Kapitel 6

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Ich sprach es nicht aus, aber wir beide wussten das hier was nicht stimmte. Es gab in den neun Welten nur eine Lebensform die eine blaue Haut besaß und zwar die Eisriesen aus Jotunheim! War Loki kein Ase? Ich starrte nun schon mehrerer Sekunden auf seine Hände und stand immer noch unter Schock. Plötzlich bewegte er sie Rasch und legte seine rechte Hand um meinen Hals. Ich bekam kaum Luft, soviel Druck übte er aus. Er drehte mich und drückte mich in die Hecke, dabei hob er mich leicht hoch und ich spürte den Boden unter meinen Füßen nicht mehr. Die spitzen Äste bohrten sich in sämtliche Regionen meines Körpers. Es tat unglaublich weh.

„Wenn du jemanden etwas davon erzählst, dann bringe ich dich um. Das kannst du mir glauben. Sei so schlau und halt deine Klappe!" Schrie er und seine Augen schauten mich bedrohlich an. Ich bekam immer schlechter Luft, meine Hände krallten sich an seine Hand, die mir die Luft wegdrückte.

Er machte mir wirklich Angst. Ich war nicht fähig zu sprechen, weshalb ich nur zaghaft nickte. Loki ließ von meinem Hals ab und stellte mich auf den Boden zurück. Ich hielt mir schmerzerfüllt die Kehle und rang nach Sauerstoff. Ich zog stark die Luft ein und füllte damit meine Lungen. Ich fiel auf meine Knie und war den Tränen nahe. Was habe ich ihm nur angetan das er mich so behandelt. Wenn er meine Person nicht mag, soll er mir doch einfach aus den Weg gehen und mich nicht bedrohen.

„Ich beobachte sie Prinzessin! Seien sie auf der Hut und überlegen sich gut was sie machen." Ich schaute ihn ängstlich an, am ganzen Leib zitterte ich. Sein Finger zeigte bedrohlich auf mich und ich spürte das mit Loki nicht zu spaßen war.

Mit diesen Worten lief er pfeifend um die Ecke, so als wäre nie etwas schlimmes passiert. Ich sah ihm nach bis er aus meinem Blickfeld verschwand. Dann vergrub ich mein Gesicht in meinen Händen. Es war mir nicht möglich meine Tränen weiterhin zu unterdrücken. Wie ein kleines Mädchen saß ich auf den Boden und heulte bitterlich.

„Prinzessin Freya, was ist passiert?" Ich schaute auf und erblickte Thor. Allerdings ganz verschwommen weil die Tränen meine Sicht erschwerten. Thor schaute mich besorgt an und rannte auf mich hinzu. Sein Hammer fiel neben mir, mit einem dumpfen Geräusch, auf den Boden. Dann kniete er sich direkt vor mich und schaute mich liebevoll an. „Prinzessin, warum weinen sie?" Seine Stimme klang ruhig und besänftigte mich.

Ich dachte nicht lange nach und fiel  ihm in seine Arme. Seine starken Arme schlang er und mich und seine Hände streichelten sanft meinen Rücken. Thor war der einzige der mich wie eine wertvolle Person behandelt und das tat gut.

„Lassen sie mich raten? Sie haben sich verlaufen und Angst gehabt das man sie nicht mehr findet?" Ich nickte einfach nur, denn die Wahrheit konnte ich ihm nicht sagen. Ich lehnte mich an seine Schulter und fühlte mich bei ihm sicher. Er würde mir mit Sicherheit niemals was schlimmes antun oder mich gar verletzen.

„Sie sollten aufstehen, sie machen sich sonst ihr hübsches blaues Kleid dreckig." Thor stand auf und zog mich wieder auf die Beine. Ich klopfte mir den Staub vom Kleid. Und wischte mir mit meinen Armen die Tränen weg.

„Wenn sie sich hier im Labyrinth so unwohl fühlen, sollten wir schnellstes von hier verschwinden. Wenn sie erlauben?" Er wartete nicht auf eine Reaktion von mir, sondern legte seine Arme um mich und hob mich hoch. Ehe ich mich versah flog Thor uns in die Luft. Ich vergrub mein Gesicht in seiner Schulter, diese plötzliche Höhe machte mir Angst. Mein Haar flog wild umher, es dauerte nicht lange da landete Thor wieder auf den Boden. Ich schaute auf und sah das wir wieder am Brunnen waren.

„Das war beängstigend." Flüsterte ich. Thor stellte mich behutsam auf den Boden. Ich richtete meine wirren Haare. „Aber dafür sind wir nicht mehr im Labyrinth, in dem sie solch eine Angst verspürt haben." Ich nickte ihm zu und bedankte mich. Die untergehende Sonne tauchten den Himmel in ein tiefes rot. Ich muss heute Nacht wachsam sein, denn ich wollte den Plan meines Vaters langsam in die Tat umsetzen.

Ich war auf meinem Zimmer. Nachdem Abenteuer mit dem Labyrinth waren Thor und ich zusammen Abendessen. Loki hatte ich den restlichen Tag nicht mehr gesehen, weshalb ich auch sehr froh war. Hulda habe ich den restlichen Abend freigegeben, damit sie nicht anwesend ist, wenn ich in die Küche gehe. Ich kniete mich vor den Blumentopf nieder und grub eins der Fläschchen aus und steckte sie mir in mein Dekolleté.

Ich schaute aus dem Fenster, der Mond stand am höchsten Punkt. Ich musste mich jetzt beeilen, ich atmete einmal tief durch. Dann verließ ich mein Zimmer und schloss leise die Tür hinter mir. Wie auf Samtpfoten schlich ich durch den Flur. Immer wieder sah ich mich um, ich wollte nicht wieder erwischt werden, wie ich hier mysteriös durch die Gegend gleite. Das würde sonst irgendwann auffallen und das war das letzte was ich wollte.

Ich kam bei der Küchentür an und spähte hinein. Die Zofe füllte gerade die Milch in den Krug. Das bedeutet sie müsste gleich gehen und das Getränk abkühlen lassen. Ich versteckte mich in der dunklen Ecke, aus der Loki mich damals beobachtet hat und wartete. Es war wirklich ein gutes Versteck, von hier sah man alles.

Mein Herz schlug wie wild in der Brust. Ich griff wieder nach meinen Medaillon, dass mir Mut spenden sollte. Die Zofe lief aus der Küche, ich wartete solange bis ich sie nicht mehr erblicken konnte und lief schnell in die Küche.

Ich holte das Fläschchen hervor, meine Hände zitterten stark und ich hatte Mühe den Verschluss zu öffnen.

*knarr*

Ich drehte mich rasch um, mein Herz schlug wie wild in meiner Brust. Ich hatte ein Geräusch vernommen! Aber ich konnte niemanden entdecken. Ich wandte mich schnell wieder zur Milch. Ich hatte nicht ewig Zeit, weshalb ich ein wenig Gift in den Krug tropfen ließ. Nicht so viel, ich wollte nicht das er heute Abend schon von uns geht. Dies wäre auch mehr als auffällig, lieber sollte der Prozess lange andauern. Dann sieht es aus wie eine Krankheit die ihn langsam von innen zerfrisst.

Ich drehte den Deckel wieder auf die Flasche und versteckte es wieder in meinem Dekolleté. Ich schnappte mir den Holzlöffel der noch auf dem Tisch lag und rührte es kurz um. Dann verschwand ich so schnell ich konnte aus der Küche.

In meinem Zimmer angekommen schloss ich die Tür und lehnte mich mit dem Rücken dran. Ich atmete hastig ein und aus. Ich war gerade dabei den König von Asgard zu vergiften. Entweder lande ich im Kerker, weil man mich erwischt oder in der Hölle. Es gab nur die zwei Möglichkeiten für mich.

Ich seufzte und versteckte das Gift. Dann legte ich mich in mein Bett und versteckte mich unter der Decke. Ich fühlte mich noch immer nicht wohl bei der Sache.

„Prinzessin bitte stehen sie auf. Heute haben Sie die  Ehre den Prinzen beim Training zuzuschauen." Ich öffnete meine Augen und sah wie Hulda schon fleißig am aufräumen war.

„Hatte ich nicht gesagt das sie mich Freya nennen sollen?" Ich gähnte und rieb mir meine Augen. „Daran kann ich mich niemals gewöhnen." Murmelte Hulda. Ich setzte mich in meinem Bett auf. Ich soll den Prinzen beim Training zusehen? Den ganzen Tag? Das wird uninteressant und nicht spaßig. Ich hatte jetzt schon keine Lust dorthin zu gehen.

Da ich aber nicht nach meiner Meinung gefragt werde, stand ich nun mit einem Grünen Kleid und einer Hochsteckt Frisur in meinem Zimmer. Hulda hat sich wieder Mühe gegeben und mir mit einer Corsage die Luft zugeschnürt.

„Sie sehen bezaubernd aus Prinzessin. Dann bitte ich sie mich zu begleiten. Ich bringe sie zum Trainingsplatz." Ich nickte Hulda zu und folgte ihr. Ich fragte garnicht erst ob ich vorher frühstücken konnte, dass war auf Asgard anscheinend nicht so wichtig.

Sweet Poison (Loki FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt