Kapitel 19.1

3K 77 85
                                    

( 500 Votes Special 💞 )

Lias P.O.V

"Mädel, ich versuch seit gestern Mittag dich zu erreichen" Kathis Stimme dringt aus dem Telefon.
Gut, sie brüllt eher ins Telefon.

Kaum hatte ich zu Hause mein Handy wieder eingeschaltet, hat sie auch schon angerufen.

Ich lasse mich aufs Sofa fallen und strecke erstmal meine Beine aus.
Mein Rücken schmerzt.
Nicos Rücken wahrscheinlich auch.
Er hat mich einen meiner Fingernägel gekostet.
Ich mustere meine Hände.
Korrigiere, zwei Fingernägel.
Meine Beine schmerzen sowieso.
Mein Ohr jetzt dank Kathi auch.
In den Spiegel schaue ich lieber mal nicht, wahrscheinlich würde ich einen Herzinfarkt bekommen.

"Ich war doch bei Nico?" entgegne ich lachend.
"Bei Gott" antwortet Kathi "Du hast besser ein paar spicy Geschichten auf Lager, dann verzeihe ich dir."

Oh gott und wie ich die habe.

"Du kannst vorbei kommen, wenn du willst" lache ich, nachher hört David uns wieder.
R.i.p

"Ich bin schon da" antwortet sie nur und es klingelt an der Tür.
Verwundert öffne ich sie und tatsächlich steht Kathi davor.
Sie grinst mich an.
Na sie ist wirklich brennend an meinem Tag gestern interessiert.

Ihre Augen weiten sich, als ihr Blick auf meinen Hals fällt.
Nichtmal ein Rollkragenpullover kann das verstecken.
Danke Nico!

Bevor sie irgendwas sagen kann, ziehe ich sie in meine Wohnung.

"Was?" entgegnet sie, zeigt auf mich und lässt dann den Finger wieder sinken. Sie ist definitiv schockiert.
Passiert ja auch nicht alle Tage, dass ich so nach Hause komme.

"Setz dich" seufze ich und drücke sie aufs Sofa.
Das wird ein langer Abend.
"Erzähl" fordert sie mich auf.

"Ich habs ihm erzählt" kommt es leise aus meinem Mund, ich knete nervös meine Hände.
Tränen schimmern erneut in meinen Augen.
Ich weine eigentlich so gut wie jedes mal, wenn ich über meine Vergangenheit rede.
Jährlich verbrauche ich deswegen etliche Taschentücher.
Und esse ziemlich viel Süßes.

"Oh süße" seufzt Kathi und nimmt mich sanft in den Arm.
"Ich musste es ihm sagen" antworte ich "Er hatte es verdient."
Kathi nickt nur.

"Ich hatte am nächsten Morgen einen Alptraum" sage ich leise.
Ich schlucke die aufkommenden Tränen hinunter.
"Ich habe geschrien. Dann habe ich ein Glas fallen lassen und seinen Teppich vollgeblutet."

"Komm her" sagt Kathi sanft und zieht mich in ihre Arme.
Ich breche in Tränen aus und weine an ihrer Schulter.

"Ich kann die Ereignisse einfach nicht vergessen" schluchze ich "Ich hab Nico einfach alles erzählt, alles was damals passiert ist."

"Und dann?" hackt sie sanft nach.
"Dann hab ich geheult wie sonst was" ich schniefe leise und lache dann.

"Und dann?" frägt sie.
"Und dann bin ich mit ihm ins Bett gegangen" meine Wangen beginnen zu glühen.
"Oooooh" Kathi wackelt mit den Augenbrauen "Ich brauche Details."

Da Kathi einfach nicht locker lässt, erzähle ich ihr von gestern Nacht.
Meine Wangen glühen bestimmt rot wie eine Tomate.

"Okay das ist heiß" lacht Kathi und schlägt sich die Hand vor den Mund.
Ich erzähle ihr gerade, woher die ganzen Knutschflecken kommen.

"Er hat sogar den von Karim überdeckt" ich lache nervös.
"Da markiert jemand sein Territorium" Kathi wackelt mit den Augenbrauen.
Und ich?
Ich lache einfach.

Highway to love - A Nico Schlotterbeck Story Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt