Kapitel 47

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Schwere, schleifende Schritte ertönten im Gang. N riss erschrocken die Augen auf und starrte zur Tür. Touko schlang die Arme um ihn. "Ich habe Angst..." flüsterte die junge Trainerin. N hielt ihre Hände.
"Ich auch... sogar sehr."
Touya und Yuki blickten nun auch zur Tür.
"Was ist wenn das Mary ist?" hauchte die silberhaarige Trainerin.

Langsam wurden die schweren Schritte lauter bis sie plötzlich verstummten. Der Schlüssel drehte sich im Schloss und die Tür wurde einen Spalt geöffnet.
N stand auf.

"Natural! Du brauchst dich doch nicht zu verstecken. Ich habe dich doch schon gefunden." Die kalte, hasserfüllte Stimme des Geistermädchens hallte wider.
Sie betrat das Zimmer. "Da bist du ja... Liebster N. Bereit ein willenloser Diener zu werden, so wie du es mir versprachst?"
Der Junge wich zurück und griff unbemerkt den Wahrspiegel.
Marys Augen leuchteten und in ihren Händen schwebte ein roter Ball.
Sie holte aus und warf ihn auf N. Dieser zückte den Spiegel und die Kugel zerplatzte.

"Denkst du... dass dieser Spiegel mich aufhalten kann?!"
Sie kam näher an ihn heran und warf erneut den dämonischen Ball. Diesmal streifte er den Jungen kurz. Mary lächelte.
"Du bist hartnäckig. Das gefällt mir. Meine Kräfte sind erschöft. Ich werde gehen. Seid lieber vorsichtig."

Das Geistermädchen löste sich auf und verschwand. Touko, Touya und Yuki sahen N an.
"Hey, hat sie dich getroffen?"
"Ich denke nicht... aber ich bin mir nach ihren letzten Sätzen wirklich nicht sicher..."
Yuki und Touya legten sich wieder schlafen.

Touko schniefte leise.
"Was ist denn...?"
"Ich will das nicht... ich will nicht, dass du ihr gehörst..."
"Touko..." er wischte ihr zärtlich die Träne von der Wange. Sie hielt seine Hand fest.
"N, kämpfe dagegen an... wenn du doch zum Dämonen wirst... Bitte... auch wenn es schwer sein wird."
Sie legte sich hin. "Versprich es."
"Natürlich." Er streichelte ihr über die Wange.

N lag krampfend in seinem Bett.
Mist... sie hat mich doch erwischt... ich muss dagegen kämpfen... aber es tut so weh... alsob jemand mein Herz fressen würde. Ich hab es ihr versprochen. Ich... ich kann sie nicht enttäuschen.
Er drehte sich zu ihr. Touko schlief unruhig.
Wie schön sie doch ist, nicht wahr?. Viel zu schön um zu-...
HÖR AUF MARY! HÖR AUF!
N stemmte seine Hände gegen den Kopf und keuchte. Seine Augen leuchteten in einem stechenden Grün.
Touko wachte auf und schrie.
Touya und Yuki schreckten hoch.

N krampfte noch immer.
"D-du kriegst mich nicht, Mary..." keuchte er kraftlos. "Lieber..."
Lieber was? Gib auf, Natural. Sind es dir diese Schmerzen wirklich wert?
"N... gib nicht auf... bitte nicht... du kannst es schaffen!" wimmerte Touko. Plötzlich stand er auf.
So ist's gut, mein Junge. Gib auf.
Yuki stand ebenfalls auf.
"HALT DEINE KLAPPE, MARY! SEI EINFACH RUHIG! HÖR AUF IHN ZUM AUFGEBEN ZU ANIMIEREN!"
Schätzchen. Halte du dich da 'raus. Das ist sein Kampf.
Yuki knurrte wütend.

Ns Augen leuchteten in verschiedenen Farben. Rot leuchtete das eine und grün das andere. Ich... kann nicht... Aber ich muss diesen Dämon bezwingen...
Touko hielt den Wahrspiegel vor ihn.

"N, wen siehst du hier?"
"M-mich..."
"Genau. Das bist du! Nicht der Dämon. Du kannst es schaffen."
Du kannst aufhören, Mädchen. Mein Shadow, der Dämon in ihm, ist eine untragbare Last. Er kann nicht dagegen ankommen. Spätestens wenn es sich in seinem Herzen festgesetzt hat, gibt es kein Entrinnen mehr. N macht es ihm schwer, das gebe ich zu. Er ist stark. Aber Shadow ist stärker.

N fiel auf die Knie mit weit aufgerissenen Augen. Die Augen leuchteten abwechselnd in einem stechenden Grün und einem Blutrot. Er keuchte.

I wouldn't mind.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt