#Kapitel 34

5.2K 243 8
                                    

"Hayley wenn du nicht in wenigen Sekunden diese Tür aufschließt werde ich sie eintreten und mir ist es dann vollkommen egal ob du dabei verletzt wirst oder nicht!" Erneut klopft Lia verzweifelt gegen die Badezimmertür, aber ich mache keinerlei Anstalten mich von dem Toilettendeckel zu erheben. Im Gegenteil, ich schlinge meine Arme nur noch fester um meine Beine, die ich angewinkelt irgendwie auf die kleine Sitzfläche bekommen habe. "Bitte geh einfach weg und lass mich in ruhe okay?"

Vor wenigen Sekunden war meine Stimme irgendwie noch überzeugender. Wahrscheinlich aus dem einfachen Grund, das ich immer mehr Zeit habe, um darüber nach zu denken was genau passiert ist und wie scheiße ich doch wieder gehandelt habe. Genau genommen habe ich ja gar nicht gehandelt, sondern Liam hat es getan, nachdem ich einfach nur ein kleines 'ehem' nach seinem Liebesgeständnis rausgebracht habe. Daraufhin hat er mich verletzt angesehen und gemeint ich bräuchte nichts sagen. Ich solle ihm nichts vormachen und es sei okay das ich nicht dasselbe für ihn fühle, dabei habe ich das doch noch nie geäußert. Ich habe gar nichts gesagt sondern ihn einfach nur geschockt und überrascht angeschaut. Aus meiner Starre bin ich erst erwacht als Liam die Tür hinter sich zugehauen hat...

Danach brauchte ich wieder einige Zeit um zu realisieren war gerade passiert, worauf die Tränen wieder eingesetzt haben. Irgendwann kam dann Lia, hat mich so verheult auf meinem Bett sitzen sehen und kam natürlich sofort zu mir. Wie erwartet wollte sie wissen was los sei, aber ich konnte ihr ja schlecht die Wahrheit sagen, dann würde sie denken ich sei total bescheuert, da sie ja davon ausgeht das Liam mich schon seid einiger Zeit liebt und ich es umgekehrt auch tue. Klar ich hätte ihr die ganze Wahrheit sagen können, aber dann würden wir zwei sicher streiten und das wäre jetzt gerade zu viel für mich.

Zurück zum Thema: verzweifelt bin ich dann aufgesprungen und ins Bad geflüchtet, hab mich eingeschlossen und sitze seit gefühlten 5 Stunde auf dieser Toilette fest. "HAYLEY NEIN! Ich gehe erst wenn du mir sagst warum du weinst. Also lass mich gefälligst rein okay?" Mit meinem Handrücken wische ich mir die Tränen aus den Augen, stehe von dem Toilettendeckel auf und gehe zur Tür. Zögerlich und langsam drehe ich den Schlüssel im Schloss um und öffne die Tür, um vor mir eine verzweifelt aussehende Lia vorzufinden.

Laut schluchzend werfe ich mich mehr oder weniger ihr direkt in die Arme und vergrabe heulend meinen Kopf an ihrer Schulter.
Etwas überrumpelt legt sie einen Arm um mich und tätschelt unbeholfen meinen Rücken. "Ehem leg dich vielleicht einfach mal hin und ich werde jetzt eine schöne Tafel Schokoalde irgendwo für dich auftreiben okay?" Mit Tränen in den Augen nicke ich und tapse zu meinem Bett. Wie eine Tote lasse ich mich, mit dem Kopf nach vorne, drauf fallen und bleibe genauso so liegen. Ich höre noch wie Lia das Zimmer verlässt ehe ich meiner Verzweiflungfreien Lauf lassen und in die Decke schreie.

Ungeduldig warte ich darauf das Lia endlich wieder kommt, um mir meine Lebensrettung, die eine Farbe wie Hunde Kot hat, mitbringt. Als ich das aufspringen des Schlosses höre bin ich schon im Begriff auf zu springen, aber anstatt Lias Stimme vernehme ich nur die von Fanny und Rose, weshalb ich es bevorzuge mit ausgestreckten Armen und Beinen, wie ein Walross auf dem trockenen, liegen zu bleiben.

"Wir sind zurück." Bei Rose hoher und freudiger Stimme dreht sich mein Magen um und mir wird schlecht, weshalb ich nach meinem Kopfkissen taste, es nehme und mir auf die Ohren drücke. Daraufhin höre ich leises murmeln und spüre wie sich mein Bett ein Stückchen senkt. Eine warme Hand legt sich auf meinen Rücken und zaghaft fragt Fanny. "Hayley alles okay?" Frustriert schüttle ich mit den Kopf. Nein nichts ist okay.

Meine Matratze senkt sich erneut, mir wird das Kopfkissen weggenommen, eine zweite Hand legt sich auf meinen Rücken und Rose fängt an loszubrabbeln. "Willst du darüber reden." Erneut schüttel ich den Kopf. Nein, darüber reden will ich auch nicht. Seufzend drehe ich mich von meinem Bauch auf den Rücken und schlage meine Hände vor mein Gesicht. "Wenn du nicht mit uns redest können wir dir aber nicht helfen." Ich murmel ein unverständliches "ich weiß" auf Rose Kommentar. "Aber ich weiß wie wir dich auch so wiedee zum lachen bekommen."

das Beste kommt zum SchlussWo Geschichten leben. Entdecke jetzt