Kapitel 50

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Königin Frigga kam die Stufen hinab gelaufen und stellte sich vor uns hin. Sie lächelte mich sanft an und legte anschließend ihre Hand auf Lokis Schulter und sah ihn eindringlich an. „Ich verlasse mich darauf, dass du die Prinzessin beschützt!"

Loki nickte ihr zu und ich war von ihren Worten gerührt. Obwohl ich so viele Fehler hier begangen habe, beschützen sie mich. Sie nickte uns zu und verließ ebenfalls den Raum. Ich sah ihr nach, sie war so elegant und freundlich. Sie war eine tolle Königin und Mutter. Ich drehte mich zu Loki um und atmete erleichtert auf.

„Ich bin so beruhigt das dieses Gespräch so angenehm verlaufen ist. Das sie so barmherzig sind und Erbarmen mit mir haben. Das hätte ich niemals geglaubt. Ich fühle mich so befreit!" Loki nahm meine Hand und zog mich zu sich.

„Das habe ich dir doch gesagt. Du hättest dich uns allen schon viel früher öffnen sollen. Du hast so eine schwere Last mit dir herumgetragen. Du hattest keinen mit dem du reden konntest, das muss dich doch innerlich gebrochen haben. Allerdings sind die Worte von Frigga nicht notwendig. Denn dich zu beschützen, wird meine neue Lebensaufgabe sein. Da ich in diesen sinnlosen Krieg nicht sterben werde, habe ich auch die Zeit dich keine Sekunde aus den Augen zu lassen." Loki drückte seine Stirn gegen meine und wippte uns von einem Fuß auf den anderen.

„Du übertreibst ein wenig." Ich lächelte ihn zwar an, aber innerlich hätte ich weinen können. Denn ich wusste das seine Worte ernst gemeint waren und er ahnungslos vor mir stand. Nun war es aber an der Zeit, mich für meine Fehler zu revanchieren und ihm vor dem Tod zu beschützen. Denn ich wusste das er leben wollte!

Sie werden mich alle dafür hassen, dass ich ihnen wieder was verschweige. Thor und Loki falle ich erneut in den Rücken. Aber ich sah keinen anderen Weg als so zu handeln. Wenn ich ihnen darüber berichten würde, würden sie keine Sekunde zögern um mich von meinen vorhaben abzubringen.

„Da wir nicht wissen, wann dein Vater uns angreifen wird, hätte ich einen Vorschlag. Ich würde gerne bei dir im Gemach die Nacht verbringen um sofort einschreiten zu können, wenn etwas passiert. Nicht das du heute Nacht wieder von Krähen heimgesucht wirst." Ich nickte ihm zu, denn ich fand seinen Vorschlag sinnvoll.

Es beruhigte mich ebenfalls, zu wissen, dass er in meiner nähe ist. „So können wir es machen. Allerdings würde ich mich trotzdem gerne zurückziehen. Denn ich muss noch eine Unterhaltung mit Hulda führen. Wenn es für dich in Ordnung ist, würde ich ihr gerne die Situation von heute morgen erklären."

„Natürlich. Aber ich bleibe trotzdem immer in deiner Nähe." Loki hob meine Hand und küsste diese. Dann begleitete er mich noch bis zu meinem Gemach. Ich lief hinein und atmete tief ein und aus. Ich sah mich um und konnte Hulda nirgends entdecken. Dabei habe ich fest damit gerechnet das sie hier ist.

Ich lief zu meinem Bett und setzte mich auf die Kante. Dabei spürte ich etwas hartes unter meinem Gesäß. Ich stand auf und ertastete unter der Decke die Brosche, die mir Loki aus der letzten Kristallblüte gezaubert hat. Ich ging zu meinem Spiegel und steckte sie mir in mein Haar.

Ich betrachtete mich eine Weile in dem Glas, was mir mein Spiegelbild offenbarte. Ich dachte an mein Leben zurück, dass mehr schlechte Erinnerung aufweist als gute. Wenn ich ehrlich bin hatte ich kaum noch Kraft, um meinen Alltag zu gestalten. Es war anstrengend! Wie hätte mein Leben wohl ausgesehen, wenn meine Mutter nicht von uns gegangen wäre?

Meine Tür öffnete sich und Hulda trat hinein. Sie hatte frische Blumen in der Hand und bemerkte mich im ersten Moment gar nicht. Sie ging zu der Vase, die auf meiner Kommode stand und steckte die Blumen hinein. „Hulda?"

Sie schrak zusammen und sah mich erschrocken an. „Prinzessin Freya! Es tut mir leid, ich habe sie gar nicht bemerkt. Ich war in Gedanken versunken. Ich nahm an Sie sind noch im Thronsaal."

Sweet Poison (Loki FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt