Kapitel 80

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"Der wäre?" gähnte sie.
"Mary kommt abgrundtief nicht mit Unterlegenheit klar. Wenn wir ihr also weis machen, dass sie nicht mehr kann als wir, sollte es einfach sein, sie zu besiegen. Und der Aufenthaltsort ist höchstwahrscheinlich mein Schloss."

Sie liefen hinaus ins Freie.
Reshiram und Zekrom landeten vor ihren Trainern und sie flogen los.
"Auf geht's!"

Hastig lief N an den Wänden entlang. Als er einen Stein hinter dem Wandteppich berührte, drehte die Wand. Sie liefen den langen und engen Gang hinunter. Touya saß gefesselt in einer Ecke des kleinen Raumes.
"Pass auf, N!"

Mary stieß ihn zu Boden.
"Da bist du ja."
Plötzlich zuckte der junge Trainer keuchend und seine Augen leuchteten kräftiger denn je.
"Nun sind es nur noch wenige Augenblicke und du bist endgültig mein. Ich war viel zu lasch zu dir. Aber das wird sich jetzt ändern!"

"D-du kannst mir nichts. Letztendlich bist du doch nur ein Schatten. Geister... existieren nicht."
Er stand auf.
"Nur eine Einbildung! Mehr nicht!"
"Pfa!"
"Ich werde... nicht zu deiner willenlosen Marionette."
Mary sah sich panisch um, ihre Hände begannen zu zersplittern.
N grinste und fuhr fort.
"Du bist zu schwach? Traurig."
"Hör' auf!"
"Du solltest in Frieden ruhen, und nicht die Lebenden nerven. Denn mehr als nur nerven kannst du nicht!"
"Nein..."
N baute sich vor ihr auf.
Mary zersprang fluchend in Tausende von Stücke. Ein Schatten verschwand.

"Du hast es geschafft! Sie ist weg! Und du bist nicht mehr so blass. Nur deine Augen sind immer noch rot. Und die Eckzähne."
"Ist das schlimm?"
"Nein, die Hauptsache ist, dass du nun wieder frei von ihren Qualen bist!"
Touya verdrehte die Augen.
"Könnte mir dann mal jemand helfen?"
"Oh, entschuldige."

Als es dunkel geworden war, landeten die legendären Drachenpokemon und setzten die Trainer ab.
"Mutter!"
"Touya, was bin ich froh, dass du wohlauf bist!"
"Dieses Ding wird nicht mehr zurück kommen. Zum Glück!"
"Du bist ganz kalt, kommt 'rein!"

Touko zog die Jalousien hinunter und setzte sich zu N.
Ihr Bruder telefonierte mit Yuki. Plötzlich verfinsterre sich seine Miene.
"Was hast du jetzt schon wieder?! Nur weil ich jetzt ein Mal mich nicht gemeldet habe, heißt es doch noch lange nicht, dass ich dich nicht mehr liebe! Was zum...?! Hast du deine Tage, oder was? Ja, als ob. Yuki, weißt du was? Dann tu' es doch. Hallo? Yuki?"
"Alles okay bei euch?"
"Sie hat Schluss gemacht. Mal wieder."
"Warum diesmal?"
"Weil ich mich nicht gemeldet hab, denkt sie ich würde sie nicht lieben und hätte eine Andere."
Genervt stapfte er in sein Zimmer.

"Wirklich so schlimm bei denen?" flüsterte N.
"Mh... andauernd..."
"Ich hab kaum noch Kontakt mit Yuki, fällt mir gerade so auf. Auf generell mit den Anderen."
"Dann lass uns doch morgen mal wieder mit allen treffen!"
"Warum nicht?"

Der junge Trainer gähnte und legte sich hin.
Touko schmiegte sich an ihm an.
Der Vollmond schien durch die Spalten der Jalousien hindurch. Ein kühler Windstoß wehte durch das geöffnete Fenster in das Zimmer.
"Woran hast du eigentlich bei Mary gedacht und gefühlt?"
"Wie kommst du jetzt darauf?"
"Weiß nicht... wir haben uns ja ewig nicht gesehen... also ich hab wirklich täglich an dich gedacht, ohne zu lügen."
Sie errötete.
"So fing es mir auch... ich hab dich vermisst, irgendwie. In der zeit ist mir klar geworden, wie sehr ich dich liebe, verstehst du? Jeder Tag, eine Qual. Ich bin ehrlich. Mary hat mich körperlich über die Grenzen der Belastbarkeit gebracht und die Ungewissheit, ob du mich nicht vergessen hast, hat mich innerlich zerrissen. An den Tagen, die sie mir gelassen hat, hab ich dich bis zum Ende der Zeit gesucht."
Touko schniefte und drehte sich zu ihm um. Sie kuschelte sich noch näher an ihm an.
"Lass mich nicht mehr allein, okay?"
Sie küsste ihn. N errötete und legte seine Arme um sie.
"Ich verspreche es."

Plötzlich ging die Tür vom Zimmer auf und Toukos Mutter trat ein.

I wouldn't mind.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt