Kapitel 81

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"Alles okay? Was wird das?"
"Ähm..."
"Wieso weint sie?"
"Lange Geschichte..."
Touya steckte den Kopf durch den Türrahmen.

"N?! Hast du ihr weh getan?"
"Seh' ich so aus?"
"Ja?"
"Halt die Klappe, Touya! Geh weg!" schnaubte sie genervt.
"Und was, wenn nicht?"
Das Mädchen stand auf und baute sich vor ihrem Bruder auf.
"Du weißt, dass ich kein Problem damit habe, dir in die-..."
"Touko, Touya! Hört auf zu streiten und geht ins Bett!" zischte Ayumi und stellte den Wäschekorb in ihr Zimmer.

Touko und N waren die Letzten, die am Treffpunkt, einem Fluss, ankamen.
"Da seid ihr ja endlich! Lange nicht gesehen!" Bell hüfte zu ihnen und umarmte das Mädchen.
"Die Anderen sitzen dort hinten. Kommt mit!"
Als Yuki N sah, fiel sie ihm um den Hals.
"OH, ARCEUS! ICH HAB DAVON GEHÖRT! Geht es dir gut?"
"Ja, nicht so stürmisch..."
"Erzähl' mir alles! Wie lange haben wir uns jetzt nicht gesehen? Schon ewig nicht mehr..."
"Ja, ja. Du kannst mich jetzt los lassen."
Touko verdrehte die Augen.

Das Wasser des Flusses riss einige Blätter des Astes, den Cheren in ihn hielt, mit sich.
Lilia unterhielt sich mit Rido, Bell saß neben den Pokemon und spielte mit ihnen.
Was machen die Beiden denn so lange? Ich geh mal nachsehen. Und dann gibt es erstmal etwas zu essen.
Yuki kicherte und umarmte N.
Touko zog eine Augenbraue hoch und verschränkte die Arme.
"Seid ihr jetzt mal fertig? Wir wollen den Kuchen essen." zischte sie trocken.
In der Runde beobachtete das Mädchen die silberhaarige Trainerin, die sich dicht neben N setzte.
"Wie ist es euch so in der Zeit ergangen?" fragte Rido.
"Eigentlich ganz gut!"
"Ja, mir auch!"
"Touko was ist mit dir?" stupste sie Bell an.
"Ja. Auch."
"Was ist denn mit dir plötzlich los?" lachte Yuki spöttisch.
"Nichts. Es. Ist. Alles. Gut."
N stand auf und setzte sich zu Touko. Er drückte ihr einen Kuss auf die Wange, sie aber drehte den Kopf weg.

"Hey, was ist denn?"
"Ich sagte doch - NICHTS!"
Yuki lachte.
"Lass sie sich erstmal auszicken."
"Halt die Klappe!" Das Mädchen lehnte sich leicht nach vorn und zeigte drohend mit dem Zeigefinger auf sie.
N sah sie an und zog sie zu sich.
"Was ist denn los, sei ehrlich."
"Lass mich los! Mensch, lass es!" Genervt stand sie auf. Der junge Trainer hielt ihre Hand fest, als sie gehen wollte.
"Fass mich nicht an."
Yuki warf ihr ein verdrehtes Lächeln zu, während Touko in Richtung des Waldes stapfte.

"Was hat sie denn?" fragte die silberhaarige Trainerin unschuldig.
"Ich kann es mir schon vorstellen."
"Und was?"
"Jetzt tu' nicht so unwissend."

"Solltest du nicht lieber hinterher gehen?" fragte Cheren. "Allein im Wald zu sein kann gefährlich werden. Zumal ihr Admurai hier ist."
Er nickte und lief ihr nach.

Touko saß auf einem dicken Baumstamm, die Beine angewinkelt, sodass sie ihren Kopf auf ihren Knien legte.
N setzte sich zu ihr.
"Was?"
"Hab ich was falsch gemacht? Oder was ist los?"
"Ich zitiere dich jetzt mal: Jetzt tu' nicht so unwissend." Sie sprang hinunter und lief weiter. Der Junge folgte ihr.
"Sag' mir, was ich falsch gemacht habe, und ich versuche es rückgängig zu machen!"
"Worte, die gesprochen sind, sind gesprochen."
N sah sie fragend an.
"Heiliges Arceus, hast du gerade 'ne Denkblockade?"
"Das nicht, aber ich weiß nicht, was dein Problem ist?" entgegnete er trocken.
"Ich hab kein Problem!" zischte Touko wütend.
"Anscheinend schon!"
"Pfa!"

Einige der bunten Blätter fielen von den Laubbäumen zu Boden.
"Weißt du was?!"
"Was?!"
"Dann friss es eben in dich 'rein! Ist mir jetzt auch egal! Meine Güte, Mädchen und ihre Stimmungsschwankungen."
"Stimmungsschwankungen? Dein Ernst?"
"Ja!" zischte er.
"Na dann. Macht schön weiter. Ich hoffe ihr Beiden habt wenigstens Spaß dabei, ja?" schrie ihn Touko mit bebender Stimme an, fuhr herum und lief weiter in den Wald.

"Ach jetzt verstehe ich... Touko! Warte doch mal! So war das nicht gemeint..."
"Wie denn dann?"
"Du meintest Yukis Annäherungsversuche, oder?"
"Ja, die du über dich ergehen lassen hast. Weißt du, dass sowas echt weh tut? Wie würdest du es finden, wenn mich irgendein Junge befummeln würde, ohne dass ich das abblocke? Wie würdest du dich fühlen?"
"Touko, das war echt dumm, ich weiß..."
"Schön, dass du es einsiehst!"
Oh je... sie ist eifersüchtig...

Sie rannte weiter zum Waldrand und stand wieder auf der Wiese.
Die anderen Trainer, die distanziert von ihnen saßen, starrten zu ihnen.
"Ich würde mich genauso schlecht fühlen..."
"Ich hab in diesem Moment echt gedacht, dass du es mit uns nicht ernst meinst. Freiheiten, gut. Aber das ging gar nicht!"
N nickte.
"Ich denke aber, dass Yuki das nicht gemacht hätte, hätte sie von unserer Beziehung etwas gewusst. Nein, sie hätte es nicht gemacht."
"Doch. Hätte sie! Und du nimmst sie jetzt in Schutz?! Schön. Danke."
N schüttelte den Kopf.
"Touko..."
"Nein, lass mich." hauchte sie kraftlos. "Und außerdem... als du vorhin versucht hast mich zu küssen, war es doch offensichtlich."
Der Junge strich ihr ber die Wange um die Träne weg zu wischen. Sie sah ihn an.
"Ich liebe dich, Touko. Nur dich."
Er zog die junge Trainerin zu sich und küsste sie. "Und von ganzem Herzen. Egal was du für Beweise brauchst. Ich würde für dich durch die Hölle gehen."
Sie sah ihn zweifelnd an.
"Und wenn du das nur so dahin sagst? Damit ich wieder das naive Mädchen bin, was dir aus der Hand frisst?"
"Niemals!"
"Dir scheinen diese Versuche wirklich gefallen zu haben. Vielleicht ist es besser, wenn-..."
In Ns Augen sammelten sich Tränen.
"Nein... Touko..."
"Das tut weh, nicht..?"
"Ja... es tut mir leid, aber bitte tu' es nicht..."
Sie fielen sich in die Arme.

I wouldn't mind.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt