Kapitel 36

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„Wo bringen sie mich hin, Loki?" Er hielt fest meine Hand in seiner und lief mit mir, zügig die Stufen hinab, in den Garten. Es war dunkel und ich schaute angestrengt auf den Boden, um nicht zu stolpern. Nur das Licht vom Vollmond sorgte dafür, das wir nicht blind durch die Gegend liefen. Der Nebel hing tief auf dem Boden und sorgte für eine schaurige Stimmung.

„Ich möchte mit ihnen an einen Ort gehen, der wegen mir negativ belastet ist. Ich möchte diese negativen Gedanken durch positive ersetzen. Ich möchte dieses ganze Land mit positiven Erinnerungen füllen. Damit sie, egal wo sie sich befinden, immer an mich und schöne Momente denken."

Loki drehte sich im Lauf um und lächelte mich liebevoll an. Meine Herz klopfte unentwegt. Ich hätte vor ein paar Tagen niemals gedacht, dass er sich so verändern kann. Ich sah wie wir auf das Heckenlabyrinth zusteuerten. Kurz vor dem Eingang blieb Loki stehen und ich stellte mich direkt neben ihn.

Loki hielt meine Hand immer noch in seiner und kräftigte seinen Griff. „Hier bringen sie mich hin?" Ich war ein wenig irritiert über die Auswahl seiner Überraschung.

„Ja, es mag vielleicht absurd klingen. Aber meine ersten Erinnerungen an sie, beginnen hier. Wir hatten uns natürlich vorher schon gesprochen, aber ab hier hatte sich einiges zwischen uns geändert. Wir sind zusammen gestoßen und ich habe erfahren das ich anders bin. Des Weiteren habe ich sie bedroht und damit verschreckt. Ich möchte das sie diese Erinnerung von mir vergessen und die Lücken, in ihrem hübschen Kopf, mit denen von heute füllen."

Ich hörte Loki aufmerksam zu. Er hatte mich damals gewürgt, als seine Hände sich wegen meinem Anhänger blau gefärbt hatten. Wir waren beide geschockt darüber gewesen, als wir erfahren haben das er ein Eisriese ist. Für Loki hatte sich zu diesem Zeitpunkt alles geändert. In diesen Moment hatte ich vor ihm wirklich Angst und auch die Tage darauf, benahm er sich grauenvoll mir gegenüber. „Und jetzt wollen wir uns da drinnen verirren?" Ich sah ihn skeptisch an. Ich wusste nicht ob er es schaffen wird, meine Erinnerungen an damals vergessen zu lassen.

„Ich habe nicht vor, dass wir uns dort drin verlaufen. Aber ich habe was vorbereitet in der Mitte vom Labyrinth. Und ich hoffe sie damit begeistern zu können." Loki drückte meine Hand und sah mich an. Es schien so, als wolle er meine Erlaubnis dafür erhalten. Ich nickte ihm zaghaft zu und wollte den Abend auf mich zukommen lassen. Ich habe angefangen ihm zu vertrauen und ich wollte auch, das er weiß das ich mich auf ihn verlasse.

„Dann zeigen sie mir bitte was sie vorbereitet haben." Lokis Lächeln auf seinem Gesicht wurde so breit, das es bis zu seinen Ohren reichte. Er hob mich hoch und warf mich über seine Schulter. Ich wusste in diesem Augenblick nicht wie mir geschieht. Hysterisch krallte ich meine Nägel in sein Oberteil, am Rücken. Dann rannte Loki aufgeregt ins Labyrinth.

Ich musste zugeben, dass er sich im Gegensatz zu mir, hier hervorragend auskannte. Er lief gezielt die irreführenden Wege entlang. „Loki, ich kann alleine laufen." Kreischte ich lachend. Mein Kopf wippte durch die Bewegungen hin und her und ich hatte Angst das meine Haare gleich ganz wirr sind. Hulda wird mit Sicherheit mit mir schimpfen, wenn ich aussehe wie ein gerupftes Huhn.

„So macht es mehr Spaß und wir sind schneller. Außerdem mag ich es, wenn sie mir so nahe sind." Ich lief rot an und war froh das er mein Gesicht nicht sehen konnte. Auch seine Nähe gefiel mir gut und da er mein Gesicht nicht sehen konnte, bemerkte er auch nicht wie ich seinen Duft in mir aufnahm. Ich schloss meine Augen und sog seinen Duft ein.

Ich fühlte mich unglaublich wohl auf seiner Schulter und wollte das dieser Moment niemals endet. Seine Hände hatte er auf meine Waden abgelegt und hielt mich dort fest, während mein ganzer Oberkörper über seiner Schulter hing. Mein Herz klopfte stark in meiner Brust und ich hoffte, dass er dies nicht hören konnte.

Sweet Poison (Loki FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt