Kapitel 33

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„Natürlich! Ich wünsche ihnen noch einen angenehmen Tag." Frigga verbeugte sich und lief die Stufen hinauf zum Palast. Ich sah ihr nach und wandte mich zu den Prinzen. Thor schaute mir nicht in die Augen und ich durfte nicht vergessen, ein Gespräch mit ihm zu suchen. Damit wir diese unangenehme Situation, klären können.

„Wo möchten sie hin Prinzessin? In dieser wunderschönen Aufmachung?" Loki betrachtete mich entzückt von oben bis unten. Seine Augen strahlten mich an und ich fing sofort wieder an, nervös zu werden.

„Ich gehe zum Markt und hole mein Kleid vom Schneider. Des Weiteren muss ich mir noch Gedanken über ein Geschenk für sie machen."
Loki kam einen Schritt näher auf mich zu und hob meine Hand. Sanft küsste er meinen Handrücken und ließ mich dabei nicht aus den Augen.

„Ich bin ein wenig irritiert. Habe ich vergessen, dass sie mich gefragt hatten ob ich sie begleite? Oder haben sie mich nicht gefragt? So hübsch wie sie sind, kann ich sie nicht alleine zu den wilden Männern ins Dorf lassen!" Ich musste schüchtern lächeln und mein Herz klopfte wie wild in meiner Brust.

„Tatsächlich habe ich sie nicht gefragt. Ich gehe mit Hulda zum Markt. Ich kann schlecht ein Geschenk für Sie kaufen wenn Sie anwesend sind." Schon wieder stieg eine angenehme Wärme in mir auf. Es fühlte sich an wie Fieber, war aber nicht so unangenehm.

Loki zog mich zu sich ran und ich stieß Siegen seine Brust. Er lehnte sich zu meinen Ohr und flüsterte: „Sie begleiten zu dürfen wäre das größte Geschenk, was sie mir machen könnten." Seine Lippen berührten leicht mein Ohrläppchen und eine Gänsehaut machte sich auf meinen Körper breit.

„Loki, wir müssen weiter. Ich wünsche ihnen viel Spaß, Prinzessin Freya." Ich entfernte mich von Loki und sah an ihn vorbei. Thor wirkte frustriert und schnippte genervt mit seinem Finger gegen eine Blüte, vom Beet.

„Danke, Prinz Thor. Falls es sich später ergibt, würde ich gerne ein klärendes Gespräch mit ihnen führen." Loki drehte sich irritiert zu seinem Bruder um. Thor erwiderte seinen Blick genervt und nickte mir zu.

„Dann wünsche ich ihnen einen schönen Tag und ich bin sehr gespannt was sie mir schenken werden. Außerdem freue ich mich darauf, Sie morgen in ihrem neuen Kleid zu sehen." Loki zwinkerte mir zu und verringerte rasch den Abstand zwischen uns. Er küsste meine Wange und ich stand wie erstarrt vor ihm.

Ich spürte erneute eine Hitze in mir Aufsteigen, aber dieses Mal war es ein wenig anders. Denn in meinem Unterleib zog sich alles zusammen und ich hatte das große Bedürfnis von ihm berührt zu werden. Loki lächelte mich liebevoll an und lief mit seinem Bruder die Treppen hinauf. Ich drehte mich zu Hulda um, die anfing zu kichern.

„Das war jetzt ein wenig kitschig, aber so niedlich. Selbst ich bin rot angelaufen und Sie sollten sich erst einmal sehen." Sie drückte ihre Hand zusammen und legte sie sich an den Mund. Sie versuchte ihr kichern zu unterdrückten aber es gelang ihr nicht wirklich.

„Bin ich etwa rot im Gesicht?" Meine Stimme klang ganz schrill. Ich sah sie beschämt an. Hat Loki das auch gesehen, war ich so offensichtlich. Es war mir unangenehm zu wissen, dass Loki meine Sympathie spüren kann.

„Rot wie eine Tomate, Prinzessin Freya!" Ich hielt mir meine Hände vor die Augen und hätte mich am liebsten in Luft aufgelöst. „Sie brauchen sich nicht schämen. Sie sind doch hier um sich zu verlieben." fügte sie hinzu.

Ich nahm meine Hände wieder runter und nickte ihr zu. Das war eigentlich nicht das Ziel meiner Reise. Aber ich konnte es nicht verleugnen. Ich wurde in seiner Anwesenheit nervös und war aufgeregt. Alleine der Gedanke an ihn, löste ein kribbeln in mir aus. Ich war in Loki verliebt, daran gab es keinen Zweifel mehr. „Genug jetzt! Wir wollten zum Markt."

„Sie brauchen garnicht ablenken!" Hulda fing an zu lachen und ich schob sie sanft den Weg entlang. Hulda zog mich den ganzen Weg zum Markt noch auf. Es war mir peinlich, dass man mir anscheinend, alles ansehen konnte.

Als erstes liefen wir direkt zum Schneider. Ich probierte es noch einmal an. Es war Kadmiumgrün und schulterfrei. Die Ärmel fingen erst unterhalb der Schulter an und waren aus transparenter, Schwarzer Spitze. Das enganliegende Oberteil war ebenfalls mit schwarzer Transparenter spitze versehen, unter dem das Grün hervorschaute.

Der Rock war aus Satin und fiel Bodenlang an mir hinunter. Es war ein wunderschönes Kleid und das warten hatte sich gelohnt. Es passte wie angegossen, doch es war ausladender als erwartet. Deshalb besprach ich mit der Schneiderin, dass es mir heute zum Palast geliefert wird. Ich konnte schlecht mit dem Kleidungsstück über den Markt laufen.

Nachdem wir das erledigt hatten, sah ich mich bei den anderen Geschäften um und hielt Ausschau nach einem Geschenk. Hulda erwähnte, dass Loki Begeisterung bei Kräutern zeigte. Da er diese benutzt um Tränke herzustellen. Allerdings reichten mir ein paar Kräuter, als Geschenk nicht.

Ich blieb stehen, denn ich entdeckte ein paar grüne Lederhandschuhe. Sie passten farblich zu meinem neuen Kleid und wenn er sie tragen würde, könnte er mich bedenkenlos anfassen. Bei den Gedanken lief ich wieder rot an. Ich kaufte die Handschuhe, sowie Kräuter und ein Buch über Tränke.

Es war schon Nachmittag, als wir mit den Einkäufen fertig waren. Ich besorgte mir und Hulda was zu essen und wir setzen uns vor der Taverne auf eine Bank. Diese lag in der Nähe des Brunnens, wo Thor am Tag vom Weinmarkt hineingefallen war.

„Sie!" Ich schrak zusammen als ich jemanden böse sprechen hörte. Ich sah von meinem Essen hoch und blickte in das grimmige Gesicht von Astrid. „Sie sind schuld, dass ich in dieser zwiespältigen Taverne arbeiten muss. Wegen ihnen bin ich aus dem Palast geworfen worden!"

„Sie sind aus dem Palast geflogen, weil sie mich mit heißer Suppe verbrühen wollten. Ich habe sie nicht dazu ermutigt, mich zu bedrohen." Entgegnete ich ihr. Ihre Hände zitterten und sie hatte einen Topf in der Hand. Dort drin befand sich Wasser, was am dampfen war.

„Ich hasse sie! Loki gehörte mir, aber dann sind sie aufgetaucht und haben ihn mir weggenommen." Auf ihrer Stirn bildete sich eine tiefe Zornesfalte. Garstig blickte sie mich an und drückte ihre Lippen fest aufeinander.

„Ich habe ihn überhaupt nichts weggenommen. Haben sie überhaupt bemerkt wie Loki mich behandelt hat?" Sie sah mich gequält an und hob ihre Hände. Der Topf schwappte in meine Richtung und das heiße Wasser kam mir entgegen. Schnell schupste ich Hulda von der Bank und wandte meinen Rücken zu Astrid. Als auch schon das heiße Wasser, meinen Rücken berührte und ich vor schmerzen aufschrie.

Das heiße Wasser verbrannte meine Haut. Wie in Trance saß ich auf der Bank und krümmte mich vor schmerzen. Ein lautes scheppern riss mich aus meinen Zustand und ich sah zu Astrid. Sie hatte den Topf fallen gelassen und sah mich schockiert an.

Ich stand auf und rannte wortlos an ihr vorbei. Ich sprang auf die Umrandung vom Brunnen und stieg hinein. Mit dem Rücken voran legte ich mich in das kühle Wasser und atmete schmerzvoll auf. Ich starrte in den Himmel und realisierte, dass mich diese Frau absichtlich verletzen wollte und das schon zum zweiten Mal.

Ich hörte wildes Geschrei in meiner unmittelbaren Nähe. Und dann sah ich Huldas Gesicht, das sich über den Brunnen direkt zu mir beugte.

„Prinzessin Freya! Haben sie große Schmerzen? Es tut mir so leid! Sie wurde schon abgeführt." Hulda wirkte aufgelöst und war hektisch.

„Wofür entschuldigst du dich. Du hast keine Schuld daran." Stöhnte ich gequält auf. Ich setzte mich im Brunnen auf und wollte mir an den Rücken fassen. Kaum hatte ich meinen Rücken berührt stieß ich einen kleinen Schrei aus. Sie hatte es geschafft mich zu verbrühen. Dieses Mal war Loki nicht bei mir um mich zu beschützen.

„Wir müssen umgehend zurück in den Palast, damit sie in die Heilkammer können." Ich nickte ihr zu und sie reichte mir ihre Hand. Sie half mir aus den Brunnen und mit stechenden und brennenden Schmerzen liefen wir langsam zurück in den Palast.

Sweet Poison (Loki FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt