Kapitel 44

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Tja und das wars dann auch wieder mit Urlaub.
Lia und ich kamen gestern spät vom Meer zurück.
Müde, aber sehr sehr glücklich haben wir dann unsere Koffer gepackt.
Dann gings auch schon wieder zum Flughafen.

Wir fliegen pünktlich um vier Uhr morgens von Ibiza nach Deutschland zurück.

Hundemüde steigen wir am Flughafen wieder in mein Auto und es geht zurück nach Freiburg.
Marvin und Laura zieht es wieder nach Stuttgart.

Lia hat ein bisschen Mühe mit dem Gehen und ist vollkommen fertig.
Da hat wohl jemand die ganzen Nächte mit mir nicht verarbeitet.
Ich grinse.
Oder es liegt einfach daran, dass sie gestern noch ihre Tage bekommen hat.
Oh man.
Alles, was ich tun konnte war, ihr eine Schmerztablette und ein Glas Wasser zu geben.
Das wird in Zukunft jetzt jeden Monat so sein.
Am besten sollte ich mir einen Vorrat an Süßigkeiten zu legen und an den Dingen, die man sonst noch so braucht.

Und da fällt mir auf, Lia und ich kennen uns gar nicht so lange, wie man vielleicht denkt.
Ende Mai haben wir uns kennengelernt, mittlerweile ist Ende Juni.
Krass.
Das sind in etwa vier Wochen.
Vier Wochen, die einem so viel länger vorkommen.

Gott, der letzte Abend am Meer war einfach nur wunderschön.
Unglaublich romantisch und gleichzeitig so fucking heiß.

Jetzt allerdings, verzieht Lia gequält das Gesicht.
In meiner Wohnung legt sie sich sofort ins Bett und ich lege mich einfach gleich dazu.
Ich war noch um 6 Uhr morgens in einer Apotheke um Lia Tampons zu besorgen, sowas hab ich natürlich nicht daheim.
Ich bin einfach nur müde.
Selbst zu müde, um die Decke über uns zu ziehen.
Ziemlich schnell bin ich eingeschlafen, Lia sowieso.

An diesem Morgen klingelt der Wecker bereits um 8 Uhr.
Viel zu früh.
Eindeutig viel zu früh.
Bis ich merke, dass es gar nicht der Wecker ist, sondern die Türklingel.

Stöhnend quäle ich mich aus dem Bett, allerdings ist Lia schneller als ich und schon auf dem Weg zur Tür.

"Hi Keven" sagt sie und lässt meinen Bruder herein.
Die beiden kommen den Flur entlang.
"Was machst du denn schon hier?" ich gähne laut. "Wir haben schon 8:05 Uhr Nico, ich bin pünktlich."
Ach scheiße.
Warum hab ich nur so ne frühe Uhrzeit vorgeschlagen.

Weil du an einem einzigen Tag dein ganzes Zeug von Freiburg nach Dortmund bekommen willst du Idiot, meldet sich die Stimme in meinem Kopf zu Wort.
Ach stimmt, da war ja was.

"Kaffee?" frägt Lia und wir stimmen beide sofort zu.
Lia nickt und verschwindet in der Küche.
Ein paar Sekunden später läuft auch schon die Kaffeemaschine.

"Du siehst echt scheiße aus" sagt Keven zu mir und ich verdrehe die Augen. "Bisschen kurz geschlafen" antworte ich. Er sieht mich mit hochgezogenen Augenbrauen an und ich schüttle den Kopf.
Heute morgen noch Sex war einfach nicht mehr drin.

Lia kommt mit zwei randvollen Tassen Kaffee zurück, die wir natürlich dankend annehmen.

"Ihr Jungs schafft das sicherlich" gähnt sie "Ich stell mich mal unter die Dusche."

Ich schaue sie grinsend an. "Wenn du fragst, ob du mitkommen darfst, sag ich Keven er soll dich schlagen" streng sieht sie mich an und Keven lacht nur.
Gut nach gestern verdient sie eine Dusche alleine.
Wenn sie ihre Tage hat sowieso.

Ich mache trotzdem einen Schmollmund und trinke meinen Kaffee.
Lia ist schließlich fertig geduscht, Keven und ich haben fertig gefrühstückt.
Joa, irgendwie kommt keiner so richtig in Fahrt.

Keven hält Lia ein Croissant hin, er war extra beim Bäcker.
"Du bist ein Schatz" murmelt sie und nimmt einen großen Bissen.
"Ich dachte, ich wäre dein Schatz" sage ich beleidigt.
Lia lacht nur und wuschelt mir durch die Haare.

Highway to love - A Nico Schlotterbeck Story Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt