Kapitel 43

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So langsam aber sicher geht auch dieser Urlaub wieder zu Ende.

Ender der Woche muss ich schon wieder auf dem Trainingsplatz stehen, zum ersten Mal für Borussia Dortmund.
Der Juni endet leider viel zu schnell.

Dabei würde ich diesen Urlaub so gerne in die Länge ziehen.
Zurück in Dortmund, wird mir und Lia nicht mehr so viel Zeit gemeinsam bleiben.
Die Zeit zu zweit vergeht einfach, wie im Flug.

Aber vorerst genieße ich diesen Urlaub noch in vollen Zügen.
Und was wäre denn ein Sommerurlaub ohne einen Ausflug mit dem Boot?
Richtig.
Nichts.

Da sind wir uns wohl alle einig, denn wir stehen bereits frühmorgens in Badesachen am Bootsverleih.
Nach meinem netten kleinen Moment im Bad mit Lia.
Natürlich leihen wir ein Motorboot, das sogar über einen eigenen Jet Ski verfügt.
Man hat als Fußballer ja nicht umsonst nen Haufen Kohle auf dem Konto liegen.

Wir fahren ein gutes Stück hinaus, bevor wir das Boot einfach im Wasser treiben lassen.
Marvin und der Rest sonnen sich lieber an Deck oder schwimmen ums Boot herum.

Lia und ich schnappen uns den Jet Ski.
Sie sitzt hinter mir auf und schlingt ihre Arme fest um meinen Bauch.

Ich gebe Gas, als ich sicher bin, dass sie sich genug festhält.

Wir rasen über die Wellen davon.
Der Ozean, so unendlich blau.
Wenige weiße Wolken am Himmel.
Die Sonne steht hoch und wirft ihr Licht auf uns hinab, lässt das Wasser in ganz vielen unterschiedlichen Tönen glitzern.

Ich werfe einen Blick über meine Schulter.
Sehe in Lias Gesicht.
Die Haare fliegen wild um ihren Kopf herum, der Wind fährt hindurch.
Ihre Wangen sind gerötet, definitiv ein Sonnenbrand.
Ihr Mund ist weit aufgerissen.
Sie lacht.

Gott, sie lacht so sehr, wie sie es schon ewig nicht mehr getan hat.
Und am liebsten würde ich vor Freude einfach weinen.
Sie kreischt laut, als uns eine Welle trifft.
Ihre Augen funkeln, heller noch als die Sterne gestern Abend.
Ihre Hände halten mich fest, so als würde sie mich nie wieder loslassen wollen.
Ihr Lachen kommt tief aus ihrer Kehle.
Sie ist vollkommen losgelöst.

Sie drückt ihre Beine enger an mich und streckt die Arme aus.
Ihre Haare wehen im Wind.
Sie hat die Augen geschlossen, die Arme weit ausgebreitet und ein Ausdruck puren Glücks ziert ihr schönes Gesicht.

Und ich wende mich wieder dem Wasser zu.
Gebe Gas und Lias Lachen dringt an mein Ohr.
Ein breites Lächeln erscheint auf meinem Gesicht.

Wir fahren eine Weile auf dem Wasser herum, bis sich schließlich Lias Magen laut zu Wort meldet.
Also geht's zurück aufs Boot und dort lassen wir den Nachmittag gemütlich zu fünft ausklingen.

Für Essen und Trinken ist gesorgt und die Stimmung ist ausgelassen.
Irgendwann müssen wir das Boot allerdings zurück bringen.
Laura will unbedingt erneut Essen gehen und Marvin gibt Kleinbei.

Er steht gerade im Bad und richtet seine Haare, als ich eintrete.

"Willst du nicht mit?" er sieht mich beinahe flehend an.
Ich schüttle lachend den Kopf.
Nein, ich hab was viel besseres vor.

Lia sitzt auf unserem Bett, als ich eintrete.
Sie hebt nur kurz den Kopf und widmet sich dann wieder ihrem Handy.

Ich setze mich an den Rand des Bettes, die Matratze kippt leicht.

"Willst du mit mir den Sonnenuntergang am Strand anschauen?" platzt es dann aus mir heraus.
Lia mustert mich besorgt.
"Mir geht's gut" antworte ich lachend "Ich dachte nur, es ist unser letzter Tag hier und du liebst sowas."

Highway to love - A Nico Schlotterbeck Story Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt