Kapitel 57

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Thor nahm langsam seine Hände von meinem Rücken und sah mich an. Anschließend fing er laut an zu lachen, dabei legte er seine Hände auf seinen Bauch. Kleine Tränen rollten ihn aus den Augen. Was amüsierte ihn so sehr?

„Thor! Warum lachen sie?" Fragte ich eingeschnappt. Machte er sich über mich lustig? Sein Verhalten war äußerst ungehobelt. Ich spannte meinen Kiefer an und verschränkte meine Arme.

„Es tut mir leid. Ich wollte nicht unhöflich wirken. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen das es sich bei ihnen um eine Eisriesin handelt!" Thor hatte Schwierigkeiten sich zusammenzureißen und prustete erneut los.

Ich sah von Thor zu Loki, dessen Gesicht sich auf Anhieb aufheiterte. Seine Augen begangen zu leuchten und seine Mundwinkel formten sich zu einem Lächeln.

„Wieso denn nicht? Mein Vater hat zugegeben das meine Mutter und König Laufey eine Liebelei hatten!" Ich fühlte mich missverstanden und ein wenig in die Enge getrieben. Es hatte den Anschein, als ob die beiden einer Meinung wären und sich gegen mich verbündet hatten.

„Freya, ich bin der gleichen Meinung wie Thor. Ich habe schon einmal gesagt, dass du bei dem Medaillion hättest reagieren müssen. So wie es bei mir der Fall war! Sobald ich es berührte, verwandelte ich mich." Loki lief richtig auf Hochtouren. Das lag mit Sicherheit daran, dass Thor auf seiner Seite war. Es bestärkte ihn regelrecht.

„Ja, aber wie König Gangrad schon erwähnte, war meine Mutter fähig im Umgang mit Magie! Sie hätte das Medaillon verzaubern können." Dementierte ich seine Vermutung. Vielleicht hätte es mich in eine Eisriesin verwandelt, aber durch ihren Zauber war das nicht der Fall. So konnte sie mich weiterhin beschützen und im Auge behalten, ohne meine wahre Herkunft preiszugeben.

Thor hörte mit dem Lachen gar nicht mehr auf. Er haute seine Fäuste auf den Tisch und krümmte sich vor lachen nach vorne. „Vor allem schau dir die Prinzessin an! Wie könnte so eine hübsche Person von einem Eisriesen abstammen?" Gab Thor amüsiert von sich.

Lokis Lächeln verschwand auf Anhieb und er sah Thor betroffen an. Er hob seine Augenbrauen und haute ihm mit seinem Ellbogen in die Seite.„Was soll denn bitte damit gemeint sein? Willst du damit sagen, dass Eisriesen immer hässlich sind? Danke dafür!" Loki sah unglücklich von ihm Weg und schaute stur auf die Terrasse.

Thor war endlich fähig sein Lachen zu unterbrechen. Vorsichtig legte er seine Hand auf Lokis Unterarm. „Loki! Das tut mir leid. Ich wollte dir nicht zu nahe treten. Im Gegenteil, ich habe versucht dich zu unterstützen, indem ich ebenfalls daran Zweifel das die Prinzessin eine Eisriesin ist."

Loki seufzte laut und schaute wieder zu uns. Er lockerte seine verschränkten Arme und nahm sich eine Traube. Diese rollte er von rechts nach links über den Tisch. „Schon gut. Ich bin froh das außer mir noch jemand klar denken kann. Aber es ist nun mal Tatsache, dass dein Medaillon dich nicht verwandelt hat!"

Ich lachte auf und verschränkte ebenfalls meine Arme. Das er und Thor mal einer Meinung sind, war unvorstellbar. „Wir wissen aber das mein Medaillon verzaubert war. Vielleicht hat meine Mutter dafür gesorgt das ich mich nicht verwandel." Nervös sah ich auf die rollende Traube. Es machte mich wahnsinnig das Loki sie über den Tisch rollen ließ.

Ich beugte mich vor und steckte sie zurück in den Obstkorb. Loki sah mir nachdenklich ins Gesicht. Seine grünen Augen brachten mein Herz zum höher schlagen. Allerdings versuchte ich das Gefühl zu ignorieren. So lange wir die Wahrheit nicht wissen, sollte ich kein Herzklopfen in seiner Nähe bekommen.

„Dann probieren wir was anderes!" Ich verengte meine Augen und sah irritiert zu Loki. Dieser schnappte sich meine Hand und zerrte mich plötzlich hinter sich her. Ich schaute nach hinten, Thor folgte uns neugierig. Nachdem wir aus dem Speisesaal traten, führte Loki uns durch den langen Korridor.

Sweet Poison (Loki FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt