Swimming with Class C

5 1 0
                                    

„Jemand hat wieder einen Vampir getötet. Aber diesmal sollte der Vampir anders gewesen sein." redet die kleine Gruppe in meiner Klasse in der letzten Pause. Rina klopft mir auf die Schulter und flüstert mir ein gut gemacht zu. Ich lächle sie an. Es klingelt zur nächsten Stunde.

„Schwimmen. Mit der C." sage ich und gehe mit Rina und meinen anderen Klassenkameraden zu den Schließfächern, um meine Schwimmuniform zu holen.

„Auf geht's!" rufe ich motiviert, als ich alle meine Sachen genommen habe und Rina mir zugenickt hat. Hinter uns höre ich die Jungs flüstern. Diese Perversen. Wollen uns nur in unseren Badeanzügen sehen. Aber Akito wird auch da sein...ich hoffe, es wird nicht allzu peinlich. Das vorhin war schon schlimm genug. Mich vor all den Jungs so zu erniedrigen. Was fällt ihm ein... Wir machen uns mit unserer Lehrerin auf den Weg nach draußen, wo die C schon wartet. Akito kommt auf mich zu.

„Na Schwesterchen." grinst er und ich merke, wie meine Wangen heißer werden.

„Sprech mich nicht so an, hier vor allen anderen..." sage ich leise. Die Jungs halten Abstand. Akito sieht sich um und zuckt dann mit den Schultern.

„Ich hab doch aber recht." meint er dann frech. Genervt gehe ich mit Rina zu den Umkleiden. Danach gehen wir gemeinsam nach draußen, lauschen den Anweisungen unserer Lehrer und schwimmen unsere Bahnen. Ich versuche gezielt Akito aus dem Weg zu gehen, doch dann unterbricht mich Rina.

„Sayoko, ich sehe Akito und Kohaku gar nicht mehr." meint sie und ich sehe mich um.

„Du hast recht. Wehe er schwänzt." sage ich verachtend und drehe mich wieder nach vorne, um weiter zu schwimmen.

„Meinst du? Bei Akito könnte ich mir das vorstellen, aber Kohaku doch nicht. Lass sie suchen." sagt sie. Erst sehe ich sie nur an, aber dann sah ich ein, dass sie recht hat. Wir steigen aus dem Becken, ich schüttele das restliche Wasser aus meinen langen roten Haaren und wir machen uns auf den Weg zu den Umkleiden, um nachzusehen, ob sie dort sind. Weiter vorne höre ich Akitos wütende Stimme.

„Was willst du von ihr verdammt?!" schreit er. Wir rennen hin. Zwischen den Umkleiden stehen Akito und Kohaku und keifen sich an.

„Ich will nur ein bisschen, da ist doch nichts dabei!" antwortet Kohaku und versucht Akitos Stimme zu übertönen.

„Vonwegen, du rührst sie nicht an!" wütend starrt Akito Kohaku in die Augen. Kohaku ist etwas größer als Akito, aber davon lässt er sich nicht beeindrucken.

„Komm schon! Meine kippt schon nach ein bisschen um!"

„Dann nimm nicht so viel auf einmal!" schreit Akito.

„Akito, was wird das?" frage ich laut. Erschrocken sehen mich die beiden Jungs an, dann wandelt sich Kohakus Blick in Gier um. Kann es sein?!

„Sie reicht locker für zwei." grinst er und geht langsam auf mich zu.

„Nicht mal ich darf an sie ran, also darfst du erst recht nicht!" Aktios Hand greift an Kohakus Schulter und reißt ihn grob zurück. Plötzlich ertönt eine andere Stimme hinter mir.

„Kohaku, was soll das?" fragt die traurige Stimme. Ich drehe mich um und sehe die kleine Hana aus der C Klasse hinter mir.

„Hana..." sagt Kohaku ruhiger und lässt seine Hände sinken. Schuldbewusst sieht er sie an.

„Reiche ich dir nicht aus?" fragt Hana traurig.

„Du kippst nur immer sofort um. Dann mache ich mir Sorgen um dich." erklärt er verlegen. Ich sehe Hana an, dann wieder zu Kohaku. Erst jetzt fällt mir die rote Kette auf, Hana trägt auch eine. Also haben die beiden auch einen Vertrag geschlossen. Kohaku ist wirklich einer von den weiterentwickelten Vampiren. Ich sehe Kohaku mit festem Blick an.

„Akito hat recht, Kohaku. Trink nicht so viel auf einmal, dann wird es auch Hana besser gehen." meine ich.

„Von dir lasse ich mir nichts sagen, du bist doch nur sein Sklave."

„Stimmt doch gar nicht!" protestiere ich.

„Kohaku...du darfst gerne öfters am Tag was von mir haben...aber bitte...nicht alles auf einmal...du tust mir damit weh." sagt Hana. Kohaku schaut sie an.

„Dann gib mir jetzt was." sagt er.

„J-Jetzt? Vor den anderen?" fragt sie unsicher.

„Ja. Ich brauche es jetzt. Bevor hier wirklich jemandem wehtue."

„Geht doch in eine Kabine." schlägt Rina vor. Kohaku nickt. Ein paar Minuten später höre ich Hana leise quieken. Ob es wehtut? Ich wurde noch nie gebissen...ob Akito wohl auch so durchdrehen wird, wenn ich es ihm immer verweigere?

„Kohaku...das reicht langsam..." höre ich Hana sagen. „Hör auf, bitte...du tust mir weh..." Jemand wird gegen die Wand gedrückt. „Nicht! Dräng mich nicht so ein...mir wird schwindelig...bitte...stop...!" Arsch! Ich gehe zur Kabine und trete die Tür ein.

„Du Idiot, hörst du nicht das sie genug hat!" schreie ich wütend und will ihn von ihr losreißen. Hana schreit auf. Fuck, die Widerhaken!

„Versiegelung." nuschelt Kohaku. Rote Runen erscheinen an meinen Armen und ich kann sie nicht mehr Bewegen.

„Versiegelung!" ruft auch Akito. Kohakus Arme werden von Akitos Runen zugeschnürt und hängen nach unten. Akito schubst mich beiseite, packt ihn am Nacken und reißt ihn von Hana. Sie keucht, Blut tropft von ihrem Hals.

„Die Widerhaken, Akito!" erinnere ich ihn.

„Sie verliert so weniger Blut, als wenn er weitermacht." sagt er wütend und hält Kohaku fest.

„Akito du Bastard! Lass mich trinken!" Kohaku funkelt ihn böse an und versucht sich loszureißen.

„Sie kann nicht mehr, sieh es ein!"

„Ich hab Durst!" schreit er. Dann tritt Akito Kohaku gegen die Wand und rammt seinen Arm in seinen Mund.

„Hier trink." Kohaku leckt Akitos Blut von den Zähnen.

„Blut von anderen Vampiren schmeckt widerlich." sagt er. Seine Arme befreien sich von Akitos Versiegelung und die grünen Runen verschwinden.

„Zu schwach, deine Magie. Anscheinend weißt du nicht viel über Verträge." sagt er grinsend zu Akito.

„Trink jetzt mein Blut!" Akito drückt ihn enger gegen die Wand und zwingt den anderen Jungen, seine Fangzähne tiefer in ein Fleisch zu graben und sein Blut zu trinken. Nach einiger Zeit lässt Kohaku nach. „Geht doch." sagt Akito und nimmt seinen Arm weg, heilt seine Wunde. Auch Hana ist dabei ihre Bissspuren zu schließen. „Dein Verlangen sollte jetzt nicht mehr so stark sein. Gönn Hana auch mal eine Pause." sagt Akito. Kohaku steht auf, wischt sich das Blut vom Mund.

„Tut mir leid." sagt dieser dann. Die Versiegelung von meinen Armen wurde aufgehoben. „Hana, ich versuche besser auf dich zu achten. Versprochen." sagt Kohaku. Hana nickt lächelnd und nimmt Kohaku in den Arm. Ein leichter Rotstich zeigt sich auf seinen Wangen.

„Jetzt lasst uns endlich wieder zurückgehen. Wir verpassen den ganzen Unterricht." sage ich, Rina hat sich die ganze Zeit hinter mir versteckt. Erleichtert nickt sie und geht vor. Ich sehe noch einmal nach hinten, zu Kohaku, Hana und Akito. Kohaku und Hana reden noch miteinander, ehe sie sich auch auf den Weg machen. Akito sieht so aus, als würde er darauf warten, dass alle weg sind.

„Was ist los?" frage ich ihn. Er schaut mich an.

„Ich hab keinen Bock auf Schwimmen." sagt er.

„Du kannst nicht einfach den Unterricht schwänzen. Nicht, wenn ich da bin, um es zu verhindern." Ich gehe auf ihn zu, greife seine Hand und ziehe ihn hinter mir her.

„He! Ich kann ganz alleine entscheiden, was ich machen will, und was nicht." sagt er empört aber macht keine Anstalten, sich von meinem Griff loszureißen. Die restliche halbe Stunde verbringen wir damit, die restlichen Runden zu schwimmen, die uns vom Lehrer aufgetragen wurden. Die ganze Zeit über konnte ich das fiese Starren von Akito spüren.


My bitey BrotherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt