"Na dann mal rein spaziert in die gute Stube." Ich trete hinter ihm in sein Zimmer und schaue mich zuerst einmal um. Es sieht eigentlich genauso aus wie bei uns auch, nur halt mit dem Unterschied, dass es ein Jungszimmer und anstatt das überall Bhs rum fliegen, tun es halt Boxershorts.
Liam läuft schnurstracks auf den Kleiderschrank zu und zieht sein Shirt über den Kopf, welches er dann achtlos neben sich auf den Boden fallen lässt. Er dreht sich zu mir um und da mir jetzt erst auffällt das ich ihn angestarrt habe, drehe ich mich schnell um. Er hat es trotzdem mitbekommen und fängt an zu lachen. Kurz darauf höre ich einen Reißverschluss und das Geräusch wenn Jeansstoff sich bewegt und da weiß ich das auch seine Hose den Weg auf den Boden gefunden hat. Danach höre ich wie die Schranktüren aufgemacht werden und einige Minuten später wieder zuknallen.
"Kannst dich wieder umdrehen." In seiner Stimme höre ich die Belustigung und vor Peinlichkeit merke ich wie sich meine Wangen rosa rot Farben. Wegen der unangenehmen Situation fange ich an auf meiner Unterlippe und Zunge herum zu kauen, eine Angewohntheit, die ich immer mache, wenn ich nervös bin. Leider führt es auch zu dauerhaften Entzündungen in meinem Mund, doch mit der Zeit gewöhnt man sich dran.
"Was für einen Film wollen wir eigentlich schauen?" Erst jetzt drehe ich mich zu ihm um, da ich vorher noch immer so getan habe, als würde mich das Zimmer brennend interessieren.
"Die Filme sind da unten im Regal such dir einen aus." Erst jetzt bemerke ich das er nur in Boxershorts und Shirt vor mir steht und damit ich nicht wieder sofort Rot anlaufe drehe ich mich schnell um und gehe auf das Regal zu. Ich gehe in die Hocke, um mir die Filme besser anschauen zu können, aber das einzige was ich den decken kann, sind nur Jungs Filme. An sich hab ich ja nicht so wirklich was gegen Aktion Filme und eigentlich auch nicht gegen Horror, aber die meisten kenne ich vom Namen her und weiß das sie ziemlich extrem sind... Was hab ich aber auch anderes erwartet. Als ob er Filme wie 'Für immer Liebe', 'Selbst ist die Braut' oder 'Harry Potter', schaut.
Schließlich, nach langem suchen, entscheide ich mich dafür das wir Transformers schauen. Auch wenn ich ihn schon kenne, war das wohl der einzige vernünftige Film den ich dort gefunden habe und von dem ich denke, dass ich nicht gleich am Anfang aus dem Zimmer rennen werde.
Liam hat sich bereits in sein Bett gelegt und hat seinen Laptop auf den Beinen. Ich setze mich zu ihm und reiche ihm den Fim.
"Transformers? Legst du es drauf an dass ich dich mit Megan Fox vergleiche?" Schon wieder grinst er, aber ich rolle nur mit den Augen und quetschen mich neben ihn. Ich lehne mich an und er legt seinen Arm um mich. Und auch wenn ich ihn nicht ansehe, weiß ich das er grinst.
Irgendwann während des Filmes fängt er an mir über meine Haare zu streichen und diesmal bin ich diejenige die Grinsen muss. Es ist ein schönes Gefühl so nah bei ihm zu sein, seine Wärme zu spüren, seinen Herzschlag zu hören und seinen Geruch zu riechen. Er duftet wieder nach Vanille und ich frage mich erneut ob er Parfüm benutzt, doch ich bezweifle das irgendwie.
Erst jetzt kommt mir der Gedanke, dass es eventuell etwas mit einem Mädchen, da Vanille ja eher ein Fraun Duft ist, zu tun hat und daher der Geruch kommt. Auch wenn ich es nicht will, ein leicht beklemmendes Gefühl breitet sich in mir aus und ich bekomme Gänsehaut.
Liam deutet das als Zeichen das mir kalt ist und nimmt sich einen Pullover, der mitten zwischen den anderen auf dem Bett liegt. Wortlos reicht er mir ihn und ich nehme in lächelnd an. Mir ist zwar nicht kalt, aber da ich nicht weiß wie ich ihm sonst erklären soll warum ich Gänsehaut habe, ziehe ich ihn über und kuschel mich wieder an ihn. Wir schauen einfach schweigend diesen Film, bis von draußen Stimmen herkommen. Fragend schaue ich ihn an und er formt stumm mit seinen Lippen die Worte 'meine Freunde'. Ich höre die Stimmen vor der Tür, sehe wie die Klinke langsam herunter gedruckt wird und ohne wirklich drüber nach zu denken lege ich meine Arme um Liams Nacken und ziehe seinen Kopf zu mir herunter bis seine Lippen auf meine treffen.
Seine Lippen sind weich und schmecken nach...kaugummi?! Jap kaugummi. Genauer noch nach Pfefferminze. Hab ich schon erwähnt das ich Pfefferminze liebe?
"Oh stören wir?" In Jonnys stimme ist die Belustigung nicht zu überhören und Liam löst sich von mir um ihm, ebenfalls grinsend, eine Antwort zu geben. "Ja tut ihr." Hinter Jonny stehen Liams andere Mitbewohner Jacob und Sammy, welche uns auch beide grinsend ansehen.
Ich würde mal sagen meine Plötzliche Reaktion bringt Liam dazu seine Wette zu gewinnen.
"Oh das tut uns jetzt aber leid. Pech nur das das auch unser Zimmer ist." Provokativ lässt er sich auf sein Bett fallen, legt seine Hände in den Nacken und stellt eines seiner Beine auf. Ich muss mir ein lachen verkneifen bei dem bösen Blick den Liam ihm zu wirft, den Jonny aber nur ein Grinsen schenckt.
Das mit dem Film gucken wird wohl jetzt nichts mehr und da ich mich zwischen den Jungs ein wenig fehl am Platz fühle, beschließe ich zu gehen. Ich setzt mich auf und flüster Liam ins Ohr das ich abhauen werde, frage aber gleichzeitig ob wir uns denn morgen wieder sehen.
Seine Mundwinkel gehen nach oben und er beugt sich ebenfalls mit seinen Lippen zu meinen Ohr. "Morgen um 17 uhr am kino. Ach und Hayley...danke." Er beugt sich zu mir vor und gibt mir eines kurzen, zarten Kuss auf die Wange.
Mit einem kleinen Lächeln stehe ich von seinem Bett auf und verlasse das Zimmer ohne die anderen 3 noch eines Blickes zu würdigen.
Währendessen ist meine Miene eigentlich noch relativ neutral, aber draußen auf den Gang breitet sich ein riesiges Grinsen auf meinen Lippen aus, dass einfach nicht verschwinden will, so sehr ich auuch versuche meine Mundwinkel nach unten zu bewegen.
Mit einem fetten Grinsen komme ich beschwingt in mein Zimmer und lasse mich mit viel Schwung auf mein weiches Bett fallen. Mein Rücken ruht auf der Matratze, während mein Blick an die Decke gerichtet ist. Ich bin so versunken, dass ich gar nicht mitbekomme wie sich Fanny und Rose misstrauisch zu mir ans Bett setzten und versuchen mit mir zu reden. Als ich dann aber nicht reagiere und sie ignoriere fängt Fanny mich einfach kurzerhand mal an zu kitzeln, sodass ich mit einer Mischung aus lachen und kreischen aus meinen Gedanken gerissen werde und mich unter ihren Händen winde. "Hey ich bin daaaa okay...duuuuuuuu kannst aufhören *verzweifelt schnappe ich nach Luft* mich zu kitzeln!" Und tatsächlich sie hört auf. Aber nur um mich dann seltsam anzuschauen.
"Ok warum hast du so gute Laune? Was ist passiert? Und wo bist du überhaupt gewesen?"
Soll ich es ihnen erzählen? Neeeeee...die erzählen es bestimmt sofort Lia und die wird das ganz sicher nicht toll finden, nicht nachdem sie mich so ernst vor ihrem Bruder gewarnt hat.
"Nichts is passiert...darf man nicht einfach mal glücklich sein?"
Gott sei dank haben sie den pulli noch nicht bemerkt..der könnte beinahe schon einer von meinen sein. Zu groß und nicht wirklich im Mädchen stil. An Fanny's Blick erkenne ich, dass sie sich mit dieser Erklärung nicht zufrieden gibt und auch Rose scheint nicht überzeugt
"ich fasse zusammen: vorhin hattest du richtig schlechte laune, bist dann irgendwo hin und kommst hier an und bist glücklich...irgendwas muss geschehen sein das du so happy bist." Ich setze einen gequälten Gesichtsausdruck auf um ihr zu zeigen, dass sie gar nicht wissen will was passiert ist, aber ich hab die Neugier dieser zwei Mädchen unterschätzt. Sie werfen sich nur einen kurzen Blick zu, bevor sie sich beide auf mich stürzen und erneut anfangen zu kitzeln.
Verzweifelt versuche ich meinen Mund zu halten, aber bei kitzeln Attacken bin ich empfindlich. Deshalb ist es gar nicht mal so verwunderlich, dass ich schon nach wenigen Minuten auspacke. "Ich hab Liam geküsst." Augenblicklich hören die zwei auf und starren mich nur entgeistert an. "Ach und morgen bin ich mit ihm zum Kino verabredet." Jetzt klappt ihnen beiden der Mund auf..Tz tz tz..die sollten aufpassen das nicht noch fliegen rein fliegen.
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das Beste kommt zum Schluss
RomanceHayley's Leben ist alles andere als einfach Sie muss die Schule wechseln, auf ein Internat ziehen, sich mit neuen Leuten auseinander setzen und die Konsequenzen einer Wette ertragen Natürlich darf die Liebe in ihrem Leben auch nicht fehlen, was jedo...