Kapitel 58

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"Und was vermutest du?"
"Shadow. Diese Schattengestalt von Mary. Sie sind noch da..."
"Aber... wie?"
"Ich weiß es nicht..."
"Was willst du jetzt machen? Stell dir vor, das nicht die ganze Kälte von deiner Seele gewichen ist..."
"Warten wir ab. Vielleicht täusche ich mich."
Ich hoffe es zumindest...

"Junger Mann, was soll das?"
"E-ehm..."
Toukos Mutter stand mit verschränkten Armen hinter dem jungen Trainer.
"Du wurdest verletzt. Leg dich wieder hin. Los, los! Wir werden den Verband gleich wechseln."

N setzte sich genervt auf einen Stuhl. Yuki lief zu ihm. "Wie geht es dir?"
"Ganz gut..."
Vorsichtig knotete sie den Knoten der Bandage auf. Sie erschrak.
"Hey, es blutet nicht mehr. Dann kann ich ja jetzt mein Oberteil wieder anziehen. Wo ist es?"
"Natural... das sieht schlimm aus. Die Wunden sind tief. Du wirst dich nicht vom Fleck bewegen. Ich hole Toukos Mutter."

Der junge Trainer stieß sie von sich und stand auf. Er schüttelte den Kopf.
"Nein. Das passt schon." Er lächelte und bewegte sich auf die Pokemon zu. Reshiram streckte sich. Es begutachtete seinen Trainer musternd, bevor es begann zu sprechen: "Was ist dir denn passiert?!"
"Das ist nur halb so schlimm, wie es aussieht."
"Ich glaube ja nicht! Oh, Arceus! N, das sieht sehr schrecklich aus! Tut dir das denn nicht weh?! Du rennst hier 'rum, als wäre es nichts! Nur eine mickrige Schramme!" Touko zog an seiner Hand. Langsam drehte er den Kopf und sah über seine Schulter. Touko drückte sich an seinen Rücken und legte die Arme vorsichtig um ihn.
"Du weinst doch nicht etwa...?"
"Doch."
"Aber warum denn...?"
"Ich mache mir Sorgen um dich. Diese Wunden sind schrecklich tief. Du nimmst es hin, als wäre nichts - als ob es dir egal wäre, was mit dir passiert! Und wirkst so fern... Ich dachte ich kenne dich."
"Was du siehst, ist nur eine Fassade, die ein Stark-sein vor täuscht. Das stimmt. Touko, es mag vielleicht nicht so aussehen... aber ich habe schreckliche Angst. Sie sind tief, das ist mir bewusst. Ich habe eine Vermutung... Zoroark weiß davon. Shadow und Mary sind damals nicht verschwunden..."
Plötzlich verstummte das Schniefen des Mädchens. N legte seine Hände auf ihre.
"Wir sollten uns jetzt lieber nicht auf das 'Was wäre wenn...' konzentrieren, sondern auf das Jetzt."
"Ich will dich nicht verlieren, N, aber ich habe Angst, es doch zu tun..."
"Das wirst du nicht. Ich verspreche es."

Er sah zum Himmel hinauf und schloss die Augen. Der Wind wehte durch sein Haar und trug ein Blatt mit sich.
Und meine größte Angst ist es, dieses Versprechen nicht einhalten zu können. Dass Marys Schattenhandlanger meine Seele frisst und ich ihre willenlose Marionette werde, sie verletze.

Plötzlich krampfte der junge Trainer.
"N?! Was ist! Hey, hey! Wach auf! Bitte, bleib bei Bewusstsein!"

I wouldn't mind.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt