The Girl from Class A likes Flowers

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Am nächsten Morgen klopfte Mama an der Tür und bat mich, mit Akito Brötchen einkaufen zu gehen, so wie jeden Sonntag. Normalerweise wäre ich schon wach gewesen, und hätte das getan, aber heute habe ich verpennt. Noch etwas müde schleiche ich ins Badezimmer und wasche mich. Im Spiegel betrachte ich mein zerzaustes Selbst. Meine Augen sehen müde aus, und ich habe das Gefühl, als seien sie noch etwas rot.

„Jetzt mutiere ich auch noch zum Vampir." murmele ich zu mir selbst, erst aus Spaß, doch dann öffne ich meinen Mund, um mir meine Zähne anzusehen. Alles normal...was denke ich mir auch. Als ob Akito mir das antun würde.

„Wäre es denn so schlimm?" seine tiefe Stimme ertönt und erschrocken drehe ich mich um.

„W-was wäre schlimm?" frage ich erschrocken und rücke zurück.

„Wenn du ein Vampir wärst." wiederholt er meine Worte. Ich sehe zu ihm hoch. Dann nicke ich.

„Ja. Das fände ich schrecklich." Meine Ehrlichkeit scheint ihn zu überraschen, dennoch sagt er, dass er sich das schon gedacht hat. Ich hasse Vampire. Ich hasse Vampire mehr als alles andere. Sie haben meinen Vater getötet. Als Akito die Traurigkeit in meinen Augen bemerkt dreht er mich um und nimmt mich in den Arm.

„Dir wird niemand mehr wehtun. Ich passe auf dich auf."

„J-Ja..." sage ich und drücke mich an ihn. Dann fühle ich sein Amulett gegen mich drücken. Der Vertrag...wenn ich sterbe, stirbt Akito auch... „Aber doch nur...damit du nicht stirbst." sage ich dann leise. Er zuckt, nimmt mich an die Schultern und sieht mir in die Augen.

„Denkst du das wirklich?"

„Ich...ich weiß es nicht." gebe ich zu.

„Was, wenn ich dir sage, dass ich mir das ausgedacht habe? Damit du den Vertrag mit mir eingehst."

„Dann...bist du ein ganz schönes Arschloch...und dann ersteche ich dich wenn du schläfst." Und danach mich selber, weil ich von einem dreckigen Vampir reingelegt wurde.

„Du weißt, so fiese Gedanken kann ich hören." sagt er und versucht einen ruhigen Ton zu bewahren, aber ich weiß, dass es ihn verletzt hat.

„Das ist deine eigene Schuld. Und jetzt mach dich fertig, damit wir los können. Wenn ich wegen dir kein Butterhörnchen mehr bekomme, bist du sowieso dran." sage ich, drücke ihn weg und gehe in mein Zimmer um mich umzuziehen. Danach renne ich runter und packe mir das Geld und die Liste ein.

„Akito, kommst du endlich!" rufe ich die Treppen hoch.

„Jaja, ist ja gut!" er kommt hinterher.

„Wir sind los Mama!" rufe ich und gehe mit Akito die Tür hinaus. Draußen in unserem kleinen Vorgarten, oder besser gesagt der kleine Streifen Erde mit Blumen, sieht ganz durcheinander aus.

„Wenn es wärmer ist muss ich hier was machen." sage ich, eigentlich zu mir selbst, aber Akito kann mal wieder nicht seine Fresse halten, wenn er etwas hört.

„Magst du Blumen? Hätte ich nicht gedacht. Die kühle Sayoko aus der A, die alle Jungs abweist mag Blümchen? Wenn ich das den Anderen erzähle..." er lacht belustigt.

„Erzähl doch was du willst." sage ich und gehe weiter, die Straße entlang in die selbe Richtung, in der auch unsere Schule liegt. Mein Bruder folgt mir. Am Bäcker angekommen frage ich ihn was er will.

„Hmm..ich denke vier Brötchen reichen." sagt er und kratzt sich am Nacken.

„Vier Brötchen? So viel?" Er zuckt mit den Schultern.

„Ich will groß und stark werden." lacht er und streckt mir die Zunge raus. Ich werde etwas rot. Dann drehe ich mich um und gebe meine Bestellung auf. Während der Bäcker einpackt sieht Akito sich um.

„Ich glaube, als Kind war ich öfter hier mit Mama. Dabei liegt es eigentlich gar nicht so nah an meinem alten zuhause." sagt er.

„Ich weiß gar nicht, wo du vorher gewohnt hast." fällt mir ein, als er das sagt.

„Du kannst gerne nächstes Mal mitkommen. Ich glaube ein oder zwei Mal müssen wir noch Sachen holen."

„Ja, das mache ich!" sage ich und nehme unser Frühstück entgegen und bezahle. Akito hilft mir dabei, alles nachhause zu tragen.

„Es ist so schön ruhig Sonntag morgens." sagt er.

„Weil normalerweise alle pennen." Ein kleines Lachen kommt von ihm.

„Du bist doch auch ne Schlafmütze, hab ich recht?"

„G-gar nicht! Ich hab Nachts einfach viel zu tun. Ich bin sehr pflichtbewusst, ich würde nie zu spät kommen." sage ich, leicht beleidigt.

„Haha, weiß ich doch, Schwesterchen." er rangiert die Tüten so in seinen Armen, dass er eine Hand frei bekommt, um mir durch mein rotes Haar zu streicheln.

Wir gehen nachhause und frühstücke zusammen mit unseren Eltern.


My bitey BrotherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt