Kapitel 25

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"A-aber wenn es wieder alte Wunden aufreißt?!"
"Ich zwinge dich nicht, Yuki. Wirklich nicht."
"Ich muss..."

Die Baumkronen wogen sich im Wind und aus der Ferne hörten die Trainer das Rauschen des Meeres. Die Marea-Zugbrücke schien nicht mehr weit zu sein.
"Dein Vater... er ließ deine Mutter und dich sitzen... genau das tat meine Mutter mit meinem Vater. Ich habe dennoch ein relativ gutes Verhältnis zu ihr und weiß daher, dass ihr jetziger Mann zwei Söhne und eine Tochter hat. Er erwähnte einmal die Namen. Shizuka Shinobou und Junichi Aikawa waren scheinbar seine Lieblinge. Er meinte jedes mal wenn ich bei Mutter war, wie sehr er sie doch vermissen würde. Er könnte aber nicht zurück, weil seine Frau ihn im Rausch geschlagen hätte... und er hatte noch einen kleinen, sehr schmächtigen Sohn. Er meine immer, dass aus ihm sowieso nichts wird und er wahrscheinlich vor seinem fünften Geburtstag an seiner Schwäche sterben wird. Und nun steht er hier vor mir. Als genaues Gegenteil von dem, was er erzählte. Groß, muskulös und gut aussehend, als Mädchenschwarm."
"Also ist deine Mutter mit meinem Va-... mit dem schlechtesten Menschen durchgebrannt."
"Du scheinst ihn ja wirklich zu hassen."

N sah Yuki an.
"Er hat ihn geschlagen. Wie ein Tier behandelt. Was verlangst du? Dass er ihn vergöttere?! Er hat nicht nur diese Narbe auf N's Haut hinterlassen, sondern auch auf seiner Seele!" platzte es aus Kleoparda hinaus, bevor ihr Trainer Luft holen, um etwas zu sagen konnte.

Der junge Trainer lief entlang des Waldweges weiter in Richtung Zugbrücke, ohne noch etwas zu äußern. Yuki schwieg, Kleoparda knurrte leise.

... Naja. Sie kann für die Taten, sagen wir... meines Erzeugers nichts. Ich bin auch nicht auf sie wütend. Eher nin ich froh, dass er mit ihrer Mutter verschwunden ist. Aber wegen ihm hat Mutter diese Probleme und Depressionen brkommen... er ist daran schuld, dass sie nicht mehr da ist. Auch wenn ich sie nie wirklich als Mutter betrachtet habe.

N's Augen leuchteten blutrot unterlaufen. Yuki starrte ihn an.
"Was? Hab ich was im Ges-... Verstehe. Meine Augen, nicht wahr?"
"Mhm. Warum...?"
"Weiß nicht... ist halt so." zischte er kurz.
Ich kann wirklich nicht lügen...
"Du bist sauer auf mich... ich wusste es."
"Nein... du kannst da nichts dafür. Tut mir leid. Mein Verhalten ist wieder einmal nicht angemessen gewesen..."

N umarmte Yuki.
Sein Herz schlug schnell und regelmäßig.
Am liebsten hätte ich es, wenn dieser Augenblick nie vergehen würde. Ja. Wohl wahr... er ist mir extrem wichtig geworden. Mehr oder weniger freundschaftlich.

"N, wir sind gleich da... ich bin müde... können wir anstatt hier so herum zu stehen uns lieber eine Pension suchen? Meine Pfoten brennen wie Feuer und der Tag war lang..."
"Gut. Los geht's."

Oh... ein Zettel? Touko Saito. Stimmt... dass sie mir ihre ID gegeben hat, heißt mit Sicherheit, dass ich ihr heute noch schreiben soll. Aber Yuki soll nicht eifersüchtig werden... ich will sie nicht verlieren...

"ACH HERRJE!" Eine hämische, deutlich erhobene Stimme ertönte auf der Marea-Zugbrücke. "WEN HABEN WIR DENN HIER?!"

DAS IST JETZT NICHT WAHR!? DAS HAT MIR JETZT NOCH GEFEHLT!

I wouldn't mind.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt