Kapitel 7

11.9K 648 21
                                    

Es war ein so schöner Anblick. Nie hätte ich gedacht, das dieser Garten zu dem Grundstück eines Todessers gehörte.

"Hermine?" Ich erschrak bei dem Klang, den seine Stimme machte, als er meinen Namen aussprach. Ich hatte Draco ganz vergessen. Ich sah mich um. Dort stand er, immer noch mit roten Flecken im Gesicht, als wäre ihm die Situation von vorhin noch peinlich. Nun ja, teilweise war es ja auch so. "Ihr habt einen schönen Garten." sagte ich und wandte mich wieder um, um aus dem Fenster zu schauen. Ich wollte nicht, das er sah, das ich noch total verwirrt war. Leise setze er sich auf die Fensterbank gegenüber von mir. Ich spürte seinen starren Blick, versuchte aber, meine Aufmerksamkeit dem Garten zu widmen. Nach einiger Zeit ließ das Gefühl, das ich beobachtet wurde, nach. Ich sah Draco durch den Augenwinkel an. Er hatte wirklich aufgehört, mich zu stalken. Er sah wie ich aus dem Fenster auf den Garten herab.

Da er nun offenbar nicht merkte, wie ich ihn betrachtete, musterte ich ihn aufmerksam. Er hatte geduscht. Seine Haare waren sauber und noch leicht feucht. Trotz allem waren seine Lippen jedoch rissig. Er hatte immer noch dunkle Augenringe und seine Augen gingen an, in Wasser zu schwimmen.

"Draco?" fragte ich leise. Er starrte nur weiter aus dem Fenster. Schließlich konnte eine Träne sich nicht mehr zurück halten und kullerte ihm die Wange hinab. Schnell kroch ich auf der Fensterbank auf ihn zu und nahm ihn in den Arm. Es war etwas unbequem, doch mir war es egal. Erst war er wie versteinert von meiner Reaktion, doch dann entspannten sich seine Muskeln und er fing richtig an zu weinen. Meine Haare und meine weiße Bluse wurden durchnässt. Doch es war mir in diesem Moment total egal. Mir war egal, das die Bluse unangenehm an meiner Haut klebte und mir war auch egal, das, wenn wir uns voneinander lösen würden, er meinen BH sehen würde. Das einzige, was ich in diesem Moment wollte war ihn zu spüren. Ich wollte ihn trösten, wollte, dass er wieder lächeln konnte.

Er weinte lange. Irgendwann zog ein Gewitter auf. Ich beruhigte ihn, als wäre er ein kleines Kind. Es war ziemlich unbequem auf der harten Fensterbank zu knien und sich nach vorne zu beugen. Wahrscheinlich bemerkte er, das es nicht so angenehm für mich war. Als er nicht mehr so stark schluchzte, sondern nur noch schwerfällig atmete und Tränen stumm seine Wangen hinabliefen, schlang er seine Arme um meine Hüfte und zog mich an sich ran. Erst dachte ich, er wolle mich nur umarmen, doch dann legte er sanft seine Lippen auf meine.

Wenn es doch so einfach wäre... -Komplett ausgeliefert- a Dramione FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt