Kapitel 64

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"N, warte doch mal!"
"Hör auf, Junichi!"
"Hör' dir wenigstens an, was sie wollen." zischte G-Cis.
N schnaubte verachtend.
"Was sollen die mir noch zu sagen haben?! Ein Vater, der es für nötig hielt, mich zu behandeln, als sei ich Dreck und zwei ältere Geschwister, die denken, ich wäre ein Sündenbock für alles!"
"Natural, bitte... das liegt in der Vergangenheit... lass uns doch bitte noch einmal über einen Neuanfang nachde-..."

"FASS MICH NICHT AN, SHIZUKA! IHR HABT MEINE GANZE KINDHEIT ZERSTÖRT, VORALLEM DU, HARUKA! NEIN, ICH KANN DICH NICHT ALS MEINEN VATER BEZEICHNEN! AUCH NICHT NUR EIN EINZIGES MAL!"
Der junge Trainer holte tief Luft um sich zu beruhigen. "Wieso sind diese Menschen hier, G-Cis."
"Sie wollten dich bitten, mit ihnen zu kommen, um einen Neuanfang zu wagen. Sie sagen, sie haben sich im Laufe der Jahre verändert."
"Nein. Niemals. Verzieht euch. Kommt nie wieder. ICH WILL EUCH NICHT WIEDER SEHEN! ICH HASSE EUCH!"
N lief aus dem Saal, rief Reshiram und flog los. Dabei merkte er nicht, dass er einige Mitglieder Team Plasmas zur Seite schubste.

Alles ist mir lieber, als dieses Pack, was sich dreist als Menschen bezeichnet.
"Alles in Ordnung? Du stehst völlig neben dir..."
"Mach dir keine Gedanken. Alles gut. Lass uns zur Schwarzen Stadt fliegen. Da wollte ich ohnehin morgen hin."
"Verstanden. Nächster Halt; Schwarze Stadt!"

Die Sonne verschwand langsam hinter dem Horizont und das Blau des Himmels veränderte sich in ein Rosarot. Die Wolken zogen langsam an Trainer und Pokemon vorbei. Reshiram ließ sich in der Luft gleiten, N schwieg.
Nach einiger Zeit, der Mond stand schon am Himmel, landete das weiße Drachenpokemon vor der Stadt und platziere sich unter einer alten, hochgewachsenen Eiche. Es gab seinem Trainer zu verstehen, dass er sich auf seine Flügel legen sollte.
"Gute Nacht, N."
"Schlaf gut."

Ein Schatten erschien auf dem Boden. Die Bausteine des kleinen Kindes fielen zu Boden. Langsam hob die Silhouette den Arm, in der Hand einen gürtelähnlichen Gegenstand. Immer und immer wieder sah er diese Bilder.
Plötzlich erhellte sich die Umgebung mit einem gleißenden Licht und N fand sich an einem Fluss wieder.
Vor ihm hockte der kleine Junge und spielte mit einem Stein. Am anderen Flussufer erschienen zwei andere Kinder und dessen Eltern. Er beobachtete sie. Das Mädchen tollte mit ihrem Spielgefährten herum.
Das kommt mir alles so bekannt vor... natürlich, das hab ich alles erlebt! Wieso habe ich das Gefühl, dass ich weiß, wer diese Menschen sind?
Die Umgebung verschwamm, das zwitschern der Vogelpokemon verstummte. Am Himmel zeigten sich hell leuchtende Sterne. N stand an einer Steilküste und sah zur Brandung hinunter. Die Wellen schlugen gegen den Felsen.
Die Bucht von Ondula?
Plötzlich spührte der junge Trainer einen eiskalten Atem im Nacken.
"Schön, nicht wahr?"
"Ja, das ist es."
"Erinnerst du dich an meine Stimme?"
"Sie kommt mir bekannt vor, aber ich muss zugeben, dass ich sie zu niemanden zuordnen kann."
"Das freut mich, Sohn."
Er riss die Augen auf, blickte hinter sich und sah wie die Silhouette aus Licht, die ein Bild seiner Mutter zeigte, langsam verschwand und zum Himmel aufstieg.
"Mutter?"
"Du warst nie allein. Ich habe über dich gewacht. Du hast viel schreckliches erlebt, verzeih mir... ich hätte damals nicht-..."
"Nein, nicht du bist daran allein schuld. Es war die Schuld meines Vaters."
"Werde glücklich, mein Sohn. Leb wohl."
N nickte.

Der junge Trainer schreckte auf und weckte dadurch Reshiram. Die Sonne stand hoch am Himmel.
"Ohje. Wie lange haben wir bitte schön geschlafen?! Ich muss mich beeilen!"
Hastig tippte er auf seinem C-Gear herum und ließ Zoroark aus seinem Pokeball. Reshiram schwang sich in die Luft.

Plötzlich stellte sich jemand hinter ihn und hielt seine Augen verdeckt.
"Was zum...?!"

I wouldn't mind.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt