Kapitel 26 - ...sammelte meine...

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Bellatrix führte mich in die Mitte des Raumes und befahl, dass ich dort stehen bleiben sollte. Ich tat, was sie sagte. Ich musste so tun, als stände ich immernoch unter dem Imperius. Dann betraten sechs weitere Todesser den Raum. Es waren Lucius Malfoy, Fenrir Greybag, Antonin Dolohof, Walden Macnair, Augustus Rookwood und Yaxley. Sie und Bellatrix stellten sich in einem Kreis um mich herum. Ich ließ mir meine aufkommende Angst nicht anmerken. Bellatrix schwang kurz ihren Zauberstab, dann erschienen auf dem kalten, harten Steinboden schwarze, glänzende Linien. Von jeder Person gingen Linien zu jeder anderen Person aus, sodass jeder mit jedem verbunden war. Ich bekam Panik, versuchte aber trotzdem ruhig zu bleiben. Ein weiterer Schlenker mit Bellatrix' Zauberstab später hatte jeder eine Kerze vor sich liegen. Alle Kerzen waren gleichgroß außer meiner. Meine war doppelt so groß. Auf Bellatrix Anweisung hin nahm jeder seine Kerze und stellte sie exakt auf den Punkt, an dem die Linien am eigenen Platz ihren Anfang hatten. Lucius Malfoy zog aus seinem Umhang eine Schachtel Streichhölzer und ging bei jedem vorbei, um deren Kerzen zu entzünden. Als letztes kam er zu mir und sah mich arrogant an. Dann ging er wieder an seinen Platz. Synchron knieten sich die sieben Todesser hinter ihre Kerzen. Bellatrix gab mir die Anweisung, mich hinzulegen, was ich tat, die Kerze in meiner rechten Hand haltend. Die Todesser erhoben ihre Zauberstäbe und zogen damit in ihren Unterarm. Ich konnte es nicht machen, mir war der Zauberstab entwendet worden. Also schnippte Bellatrix einmal mit ihrem Zauberstab und schon floss das Blut. Auf ihren Befehl hin ließen alle drei Tropfen Blut in die Flamme der Kerze fallen. Ich jedoch sollte einundzwanzig Tropfen vergießen. Danach zählte Bellatrix bis drei und schon sagten die Todesser etwas auf. Es klang wie eine rituelle Formel.
"Blut der Nacht treffe Blut des Tages. Erwecke das Dunkle im Licht der Flammen. Lass Schemen und Schatten erwachen und regieren. Es fließe die Macht der Schwärze in feuriges Blut. Falle wie die Blume, verdorre am Boden. Erwecke deinen Schatten, lass die Helligkeit tot."
Die Kerzen leuchteten. Das Blut strahlte hell, wenn auch was schwärzlich. Die Linien fingen ebenso an zu glühen. Magie floss durch sie hindurch zu mir in meine Kerze. Bellatrix befahl mir, das flüssige Wachs meiner Kerze in meine offene Wunde fließen zu lassen. Ich tat es, wenn auch kurz zögernd. Es brannte, doch ich verzog meist Gesicht nicht vor Schmerz. Kaum hatte der letzte Tropfen meinen Körper berührt, wurde mir schwarz vor Augen.

Als ich meine Augen wieder aufschlug, spürte ich etwas in mir, was ich vorher noch nie gespürt hatte. Ein Kribbeln zog sich durch meinen Körper und ich hatte das Gefühl von Macht. Pure dunkle Macht, die durch meine Adern floss. Ich schlug meine Augen auf. Ich lag in einem großen Himmelbett mit weißen Seidenvorhängen und weißer Bettwäsche. Igitt. Ich berührte angeekelt die Decke, die über mir lag und sofort schwarz wurde. Ich hob meine Hand leicht an und alles weiß im Raum wurde Schwarz. Schon besser. Ich machte mit meiner Hand eine Bewegung, als würde ich ein Insekt verscheuchen und die Bettdecke zog sich zurück. Hastig kroch ich aus dem Bett und sah an mir hinab. Ich trug immer noch das rote Kleid vom Ritual. Das Ritual... Ein Zeitpunkt, an dem ich erbärmlich schwach war. Ich schnippte einmal mit meinen Fingern und das rot wurde schwarz (das Kleid ist eine Mischung aus dem Kleid hier auf dem Bild und ein Bild, das beim nächsten Kapi kommt). Dann sah ich mich um. Ich erkannte eine Tür, ging auf diese zu und trat heraus.

Wenn es doch so einfach wäre... -Komplett ausgeliefert- a Dramione FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt