#Kapitel 9

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"Hayley? Schöner Name"

Ja klar, das ich nicht lache! Hayley ist ein bescheuerter Name. Welche Eltern, meine jetzt mal ausgeschlossen, nennen ihr Kind bitteschön Hayley? (Alle die Hayley heißen, fühlt euch bitte nicht beleidigt)

"Es gibt definitiv schönere Namen."

Ungläubig schaut er mich an.

"Also ich mag ihn."

"Joa jeder hat ne andere Meinung ne"

Schweigend laufen wir nebeneinander her bis er vor einer großen Treppe stehen bleibt.

"So hier musst du hoch und dann gehst du einfach nach Links, an den Zimmern stehen die Nummern, also kannst du dein Zimmer gar nicht verfehlen."

Oh er hat ja keine Ahnung. Bei meinem Glück und der Tatsache das ich schlechte Augen habe, bin ich durchaus in der Lage diese Tür zu verfehlen. Ich hätte vielleicht auf meinen Augenarzt vor einem Jahr hören und mir eine Brille kaufen sollen.

Schnell lächele ich in dankbar an bevor er noch beleidigt ist, immerhin wäre ich ohne ihn verloren gewesen. Ok verloren ist übertrieben, aber ich hätte Schwierigkeiten gehabt.

"Okei, danke fürs herbeibringen, ohne dich hätte ich es sicher nicht gefunden."

Er schenkt mir ein breites lächeln. "Immer wieder gerne."

Doch anstatt zu gehen bleibt er neben mir stehen. Ich jedoch bemerke das gar nicht wirklich, da mein Blick zweifelnd die Treppe hinauf schaut. Okei, ich muss mir definitiv keine Sorgen machen das sie für mich und meinen Koffer zu schmal ist, ein Elefant könnte die Treppe hochgehen und würde nicht stecken bleiben. Aber diese Stufen... und dann dieser Koffer, der über 20 Kilo wiegt.... und dann muss ich ja auch noch hoch. Der Tag wird von Minute zu Minute besser. Man bemerke die Ironie.

Liam hat anscheinend meinen Blick gesehen und fragt deshalb, ganz Gentleman like: "soll ich dir vielleicht deinen Koffer noch hinauf tragen ?" Langsam löse ich meinen Blick von der Treppe und schaue ihn wieder an "ehh, nein, nein, ich schaff das schon...., aber danke."

Er schaut mich skeptisch an, aber durch ein Lächeln meinerseits, das meine Aussage anscheinend nochmals verdeutlicht, geht er mit einem

"tschüss, wie sehen uns sicher bald mal wieder."

Oh das bezweifle ich definitiv nicht, denn ich habe das Gefühl das man sich in diesen Gemäuern öfter über den Weg laufen wird, als einem lieb ist.

Nocheinmal werfe ich der Treppe einen zweifelnden Blick zu, bevor ich ächzend meinen Koffer anhebe um ihn stufe für Stufe hoch zu schleppen. Auf der hälfte der Treppe gebe ich mich dann aber doch geschlagen und mache eine kurze Verschnaufpause.

Das gibts doch nicht.

Ich befinde mich noch nichtmal zwei Stunden hier und bin so geschafft als wäre ich 800 Meter gelaufen. Wie soll das denn erst am Ende des Schuljahren werden? Da krieche ich dann nur noch zum Parkplatz.  Im Nachhinein betrachtet war es doch keine gute Idee Liams Angebot auszuschlagen.

Andererseits wäre ich ihm wieder was schuldig gewesen wenn ich es angenommen hätte und ich mag es einfach nicht Leuten zu viel zu schulden. Klar gibt es auch Leute die nichts als Gegenleistung für ihre Tat wollen, aber mal ehrlich solche Menschen sind so selten wie ein Schwein mit heiligen Schein und Flügeln. Wir Menschen sind nunmal...geizig, selbst wenn darum geht das wir anderen mit dieser tat geholfen haben.

So aber jetzt ist genug ausgeruht! Sonst komme ich nie mehr oben an. Erneut hebe ich den Koffer hoch und zerre ihn mit letzter Kraft die restlichen Stufen hinauf.

Dort ist aber keine Zeit zum ausruhen, denn ich muss mein Zimmer finden. Ich sollte nach rechts gehen.. Na dann mal los.

Ich gehe los, doch mir fällt nach drei Schritten wieder ein, dass Liam sagte ich solle nach links, weshalb ich umdrehe und in die entgegen gesetzte Richtung laufe.

Er hatte recht, die Zahlen sind schön groß an der Tür, da finde selbst ich Zimmer 26.

Es ist realtiv am Ende des Ganges und befindet sich nahe an der Abzweiung in den nächsten Flur.

Nach kurzem zögern hebe ich die Hand und klopfe an die Tür.

Eine helle Stimme ertönt durch die Tür "herein." Mit Bauchkribbeln öffne ich die Tür und trete ins Zimmer ein. Sofort kommt mir eine Duftwolke von billigem Parfüm entgegen, weshalb ich angeekelt die Nase Rümpfe.

"Wer bist du denn? Ich hab dich hier noch nie gesehen. Und was willst du überhaupt hier?" Vor mir steht ein rot- orangehaariges Mädchen, das aussieht als wäre es in einen Farbtopf voller Schminke gefallen. Sie mustert mich aus ihren Augen abschätzig.

"Ich bin Hayley, bin neu und wohne in diesem Zimmer."

Die billige Kuh fängt an zu lachen und dreht sich zu zwei Mädchen um, die auf einem der Betten sitzen. "Habt ihr das gehört? Dieser Bauerntrampel denkt wirklich sie könnte mit uns in einem Zimmer wohnen."

Da sie mir schon seid dem abschätzigen Mustern unsympathisch ist, weckt dieser Satz nicht wirklich nette Gefühle gegen über ihr. Was denkt sich diese Bitch wer sie ist. Die Königin der Welt oder was?! Sie wendet sich wieder mir zu und ihr Blick ruht sofort wieder abschätzig auf mir. "Schätzchen, vergiss es! Dieses Zimmer ist bereits vollständig und wenn jemand dazu kommen sollte, dann jemand der so ist wie wir und Geschmack hat."

Ich weiß nicht was mich an diesem Satz mehr ärgert, das sie meint ich hätte einen schrecklichen Geschmack oder das sie mich Schätzchen genannt hat. Genervt seufze ich auf. Ist ja nicht so das mein Tag nicht schon anstrengend genug war. Meine Nerven sind am Arsch und nicht darauf vorbereitet sich auch noch mit dieser Tusse rum ärgern zu müssen.

"Ok jetzt hörst du mir mal zu! Ich hab einen verdammt anstrengenden Tag hinter mir und hab echt keinen Bock mich mit dir zu streiten. Zimmer 26 ist ab jetzt auch mein Zimmer, find dich damit ab oder lass es bleiben."

Sofort verändert sich ihr Blick von hochnäsig und arrogant und verwirrt.

"Schätzchen was willst du mit Zimmer 26?"

Langsam werde ich gereizt

"Zimmer 26 ist MEIN Zimmer."

Die Tusse schaut mich für einen kurzen Moment so an als würde sie anstatt mit eine Pink lila gestreifte Kuh vor sich sehen bevor sie plötzlich anfängt zu lachen

"Wenn dein Zimmer 26 ist was machst du dann hier?"

Jetzt bin ich die Erstaunte.

"Wo soll ich denn sonst sein?"

"Na in deinem Raum und nicht bei uns in Zimmer 29."

29?

"Draußen steht aber..."

Die Tusse lässt mich nicht einmal aussprechen sondern schiebt mich unsanft aus dem Zimmer.

"Sorry Schätzchen aber du hast hier nichts zu suchen. Außerdem wollen ich, Joanna und Jenny."

Genau der Esel nennt sich immer zu erst und wie es sich gehört auch noch mit den Fingern auf Leute zeigen.

"Heute einen Film gucken, also mach das du weg kommst."

Mit den Worten schiebt sie mich über die Tür Schwelle und knallt vor meiner Nase die Tür zu.

Erst jetzt bemerke ich wie verdächtig die 6 an der Tür wackelt. Toll schon gleich ein paar Feinde gefunden und das wo noch nichtmal mein erster Tag hier ist.

Ich schaue mir die Zimmertüren der nah liegenden Zimmer an und muss mit eingestehen, dass ich wirklich dumm bin. Hätte ich einmal auf die anderen Türen geachtet, dann hätte ich gemerkt das, dass das falsche Zimmer ist. Seufzend setzte ich mich wieder in Bewegung und laufe weiter zum richtigen Zimmer. Diesmal stimmt die Zahl an der Tür und ein Blick auf die anderen Zimmer verrät mir das ich wirklich richtig bin. Zum zweiten mal nehme ich all meinem Mut zusammen und klopfe.

das Beste kommt zum SchlussWo Geschichten leben. Entdecke jetzt