Kapitel 9

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Mittlerweile ist es Abend geworden, an diesem letzten Nations League Spieltag für diesen Sommer. Nur leider darf ich den dank meiner zwei gelben Karten auf der Tribüne verbringen, was wirklich schlimm ist. Nur zuzusehen und zu wissen, dass man nichts tun kann ist echt beschissen.
Aber hab ich mir ja selbst eingebrockt.

Während die anderen Spieler sich bereits aufwärmen, nehme ich zusammen mit ein paar anderen auf der Tribüne über unserer Bank platz.
Trotz der späten Uhrzeit ist es warm, die Luft ist gerade zu drückend und ich bin mir sicher ich werde später von den ganzen Mücken verstochen. Meine lange Hose schützt mich zwar vor den Stichen aber ist leider viel zu warm.

Ich setze mich bewusst in die letzte Reihe, da hat man meistens seine Ruhe, hinter mir ist eine Reihe gesperrt, damit niemand direkt hinter den Spielern sitzt.

Da grade niemand hinschaut ziehe ich mein Handy aus der Hosentasche und beantworte ein paar Nachrichten von meinem Bruder. Dann stecke ich das Handy wieder weg und starre gelangweilt in der Gegend rum.

Hinter mir trudeln langsam die letzten Fans ein und natürlich ist die Aufregung groß, so nah an den Spielern zu sitzen.

Gut vielleicht hätte ich mich doch weiter runter setzen sollen.
Doch gerade, als ich aufstehen will, ertönt eine leise Stimme hinter mir.

"Hi Schlottilein."
Eine Stimme so süß wie Honig, die ich überall wiedererkennen würde.

Oh ja, dieses Spiel ist gerade um einiges interessanter geworden.

Ich drehe mich zu ihr um und lache. "Hi Lia" sie grinst mich an.
"Komm" sage ich, stehe auf und halte ihr meine Hand hin. Verdutzt schaut sie mich an, greift dann jedoch nach meiner Hand.
Ich muss mich ziemlich weit nach vorne beugen um sie hochzuheben.

Sie gibt einen kleinen erschrockenen Laut von sich, als meine Hände ihre Hüfte umfassen und sie über die gesperrten Reihen heben.

All eyes on me in drei, zwei, eins.
Der erste Fan hats bemerkt und zeigt aufgeregt auf uns, dann stupst er den nächsten an und so bekommen wir immer mehr Aufmerksamkeit. Auch meine Teamkollegen, die weiter unten sitzen drehen sich um, da darf ich wohl später einiges erklären.
Denn außer Timo, Kai und Karim kennt sie niemand.

Schnell setze ich Lia neben mir ab und setze mich wieder auf meinen Platz, sie nimmt neben mir Platz und versteckt verlegen ihr Gesicht hinter ihrer Hand.

Ich stupse sie lachend an und zeige in Richtung der Leinwand, wir sind gerade in groß für das ganze Stadion zu sehen. Die Zeitungsartikel morgen werden voll davon sein.

Schüchtern winkt sie in die Kamera und ich lache. Sagen wir ich lache noch, David wird das so gar nicht lustig finden und mir wahrscheinlich den Hals umdrehen.

"Und gefällt dir dein Platz?" Grinse ich sie an. "Is ganz okay" antwortet sie und zuckt gelassen mit den Schultern, dass riesen Grinsen das sich auf ihrem Gesicht ausbreitet verrät sie jedoch.
"Ist das überhaupt erlaubt?" Flüstert sie mir zu. "Ich denke mal" flüstere ich leise zurück.
Ehrlich gesagt wäre es mir ziemlich egal, wenn nicht.

Ich war noch nie so froh über diese super engen und kleinen Stadionsitze, wann immer ich mich bewege streift mein Bein an ihrem entlang.

Wir unterhalten uns leise für ein paar Minuten, bevor die Spieler schließlich aus dem Tunnel kommen und sie aufgeregt auf ihren Bruder zeigt. Wirklich sehr süß.

Mein Blick wandert immer wieder zu ihr, während sie ganz aufgeregt auf ihrem Platz herum rutscht und David zu winkt. Sie strahlt übers ganze Gesicht und ich schaue grade wahrscheinlich wie ein total verliebter Idiot.

Die Nationalhymne verklingt und der Schiedsrichter pfeift das Spiel an.

Es wäre wohl ein bisschen zu gewagt, wenn ich meinen Arm hinter ihr auf die Stuhllehne lege. Ich weiß nicht ob sie das wollen würde und so kann man immer noch sagen wir sind nur Freunde.

Obwohl glaube ich jeder Blinde in meinem Gesicht sehen kann, was ich von ihr will.

Also sitze ich nur neben ihr und schaue das Spiel an.

Das Spiel ist wirklich packend, die Jungs sind eindeutig besser als in den letzten Spielen.

Vor der Halbzeitpause steht es 2:0 für uns.

"Die Sitze sind so unbequem" flüstert Lia mir zu und ich lache. "Hier, du kannst auf meine Jacke sitzen" biete ich ihr an und sie nimmt dankend an.
Ich ziehe in der Pause mein Handy aus der Hosentasche und siehe da mein geliebter Bruder hat mir eine Nachricht geschrieben.
Lachend stupse ich Lia an und halte ihr mein Handy hin.

"Wer ist denn die süße Schnitte neben dir?"

Lia lacht leise. "Schick ihm ein Foto von uns."
"Wirklich?" frage ich und sie nickt.
Also mache ich ein Selfie von uns, meine Hand zittert dabei ein wenig, ich bin nervös.
Lia schaut sich das Selfie an, scheint zufrieden zu sein und ich schicke es ab.

Die Zeit verrinnt wie im Flug und die Tore fliegen uns nur so zu. Am Ende geht es sagenhafte 5:2 für uns aus.

Voller Euphorie springe ich auf und juble.
"Na geh schon" lacht Lia und stößt mich sanft in Richtung Feld, ich lache ihr zu und steige die Tribüne hinab .

Ich bahne mir den Weg durch die Ordner und stoße zum Rest der Mannschaft. Natürlich beglückwünsche ich erstmal alle zum Sieg und unterhalte mich ein bisschen länger mit Timo, während wir vom Platz gehen.

Mein Blick wandert zur Tribüne hoch, Lia winkt ein letztes Mal, ich hebe die Hand, winke zurück und verschwinde im Tunnel.

(Ein bisschen Schlotti und Lia Content für uns alle:))
Und dicke Umarmung an alle, die so fleißig lesen, kommentieren und voten.
U slay🤝🏻 )

Highway to love - A Nico Schlotterbeck Story Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt