#Kapitel 32

5.4K 248 16
                                    

Das nervige Klingeln eines Weckers reißt mich aus meinen traunlosen Schlaf. Murrend setze ich mich auf und reibe mir über die Augen. Das nervige Geräuch kommt von Liams Nachtisch wo der kleine rote Übeltäter steht. Aggressiv haue ich auf den Ausschalt Knopf und augenblicklich hören die miesen Töne auf meine Ohren zu vergewaltigen. Liam hat das ganze wenig gestört. Er schläft immer noch ruhig neben mir weiter. Nach dem gestrigen Abend ist das wohl kein großes Wunder und wenn ich der Anzeige auf seinem Wecker trauen dann ist es gerade mal halb sieben.

Leise, um ihm nicht zu wecken krieche ich unter der Decke hervor und setze mich an die Kante des Bettes. Durch das leichte Licht, das von draußen in den Raum fällt, erkenne ich, dass außer mir und Liam alle anderen seiner Zimmergenossen nicht da sind. Ich tippe darauf das sie entweder noch irgendwo liegen und total weg getreten sind wegen dem ganzen Alkohol gestern oder bei irgendjemand anderen im Bett liegen. Vielleicht aber sitzen sie auch schon beim Frühstück, aber das kommt mir doch sehr unwahrscheinlich vor.

Zögernd stehe ich auf und gehe mit kleinen Schritten ins Bad. Hinter mir schließe ich dir Tür und drehe den Schlüssel um. Müde schaue ich mich im Spiegel an. Unter meinen Augen sind tiefe dunkle Ringe einerseits wegen dem wenigen und schlechten Schlaf und andererseits von meiner Wimperntusche, da ich gestern nicht dazu kam mich abzuschminken. Seufzend drehe ich den Wasserhahn auf, lasse meine Hände nass werden und fahre mir dann über mein Gesicht. Ich weiß nicht welches Handtuch Liam gehört, weshalb ich improvisierter Weise ein Stück unbenutztes Klopapier nehme und mir damit über die Haut fahre.

Da braucht es doch erst eine Nacht mit einem betrunkenem Liam, damit ich mir mein Gesicht mit Klopapier abtrockne. Ich zerknülle das kleine Stück Papier und werfe es in den Mülleimer unter dem Waschbecken. Danach schließe ich die Tür auf und gehe zurück ins Zimmer. Liam hat sich in der Zeit kein Stückchen bewegt und wie es ausschaut wird er es in der nächsten Zeit auch nicht, weshalb ich wohl nachhelfen muss.

Leise laufe ich zum Bett, setze mich drauf und krabbel dann zu ihm hin. Ich lege mich ganz nah an ihn, sodass sich unsere Nasenspitze beinahe berühren. Sanft streiche ich über seine Wange und spreche dabei seinen Namen. Daraufhin öffnet er die Augen und murmelt ein leises "Morgen." Auf meinem Lippen breitet sich ein grinsen aus. Jetzt kommt der spaßige Teil. Ich verpasse ihm einen kräftigen Schubs, sodass er vom Bett kullert und unsanft auf den Boden knallt. "Ruf mich nie wieder an wenn du gefeiert hast und nicht mehr ganz zurechnungsfähig bist." Ohne mich weiter um ihn zu kümmern stehe ich auf und gehe aus dem Raum.

In meinem Zimmer herrscht schon reges treiben, aber sobald ich die Tür hinter mir schließe stoppen sie im ihrer Bewegung und schauen mich an. "Ach Hayley beglückt uns auch mal wieder mit ihrer Anwesenheit." Rose Stimme trieft nur so vor Spott. War klar das sie sauer ist, weil ich den tragischen Abgang von Jake verpasst habe. "Muss wohl ein wichtiger Anruf gewesen sein." Okay jetzt übertreibst sie es! Nur weil ich nicht zum Ende des Films da war muss sie nicht gleich wie eine verbitterte alte eifersüchtige Ehefrau klingen.

"Ja war es." Mit einer genauso bissigen Stimme antworte ich ihr. Was sie kann, kann ich schon lange. "Und jetzt kommen wir alle mal wieder runter." Aus Angst wir würden gleich aufeinander los gehen stellt sich Fanny zwischen uns und schaut uns dabei immer wieder Prüfend an. "Es ist Zeit zum frühstücken. Wir klären das ganze heute Nachmittag okay?" Durchdringend blickt sie uns aus ihren braunen Augen an und legt mehr Nachdruck in ihre Stimme als wir nicht antworten. "OKAY?!" Genervt seufze ich auf "Okay!"

Ich liebe Essen. Es ist auch egal was es ist, ich mag so gut wie alles, weshalb ich nicht damit gerechnet habe, dass ich einmal keinen Hunger am Morgen haben werde. Doch heute ist genau das eingetreten. Ich bekomme keinen Bissen runter ohne Würg Reiz und daran ist nur Sie schuld! Rose! Mit ihren bösen Blicken und den ständigen Sticheleien! Verzweifelt schaue ich auf mein angebissenes Brot in meinen Händen. Ach scheiß drauf! Ich hab keinen Hunger mehr!
Entnervt lasse ich das Brot auf den Teller fallen, stehe mit Schwung auf und verlasse den Raum. Total in Gedanken versunken bemerke ich dadurch Liam nicht, der mir entgegen kommt und laufe voll in ihn rein. "Oh sorry." Ohne ihn anzusehen will ich schnell wieder verschwinden, aber er packt vorher, leicht unsanft, mein Handgelenk.

das Beste kommt zum SchlussWo Geschichten leben. Entdecke jetzt