Kapitel 67

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Ratlos lief ich in meinem Zimmer auf und ab. Wo wollte Loki hin und was hatte er vor? Hulda war in der Zwischenzeit vorbeigekommen und hatte mir geholfen mein Nachtgewand anzuziehen.

Ich stellte mich vor die Tür der Terrasse. Es war bereits dunkel und Loki noch immer nicht hier. Nervös lief ich zu meinem Bett und setzte mich auf die Kante. Ich spielte mit meinem linken Fuß am Teppich herum, der sich vor dem Bett erstreckte.

Warum war ich nur so unruhig? Warum beunruhigte es mich das Loki draußen umher lief? Vertraute ich ihm nicht? Doch, das tat ich. Aber ich wusste das er manchmal unüberlegt handelt. Diese Tatsache sorgte dafür das ich mich nicht sorglos ins Bett legen konnte.

Es besteht auch die Möglichkeit das er wohin wollte und von wilden Räubern überfallen wurde. Was ist, wenn er verletzt in einem Graben lag?

Plötzlich ging meine Tür auf und Loki trat hinein. Ich sprang sofort auf und lief auf ihn zu. „Wo warst du? Ich habe mir Sorgen gemacht?" Ich atmete erleichtert aus als er vor mir stand. Auf dem ersten Blick schien es ihm gut zu gehen.

„Was bist du denn so aufgedreht?" Er kniff leicht seine Augen zusammen und schaute mich fragend an.

„Ich habe Angst gehabt das dir was passiert ist oder dass du Blödsinn anstellst." Sprach ich aufgeregt. Ich drückte meine Hände an seine Brust und sah ihn von unten an.

„Warst du es nicht, die zu mir gesagt hat ich soll nicht vom schlimmsten ausgehen?" Loki schmunzelte amüsiert und ich sah nachdenklich von ihm weg. Er hatte recht! Ich war kein Deut besser als er.

„Aber ich bin froh, dass du noch wach bist! Ich hatte schon Angst das du friedlich im Bett schläfst. Es hat ein bisschen länger gedauert als ich annahm. Komm mit mir mit, ich möchte dir was zeigen." Bevor ich reagieren konnte, schnappte Loki nach meiner Hand und zog mich aus dem Zimmer. Wir liefen durch den Korridor, hinaus aus dem Palast.

„Wo bringst du mich hin?" Fragte ich ihn neugierig. Er lief eilig die Stufen hinunter die uns immer weiter vom Palast entfernten. Ich hatte bei seinem schnellen Gang Mühe nicht zu stolpern.

„Das ist eine Überraschung. Sei nicht so neugierig!" Ich schaute mich um. Viel konnte ich in der Dunkelheit nicht erkennen. Wenn ich mich nicht irrte, liefen wir zum Fjord. Als wir den Wald erreichten, entdeckte ich auf dem Weg rechts und links kleine Fackeln.

Sie erstreckten sich auf dem kompletten Weg hinunter zum Wasser. Das Licht was sie ausstrahlten war wunderschön und sorgte für eine magische Atmosphäre. Hatte er all dies vorbereitet? War er deswegen so lange weg gewesen? Mein Herz klopfte gleich viel schneller.

Aber was hatte Loki vor? Wollte er mich überraschen? Das letzte Mal als er sich so viel Mühe gemacht hatte, warf er mein Leben aus der Bahn. Ich sah mich hektisch um und hielt Ausschau nach Sören.

Ich wusste mittlerweile das Loki mich bedingungslos liebt. Deswegen dachte ich nicht mehr oft an diesen Abend zurück. Aber eine gewisse Skepsis breitete sich trotzdem in mir aus.

Wir erreichten den Fjord und Loki führte uns zu einem Baumstamm. Ich verengte meine Augen und betrachtete diese Stelle. Sie kam mir so bekannt vor! Aber woher kannte ich sie?

„Setz dich!" Befahl er mir in einen unruhigen Ton. War Loki etwa nervös? Angespannt ließ ich mich auf dem Stamm nieder. Loki setzte sich neben mich und schaute auf die Wasseroberfläche des Fjordes. Ich folgte seinem Blick und betrachtete den Mond, der sich dort spiegelte.

„Hier am Fjord haben wir uns das erste Mal geküsst. Nein, ich habe dich geküsst. Du warst damit nicht einverstanden gewesen. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Kuss nicht viel mit Liebe zu tun." Ich erinnerte mich noch genauestens an diesen Tag.

Sweet Poison (Loki FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt