Kapitel 13

8.9K 383 25
                                    

Der restliche Tag verlief ohne Zwischenfälle, bzw. ich lief Draco nicht über den Weg. Erst als ich mich schon zum Schlafen hingelegt habe, betrat er den Raum. Als er mich sah, senkte er seinen Blick gen Boden und verschwand im Badezimmer. Kurz darauf kam er frisch geduscht wieder heraus. Ich tat so, als würde ich schlafen. Nach einiger Zeit legte er sich neben mich. Als er dachte, ich würde schlafen, rückte er näher an mich ran. Ich hielt meine Augen geschlossen und drehte mich um, sodass ich nun mit dem Gesicht zu Draco lag. Ich tat immernoch so, als würde ich schlafen, als ich mich an seine Brust kuschelte. Er trug nur eine Schlafhose (und höchstwahrscheinlich eine Unterhose. Wäre irgendwie beängstigend, wenn nicht.) Mein Kopf ruhte auf seiner nackten Brust, die sich hob und senkte. Ich hörte Dracos Herzschlag, der ziemlich schnell ging. Zögernd hob er eine Hand und strich mir durch mein Haar, bis er mir sanft auf meinen Scheitel küsste. Ich tat so, als wäre ich davon wachgeworden, hob meinen Kopf und blickte Draco ganz verwundert an. Wie schön es doch sein kann, gut schauspielern zu können. Es hat früher immer geholfen, wenn ich wegen meinem Blutstatus beleidigt wurde. Damals hätte ich am liebsten immer losgeweint, doch ich blieb stark und tat so, als wäre ich stolz darauf, Muggelgeborene zu sein. Doch es verletzte mich immer zu sehr. Ich blickte in die sturmgrauen Augen des Jungen, der mich am meisten verletzt hatte. Wegen ihm musste ich in Hogwarts fast jede Nacht weinen. Das war auch der Grund, warum ich so gut in der Schule war. Ich lenkte mich mit dem Schulstoff ab, um nicht auf meine Gefühle zu achten. Das war schon immer so gewesen. Als ich noch nicht wusste, das ich magische Kräfte besitze, wurde ich auch gemobbt und habe durch das ganze einen Ruf als Klugscheißerin, Alleswisserin und Nerd verpasst bekommen. Genau in dem Moment, in dem ich jetzt in Dracos Augen sah, rasten die ganzen Gefühle wieder komplett auf mich zu und ich wollte ich schnell wegdrehen. Vor ihm würde ich ganz bestimmt nicht freiillig weinen. Doch er hielt mich fest, umschloss mich mit seinen starken Armen. Ich versuchte, mich aus seinem Griff zu bfreien, doch schon war es zu spät. Meine Augen quollen über und die Tränen flossen. Es war einfach zu viel für den Moment. Draco sagte nichts. Er schwieg und wartete wahrscheinlich, das ich mich beruhigte. Leider würde das wahrscheinlich etwas dauern... Jedoch tat er das richtige. Ich musste mich daran erinnern, wie Ron mal versucht hatte, mich zu trösten. Er hatte die ganze Zeit auf mich eingeredet und es letzten Endes nur noch schlimmer gemacht. Jetzt musste ich nur noch mehr weinen. Was würden die anderen zu Draco sagen? Könnte ich ihn morgen mit zu Harry mitnehmen? Vielleicht. Ich könnte Harry erst mal erklären, was überhaupt los ist, während Draco unter einem Desillusionierungszauber ist. Hoffentlich würde es funktionieren. Es kamen noch weitere Tränen bei dem Gedanken daran, wie negativ Harry reagieren könnte. Dann dachte ich irgendwie auch an Ginny. Sie würde mich verstehen. Genau wie Luna. Die beiden waren meine besten Freundinnen. Ich konnte den beiden einfach alles anvertrauen und sie würden versuchen, mich zu verstehen. Als ich Luna dachte, schweiften meine Gedanken ab. Sie war mit Neville zusammen. Die beiden passten irgendwie super zusammen. Neville war früher der totale Tollpatsch. Doch dann kam er in Dumbledors Armee in unserem fünften Schuljahr. Seitdem damals Bellatrix Lestrange aus Askaban ausgebrochen ist und Neville dann unbedingt besser werden wollte, was er dann auch wurde, seitdem wurde er immer stärker und Ost eine Art Held, da er einen Teil von Voldemort getötet hatte. Nachdem der dunkelste aller Magier aller Zeiten tot war, haben Harry, Ron, Ginny und alle anderen, inklusive mir, Interviews gehalten und die magische Welt hat alles erfahren, was wir wussten. Auch alles über di Horkruxe. Dadurch wurde Neville dann Gast so berühmt wie wir, also das goldene Trio. Es war ein beruhigendes Gefühl, über die positiven Seiten des Krieges zu denken. Der Krieg. Er hatte mich zerrissen. Einige Zeit wusste ich nicht wie es ist, fröhlich zu sein. Manchmal habe ich sogar gedacht, ich wäre es nicht würdig, Freude zu verspüren. Doch das ganze hat mich auch einiges gelehrt. Ich weiss jetzt, wie man auf traurige Ereignisse herab sieht und dann lächelt, weil man weiss, wie schlimm es sein kann aber auch weiss, dass alles überstanden ist und so etwas nie wieder kommt. Ich habe gelernt, die schönen Dinge im Leben zu beachten und in den Vordergrund zu rücken, egal, wie klein sie auch sind. Ich habe gelernt, jeden Moment zu genießen. Egal, was noch auf mich zukommen wird.

Wenn es doch so einfach wäre... -Komplett ausgeliefert- a Dramione FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt