Tor des Schlosses öffnete sich. Die hohen Baumkronen des Waldes wehten im sachten Wind. Zorua hüpfte zu einem Felilou hinüber. Das Trugbildpokemon knurrte verspielt. Das lilane Katzenpokemon balgte mit ihm. Der Staub des trockenen Trittpfades wirbelte unter den Pfoten der Spielenden auf.
"Jung'chen. Bist du fertig?"
"Hm? Worauf?"
"Wir wollen nach Gavinia. Auf geht's."
"Okay..." murrte der Trainer.

Die Sonne stand mittlerweile hoch am Himmel und die warme Frühsommerluft trug den Geruch der Tsitrubeeren mit sich. Die letzten Blütenblätter wirbelten über die weite Wiese.
Einige Papinella tollten spielerisch im Wind.
Es ist nicht eine Wolke am Himmel zu sehen. Die Sonne scheint, die Pokemon tollen und es ist warm. Aber irgendwie... fühle ich mich dennoch leer...

N fuhr sich, mit gesenktem Kopf durch das lange, grüne Haar. G-Cis stieß ihn weiter voran.
"Nicht stehen bleiben, Junge. Geh' weiter. Ich möchte die Rede möglichst heute noch halten, und meinen Lebensabend nicht damit verbringen hier Wurzeln zu schlagen."
"Ja, ja. Ist schon gut... tut mir leid."
"Los."

Zorua gab seinem Trainer zu verstehen, dass er etwas mit weiter vorn laufen sollte. N folgte ihm.
"G-Cis scheint schlecht gelaunt zu sein... nicht wahr?"
"Ist der das nicht immer?"
Das Unlichtpokemon lachte. N lächelte nur kalt.
Felilou knurrte plötzlich.
Ein Tauboga stand vor ihnen und versperrte den Weg.
"W-w-weg!" zischte das lilane Katzenpokemon mutig. Der Vogel musterte Felilou und flog genervt fort.

Am späten Abend erreichten sie Gavinia. Team Plasma baute sich neben dem obersten der sieben Weisen, G-Cis auf. Augenblicklich kamen die Bewohner der Stadt zusammen. N mischte sich unter sie und sah zu ihm hinauf.

"Ich bitte um Aufmerksamkeit, werte Freunde. Meine Wenigkeit möchte Ihnen etwas verkünden." begann er mit erhobener Stimme.
Plötzlich kehrte Ruhe ein.

I wouldn't mind.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt