Kapitel 90

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Hastig lief der junge Trainer zu ihr und erschrak ebenfalls.
Kyurems Körper übersäten sämtliche tiefe Wunden, aus denen sein Blut tropfte. Reshiram lag entkrätet in einer Ecke der Höhle und keuchte. Der Eisdrache brach dich einen Keil aus dem Rumpf heraus und schlug ihn dem weißen Drachen in den Rücken. Es presste ihn immer weiter hinein und gab Laute von sich, die einem dämonischen Lachen gleichkamen. Ein heller Lichtblitz erschien und aus Zwei wurde Eins.

"Es ist zu spät..."
"Nein!" Touko lief auf das weiße Kyurem zu und hämmerte gegen seinen Rücken. "LASS IHN FREI!"
Durch einen Schweifhieb wurde sie zurück geschleudert.
"Verschwindet..."
Der junge Trainer hob das Mädchen hoch und starrte das Pokémon an.
"Worauf du warten...?! Kyurem gesagt haben, du sollen verschwinden!" Seine Augen blitzten auf und es stampfte auf. Eisspitzen fihren vor N aus dem Boden und bauten sich wie eine Mauer auf.
"Bis bald. Uns bist du nicht los, nur weil wir uns heute zurückziehen. Grüße deinen Meister von seinem... Sohn." angeekelt verzog er sein Gesicht, als er an G-Cis dachte. Dann sprach er weiter: "Ach ja. Lern' sprechen."

Am Abend kam die junge Trainerin wieder zu Bewusstsein.
"Wo... wo bin ich?"
"Zu Hause, mein Schatz. Du hast ganz schön was abgekriegt. N hat dich hier her gebracht."
Sie sah ihre Mutter an.
"Wo ist er?"
"Er sagte, er müsse etwas wichtiges erledigen und ist vor einigen Minuten fort gegangen."
Touko ließ sich zurück ins Kissen fallen und starrte zur Wand.
"Weißt du, was genau?"
"Nein, aber er wirkte ziemlich aufgebracht."
Schweigend stand sie auf und lehnte sich aus dem geöffneten Fenster.

Schnell tippte N eine Nachicht auf seinem C-Gear ein, der sich jedoch ausschaltete, bevor er sie senden konnte. Leise fluchte er.
Wieder in Richtung des schmalen Trittpfades sehend, setzte er den Weg fort.
Ich muss das alles zu einem Ende führen. Immerhin bin ich größtenteils daran schuld, dass uns allen eine graue, ungewisse Zukunft bevor liegt. Selbst wenn das Ende dieser Schlachten mein Ende bedeuten würde. Und ich kann schon um Toukos Willen nicht aufgeben. Nur wie kann ich Kyurem von Reshiram trennen? Noch bevor G-Cis davon erfährt...?

Ein Rascheln ertönte hinter dem jungen Trainer. Kurzerhand sprang ein Elezeba aus dem Dickicht und fiel vor seinen Füßen zitternd zu Boden. Als N sich vor dem Pokemon nieder kniete, sah er, dass es, außer einen ringförmigen Körper im Auge, leere Augenhöhlen besaß. Keuchend und Hilfe fordernd starrte es ihn an, bevor das letzte Funkeln von Leben in ihnen erstarb. Schlaff fiel der Kopf des Elezebas hinunter und wirbelte Staub auf.
N senkte den Kopf und legte seine Hand auf die Flanke des Elektropokemon.
"Es tut mir leid, Kleines... all die unschuldigen Seelen, die bereits diesem Fluch zum Opfer gefallen sind, werde ich rächen. Versprochen."
Wütend stapfte er weiter in Richtung seines Schlosses.

Touya boxte seiner Schwester gegen den Arm.
"Aua! Warum?!"
"Weil du aufhören sollst Trübsal zu blasen. Lass die Vergangenheit ruhen und konzentriere dich auf's Jetzt. Wie der Schlag. Den hast du auch schon fast vergessen."
"Es tut aber immer noch weh!" Sie rieb sich den Oberarm.
Der junge Trainer schlug ihr wieder in Richtung des Armes, jedoch zog sie ihn vorher weg.
"Was soll das?!"
"Du hast gelernt."
"Was hast du denn bitte für Beeren genommen?!"
"Komm jetzt mit, Touko. Die Erinnerungen an die Vergangenheit schmerzen, aber die Zukunft birgt mindestens genauso viele gute Erlebnisse."
"Nein, das ist es nicht. Hab ich dir das alles noch nicht erzählt? Dann setz' dich mal hin. Schöne Zukunft, pha! Schön wär's."
Er neigte den Kopf verwirrt. "Na dann... schieß' mal los!"

I wouldn't mind.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt