Kapitel 64

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„Ich habe eigentlich mit einer anderen Antwort gerechnet, Freya!" Loki nahm seine Hand von meiner Wange und ging einen Schritt zurück. Ich spürte sofort, dass ihm meine Antwort nicht gefiel. Er fühlte sich sichtlich unwohl.

„Du fragst mich allen Ernstes in einer dunklen Mine, ob ich deine Frau werden möchte?" Ich schaute theatralisch um mich herum. Loki folgte mir mit seinem Blick. „Um mir meine Unschuld zu nehmen, hast du alles in Bewegung gesetzt, dass es schön und romantisch ist! Und einen Antrag machst du mir hier? Vielleicht liegt es auch daran, dass es kein Geheimnis gibt, was du mir entlocken kannst! Lohnt sich die Mühe mit Sicherheit nicht, oder?" Ich verschränkte wütend meine Arme. Wie ein eingeschnapptes kleines Mädchen schaute ich von ihm weg. Ich spitze meine Lippen und schloss hochmütig meine Augen.

„Ich habe dir schon so oft gesagt, dass ich dich damals schon geliebt habe! Wie lange willst du mir das noch vorwerfen? Ja, der Ort ist nicht der schönste, aber nach unseren Worten, dachte ich es sei der richtige Moment. Es schien trotzdem perfekt zu sein. Vor allem nach dem ganzen Drama was wir erlebt haben. Ich möchte keine Sekunde länger mehr warten und dich offiziell als meine Frau vorstellen können." Ich öffnete wieder meine Augen und sah zu Loki.

Dieser sah mich bedrückt an und wirkte nervös. Ich schaute wieder entrüstet zur Seite. Ich wollte diesen Moment ausreizen. Auch wenn es gemein meinerseits war. Aber der Gott des Schabernacks hat auch mal einen Scherz verdient. „Vielleicht heckst du wieder was aus? Du hast heute Morgen intensiv mit Sören gesprochen! Seitdem Moment bin ich mir unsicher. Sobald ihr beide zusammen seid, kommt großes Unheil über mich."

„Natürlich habe ich mit Sören geredet! Er ist immerhin mein Diener! Wenn du willst das ich ihn rauswerfe, sag es nur! Ich kann verstehen, dass sein Anblick schlechte Erinnerungen wachruft. Ich würde alles für dich tun. Du musst es nur aussprechen." Loki ging einen Schritt auf mich zu und entwirrte meine verschränkten Arme. Vorsichtig nahm er meine Hände in seine.

Tatsächlich hätte ich nichts dagegen, Sören nie wiederzusehen. Allerdings dachte ich kaum noch an diesen Verrat. Selbst wenn, dann wäre es eher Loki, der mich immer wieder an diesen Moment erinnern würde. „Du würdest alles für mich tun? Ich muss es nur aussprechen? Ich habe dich gebeten mit mir nach Jotunheim zu gehen. Doch diese Bitte hast du abgeschmettert. Also erzähl mir nicht dass du alles für mich tun würdest."

„Meine Sturheit macht eine Zusammenarbeit nicht immer einfach. Aber ich entnehme deinen Worten das du mir noch immer nicht vertraust?" Fragte er mich sanft. Er drückte seine Stirn gegen meine. Ich spürte, wie seine Hände am Zittern waren.

Ich sah zu Loki. Wir waren so nah mit unseren Gesichtern das er aussah wie eine Eule. Er wirkte niedergeschlagen und ich bekam augenblicklich Mitleid mit ihm. Ich hatte es mit meiner Neckerei übertrieben. Vielleicht hatte ich auch die falsche Situation gewählt, um ihn aufzuziehen. Als er dann noch frustriert seufzte, prustete ich los. Ohne weiteres schlang ich meine Arme um seinen Hals.

Loki drückte seinen Kopf nach hinten und sah mich überrascht an. Er legte seine Hände auf meinen Rücken und streichelte diesen sanft. „Natürlich will ich deine Frau werden! Ich habe dich nur angeschmiert! Aber ich halte es nicht länger aus und will meine Freude mit dir teilen! Ja! Ja! Ja! Ich möchte dich heiraten." Ich lächelte glücklich und presste meine Lippen auf seine.

Doch Loki erwiderte meinen Kuss nicht. Er sackte plötzlich zusammen und vereint landeten wir auf den Boden. Er legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab und seufzte laut. „Ich glaube ich habe einen Herzstillstand! Du kannst bei so einem ernsten Thema, doch keine Witze mit mir machen? Allein dafür sollte ich dich in einen Wurm verwandeln! Ich Sperre dich kleines Wesen in einen Glaskasten und beobachte dich von meinem Bett aus."

Sweet Poison (Loki FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt