Kapitel 24 - ...zusammen Hand in Hand...

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Ich wurde durch einen kleinen Knall geweckt. Verwirrt öffnete ich meine Augen und als ich wahrnahm, was passierte, wünschte ich, es wäre immer noch ein Traum. Das Zelt stand in Flammen. Nur ein kleiner Kreis um mich herum war noch nicht von dem züngelnden, gierig nach mir greifenden, Feuer verschlungen.Ich bekam Panik. Doch die war gar nichts im Gegensatz zu der Angst, die mich überflutete, als ich dieses irre unnachahmbare kreischende Gelächter hörte. Sofort wusste ich, wer mich hier im Feuer einsperrte. Und schon teilte sich das Feuer und sie schritt mir entgegen. Sie hatte dieses irre Grinsen ins Gesicht und einen Blick wie eine Tote. Ihre Kleidung war schwarz und leicht zerfetzt. Dann stand sie direkt vor mir. "Gib mir das Buch." kreischte sie mir leicht flüsternd entgegen. Das Buch, das ich vor dem Einschlafen versucht habe zu lesen, befand sich immernoch in meiner Hand. "Warum sollte ich, Bellatrix?" "Weil ich es so will, sonst bekommt deine kleine Narbe einen schönen Freund auf den anderen Arm." grinste sie mir entgegen. "Dann hol es dir!" schrie ich ihr entgegen und warf es in's Feuer. "Dumm von dir. Nun musst du mitkommen, kleine wandelnde Bibliothek. Supor!" sie schockte mich und ich sank zu Boden. Mein Plan funktionierte also...

Als ich wieder aufwachte, schmerzte mein Kopf höllisch und ich spürte unter mir glitschigen Stein. Ich öffnete die Augen, doch es war stockdunkel. Ich tastete meinen Körper ab. Ich trug noch meine Kleidung, Zissis Kette... und meine Perlentasche.... Sie steckte sicher versteckt in meiner linken Socke. Zum Glück habe ich vorrausgedacht und habe die Tasche winzig gezaubert, um sie dann in meine Socke zu verstecken. Ich meine, wer zieht einem bei so etwas die Schuhe aus? Schnell zog ich die Tasche raus und holte mit Daumen und Zeigefinger meinen Zauberstab raus. Ich nuschelte "Lumos" und musste heftig wegen dem schrecklich hellen Licht meines Zauberstabes blinzeln, bis ich mich nach einer gefühlten Ewigkeit endlich an die Helligkeit gewöhnte. Ich befand mich in einem Kerker. Es sah so ähnlich aus, wie in den Kerkern im Malfoy Manor, die mir Draco bei einer Hausführung gezeigt hatte. Ich wusste dadurch, dass jede Reinblüterfamilie ihre eigenen Geheimnisse zum Fliehen in ihren Kerkern hatte, sowie das Familiensymbol. Wenn ich nur ein kleines Symbol fand, konnte ich mir die Liste der Reinblutfamilien mit ihrem Wappen und ihrem größten Stolz in Erinnerung rufen. Ein Glück, das ich die letzten paar Wochen in einem Reinblüteranwesen mit Bibliothek war, in der ich auch diese Liste fand. Ich stand auf, schwankte leicht, konnte dann aber wieder geradeaus sehen. Der plötzliche Höhenunterschied hatte meinem Kopf offensichtlich nicht gutgetan, auch wenn es nur höchstens eineinhalb Meter waren. Vorher saß ich ja. Ich wankte nach vorne und konnte eine Wand erspähen. Ich schritt langsam auf sie zu und tastete sie ab. Dann fand ich es. Das Wappen der Lestrange (Abbildung oben). 1 Meter groß war es auf meiner Augenhöhe in die Wand gehauen. Ich versuchte, mich zu erinnern. Die Familie war immer stolz auf ihren Blutstatus, hasste die Muggel und war stolz auf ihr Todesserdasein. Diese gab es nämlich schon immer, nur waren sie zimlich unbekannt, bis Voldemort auftauchte. Ich fing an zu grübeln. Blut war für die Familie wichtig, wenn nicht sogar das, was sie ausmachte. In ihrem Blut schwamm immer dunkle Magie ab dem Moment an dem sie das dunkle Mal bekommen, was bei dieser Familie schon ab der Geburt Pflicht ist. Sie hatten also von Anfang an immer das Blut als wichtigstes bezeichnet. Das war es. Ich musste mir in meinen linken Unterarm schneiden und Blut in das Wappen vergießen. Doch es musste am dunklen Mal passieren. Aber leider hatte ich keins. Warte mal... Leider? Ich hasste diese rasisstischen Leute, die nichtmagische Menschen abschlachteten wie Tiere! Aber dank einer Lestrange hatte ich mein eigenes "dunkles" Mal. Ich striff den Ärmel meines zerfetzten Cardigans zurück und sah auf mein Mal. Wenn es nach Lestrange ginge, wäre ich die böse, weshalb meine 'Schlammblut'-Narbe aus ihrer Sicht das dunkle Mal war. Ihr Mal war ja dunkel, weil es schwarz war. Also ich denke, dass die Todesser so gedacht haben. Bestimmt dachten die auch, durch die Ausrottung der Muggel würden sie eine neue Welt erschaffen, in der die Zauberer ehrlich mit ihrer Magie sein können, sodass die Todesser ja nur gutes tun wollten. Jedenfalls führte ich meinen Zauberstab an meinen Arm und schnitt die Narben wieder auf. Erneut floss die Beleidigug inform meines Blutes an meinem Arm hinab, doch ich liess es mit Hilfe meines Stabes in das Wappen fließen. Kaum waren drei Tropfen bis an die untere Spitze gelaufen, rumpelte etwas und die Wand mit dem Wappen glitt zur Seite und gab den Blick auf einen dunklen Gang wieder. Ich reinigte schnell meine Wunden und ließ einen Verband aus dem Nichts auftauchen, den ich mir um den Arm wickelte. Dann lief ich los. Ich musste aufpassen, dass ich nicht ausrutschte, denn der Gang war grob aus dem Stein gehauen und Grundwasser hatte sich irgendwie angesammelt. Jedenfalls dachte ich das. Ich fing an zu keuchen und kurz wurde mir schwindelig. Ich stürtze zu Boden. Als ich mich wieder aufrappelte, merkte ich Blut an meinem rechten Bein und meiner Hüfte und ich schmeckte Blut in meinem Mund, das teilweise in einem kleinen Rinnsal aus meinem linken Mundwinkel floss. Der metallische Geschmack bewirkte bei mir erneute Schwindelgefühle. Ich drückte meine Hand gegen die Wand rechts von mir und zog mich so langsam weiter. Ich wollte nur noch hier weg. Mein ganzer Körper brannte. Ich stützte mich die ganze Zeit weiterhin an der Wand ab. Irgendwann verlor ich mein Gefühl. Ich spürte nichts mehr, hörte nichts mehr, schmeckte nichts mehr. Ich ging wie automatisch weiter, auch wenn ich andauernd schwankte. Dadurch stolperte ich über meinen eigenen Fuß, aber stand wieder auf. Ich spürte den Schmerz, der eigentlich in mir aufkommen sollte, nicht. Ich konnte an nichts denken. Mir war, als wäre ich tot. Als wäre ich in einem anderen Körper. Alles war automatisch. Selbst das Senken meines Blickes, als ich merkte, dass das Wasser, bei dem ich gedacht hatte, dass es Grundwasser war, immer höher stieg. Inzwischen wurden meine Schritte immer langsamer, denn durch das Wasser konnte ich sie nur wie in Zeitlupe bewegen. Irgendwann realisierte ich, dass das Wasser mir bis zur Hüfte ging. Dann sah ich weiter hinten eine Tür. Als ich bei ihr ankam, wurde ich wieder wach. Die Tür war aus hartem Stein. Keine Schlüssellöcher, keine Türklinke, auch kein Türknauf. Ich sah genauer hin und sah wieder das Wappen. Ich löste meinen Verband und ließ ihn in das Wasser fallen. Dann ließ öffnete ich wieder die bereits verheilte Wunde und ließ das Blut in das Wappen laufen wie beim ersten Mal. Ich hörte mehrere Klick-Geräusche, lautes Rumpeln, das den Boden zum Zittern brachte und ergriff einen metallenen Haltegriff, der aus der Wand neben mir ragte. Ich befürchtete schlimmstes. Und tatsächlich rauschte eine riesige Wasserwelle mit einem hohen Druck in den Gang. In letzter Sekunde benutzte ich den Kopfblasenzauber. Ich musste mich mit aller Kraft festhalten, um nicht zurück in den Gang mitgerissen zu werden. Endlich, nach einer gefühlten halben Ewigkeit wurde das Wasser ruhig und ich konnte rausschwimmen, was nicht ganz einfach war, da ich den Zauberstab immernoch in der Hand hielt. Ich überlegte kurz, dann ließ ich aus meinem Zauberstab heißes Wasser rauszischen, dass mich nach oben katapultierte. Kurz vor der Wasseroberfläche ließ ich es immer schwächer werden, bis sie durchbrach. Nur meine Augen waren über dem Wasser und ich checkte meine Umgebung ab. Auf der einen Seite des Sees war ein rießiges Haus, das wie das Haus der Malfoys aussah. Nur größer. Auf der anderen Seite war ein dichter Wald. Mit dem Zauber, mit dem ich mich hochgeholt habe, ließ ich mich auf den Wald zutreiben. Als ich am Ufer ankam, stieg ich erschöpft aus dem Wasser. Ich durfte jetzt nicht schlapp machen. Also lief ich in den Wald, bis ich das Anwesen der Lestranges nicht mehr sehen konnte. Ich ließ mich auf den Boden sinken und fing haltlos an zu zittern und zu weinen. Warum nur wollte ich das ganze noch mal? Stimmt, um die anderen zu beschützen. So langsam kam mein Gefühl wieder und ich schluchzte noch mehr. Der Schmerz war zu unerträglich. Der körperliche sowie mentale. Deswegen war es nicht gerade hilfreich, das ich auf einem Waldboden lag. Der Dreck, der sich über die Jahrhunderte angesammelt hatte, kam in meine Wunden und ich stieß einen stummen Schrei aus. Ich wollte sterben. Ich ging gerade mit meinem Zauberstab an meinen Hals, um die Ader, die dort floss, aufzuschlitzen, als ich meinen Namen hörte. Jemand rief mich. Die Stimme kam immer näher. Sie klang verzweifelt. Sie klang nach Draco. Ich sah zum Himmel, als vier schwarze Schatten über mich hinweg flogen, die aussahen, wie Todesser, wenn sie flogen. Also dieses komische Fliegen ohne Besen, wobei sie aussahen, wie schwarzer Rauch. Aus einer dieser Gestalten kamen die Rufe. "Draco." hauchte ich. Ich wollte zu ihm. Ich wollte ihn retten. Ich wollte das ganze beenden. Also rappelte ich mich wieder auf, trocknete mich mit einem Wink meines Stabes und reinigte meine Wunden. Dann zog ich meine geschrumpfte Perlenhandtasche aus meiner Socke. Wie gut, das ich immer vordachte und sie schon seit langem wasserabweisend war. Mit einem Aufrufezauber holte ich meine kleine Phiole Diptamessenz aus der Tasche und träufelte es auf meine Wunden. Der Schmerz war stark, doch nichts im Vergleich zu meinen inneren Schmerzen. Ich sah zu, wie sich meine Wunden wieder schlossen und es nun so aussah, als wäre nichts passiert. Nur die Schlammblut-Narbe blieb. Sie schien mir mit schwarzer Magie verpasst worden. Also lief ich wieder zum See und ließ mich in das Wasser gleiten. Wieder benutzte ich meinen Zauber mit dem heißen Wasser und schoss wie ein Motorboot auf das Anwesen zu. Ich war nur noch zehn Meter vom Ufer entfernt, da sah ich Bellatrix Lestrange mir gegenüber zu stehen, die lachte und ihren Zauberstab zog. Einen Schlenker ihres Stabes später wurde ich bewusstlos.



Sooo, das ist jetzt das nächste Kapitel. Ich habe mehrere Stunden durchgängig daran geschrieben und hoffe, es ist okay.

Dieses Kapi möchte ich drei Personen widmen, da ihre Kommis bei dem "Kapitel" mit der Info mich so sehr dazu gebracht haben, zu schreiben. Danke an RosiedreamKaty_Unicorn und Booker1234.

Die Widmung, die man von Anfang an sieht ist an meine Grunschulfreundin Caro! Hab dich lüüüb <3

Ich weiss, das Kapi ist am selben Tag wie das Info-Kapi rausgekommen, aber es ist nicht nur heute entstanden, auch wenn ich heute den Großteil geschrieben habe.

Na ja, ich quatsche wieder zu viel.

Ich gehe jetzt erst mal ne Runde boarden :)

Schönen Abend noch (^0^)/

Siph

Wenn es doch so einfach wäre... -Komplett ausgeliefert- a Dramione FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt