Kapitel 15

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„Ich schulde ihnen keine Rechenschaft. Aber da ich nichts zu verbergen habe, kann ich ihnen mein Geheimnis erzählen. Sie sind zu mir äußerst unhöflich, weshalb ich ihnen gegenüber ebenfalls unhöflich bin. Ihr Bruder ist nett und  zuvorkommend, weshalb es selbstverständlich ist, ihn ebenfalls nett zu behandeln. Reicht ihnen das als Erklärung?" Aggressiv schaute ich ihn an. Hat er keine Freunde, oder wieso verfolgt er mich auf Schritt und Tritt.

„Soweit kann ich es tatsächlich noch nachvollziehen. Thor ist ein wenig dämlich, aber eine Prinzessin würde sich niemals nach Fünf Tagen so schnell hingeben." Ich verschränkte meine Arme und sah geladen in sein Gesicht.

„Warum denn nicht? Ich sehe da keine Schwierigkeiten. Wenn man sich leiden kann, warum sollte man sich zurückhalten? Aber gut das ich Sie treffe, Sie haben noch etwas was mitgehört!" Ich hielt ihm meine Hand hin und wartete darauf das er mir mein Medaillon wiedergibt.

„Ich habe keine Ahnung wovon sie reden! Und eins sage ich ihnen, ich behalte sie im Auge!" Loki stieß sich von der Wand ab und lief an mir vorbei. „Stop! Ich will mein Medaillon." Ich hielt seinen Arm fest und er drehte sich zu mir um.

„Lass mich los! Ich behalte es noch ein paar Tage. Ich muss heraus bekommen, woher es stammt. Dann gebe ich es dir wieder!" Er sah mich sauer an und es schüchterte mich ein. Ich ließ ihn los und konnte verstehen das er Nachforschungen anstellen wollte. Dieses Medaillon war schuld, dass seine Welt zerbrochen ist. Und vielleicht würde auch ich etwas interessantes erfahren.

Ich sah Loki nach, bis er nicht mehr zu sehen  war. Dann machte ich mich auch auf den Weg in mein Gemach. Ich war wirklich erschöpft von diesen Tag. Hulda war nicht hier, was aber auch nicht sonderlich schlimm ist. Vielleicht war sie mit Björn unterwegs, dann hätte mein gestriger Ausflug zum Stall was gebracht. Ich setzte mich auf meinen Stuhl und starrte auf den Blumentopf.

Was soll ich nur mit Odin machen? Wenn er ab heute wieder Milch zubereiten bekäme, sollte ich sie wieder vergiften? Ich hatte Angst das Loki mir auf die Schliche kommt. Er weiß, dass ich an der Milch Interesse habe und er meinte, er lässt mich nicht aus den Augen.

Aber ich muss was unternehmen. Mein Vater kommt in vier Tagen und bis dahin sollte er Fortschritte sehen. Ich atmete einmal tief durch und stand auf. Ich holte das Fläschen aus der Erde und versteckte es wieder in meinem Dekolleté. Dann schlich ich durch den Flur, auf den Weg zur Küche. Ich schaute in jede Ecke, hinter jeden Topf, um mich zu vergewissern, dass Loki sich hier nicht versteckte und auf mich lauerte.

Ich konnte ihn aber nicht entdecken. Ich erreichte die Küche und schaute hinein. Tatsächlich stand dort ein Krug Milch und dampfte wieder leicht, vor sich hin. Mein Herz schlug wie wild in meiner Brust. Ich lief vorsichtig in die Küche und starrte den Krug an.

Freya du musst dich jetzt schnell entscheiden. Du hast nicht die Zeit hier herumzustehen. Mit zittrigen Händen holte ich das Flasche hervor und öffnete den Deckel.

Ich träufelte einen Tropfen in die Milch. Doch irgendwas stimmte hier nicht! Sobald das Gift die Milch berührt verzerrte sich alles. Wie ein Art Illusion. Ich versuchte den Krug zu berühren, aber meine Hände fuhren einfach hindurch.

„Was ist hier los?" Ich riss meine Augen auf, dass war eine Falle! Ich drehte mich rasch um und beobachtete meine Umgebung. Aber ich konnte niemanden erkennen. Ich drehte mich wieder zur Milch um und schrak zusammen. Seit wann war Loki direkt hinter mir gewesen? Er stand zwischen mir und dem Tisch, auf dem sich die Milch befand.

„Ich habe nicht damit gerechnet, dass du auftauchst. Ich bin davon ausgegangen, du bist klüger und bleibst weg. Aber umso besser für mich. Was hast du da in der Hand?" Bedrohlich schaute Loki auf mich herab. Ich starrte ihn erschrocken an und machte keine Anstalten, ihm seine Frage zu beantworten.

Sweet Poison (Loki FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt