~Selina's Sicht~
Mr Riipuu, Mikko sowie die Jungs saßen bereits in dem rießen Konferenzraum mit dem schweren Mahagonitisch in der Mitte als ich mit Meli eintrat. Die Männer standen auf als ich an den Tisch kam, doch keiner sagte ein Wort. Fragend sah ich Mikko an, wo war Samu? Doch von ihm kam nur ein entschuldigendes Schulterzucken. Es herrschte eine unerträgliche Stille in diesen Minuten. Die Jungs schauten betrübt zu Boden, Mr Riipuu starte mich mit einem durchbohrenden Blick an und Mikko wurde von den anderen Anzugträgern ins Auge genommen. Hilfesuchend schaute ich zu Meli, doch auch sie sah auf ihre Hände herunter.
Es mochten keine 5 Minuten herum sein seitdem ich nun an meinem Platz saß, doch es kam mir vor als wären Stunden vergangen. Mr Riipuu starte immernoch in meine Richtung, aber wenigstens attackierte er mich nicht mehr mit seinem Blick.
Als plötzlich hinter meinem Rücken die Tür aufgerissen wurde und ein etwas außer Atem geratener Samu eintrat, entfuhr mir fast ein Schrei der Freude.
Mikko und ich sprangen beide gleichzeitig auf als Samu den Raum betrat. Er sah übermüdeter aus als ich es von heute früh in Erinnerung hatte. Samu ließ sich auf den letzten freien Stuhl zwischen Mikko und den anderen Jungs der Band fallen.
Plötzlich fing Mr Riipuu an auf Finnisch zu reden und sein Ton klang alles andere als freundlich. Immer wieder verstand ich Samu's Namen und als Vivianne auf einmal ins Gespräch kam zuckte Samu sichtlich zusammen. Als ich mich auf meinem Stuhl aufrecht hinsetzte, bemerkte mich Mr Riipuu wieder "Oh Sorry Selina! I forgot that you still can't Finnisch.", entschuldigte er sich. Ich winkte mit einer Handbewegung ab, schließlich war ich ja selbst schuld das ich noch nichts verstand. Mr Riipuu sprach auf Englisch weiter "Samu , please explain us how this could happen . How could the press know first that your girlfriend has cheated?" Als Samu weiterhin nur auf seine Füße starrte, richtete Mr Riipuu die Frage an die übrigen Bandmitglieder "You were celebrating with Vivianne yesterday, why didnt you notice anything?" Nun schaute auch Samu auf "Year guys, please, tell us how could it happen? Why didnt you say anything?" Unangenehm berührt rutschten Raul, Osmo, Riku und Sami auf ihren Stühlen hin und her. Riku machte immer wieder seinen Mund auf als ob er etwas sagen wollte. Wenn er jedoch Samu ansah, schloss er ihn wieder und blickte zu Boden. "Guys please!" schrie Samu und sprang dabei auf. Ich zuckte erschrocken zusammen und auch die anderen im Raum rissen die Augen auf. Voller Verzweiflung, Schmerz und Enttäuschung sah Samu auf seine Freunde hinunter. Sami fing mit zittriger Stimme an zu sprechen "Samu , please believe us, we are so sorry! We lost Vivianne some time in the evening... and we thought... she is not a little girl anymore... and already could take care of herself." Samu schnaubte verächtlich "Of course you see she isn't a little girl anymore!" Samu richtete sich an Mr Riipuu "I need a little break please!" sagte er und verließ den Raum. Mr Riipuu nickte nur und meinte "We need all a break I think." und stand auf um den Raum auf der anderen Seite zu verlassen. Auch ich brauchte nun eindeutig ein bisschen frische Luft. Ich stand auf und mein Blick fiel in die Richtung von Meli. Sie ging gerade Mr Riipuu hinterher, drehte sich aber noch einmal um und nickte mir aufmunternd zu. Gerade jetzt war ich ihr sehr dankbar dafür. Ich verließ den Raum ebenfalls und trat in den kleinen Flur. Rechts von mir befand sich Mr Riipuus Büro und ich hörte immer wieder genervtes schnauben und sein Ton hörte sich nicht beruhigend an. Meli versuchte immer wieder Mr Riipuu zu beschwichtigen. Links von mir befand sich eine Tür die nach außen führte. Als ich plötzlich meinen Namen aus Mr Riipuus Büro hörte verließ ich das stickige Gebäude lieber und fand mich auf einem überdachten Balkon mit einer Feuerleiter nach unten wieder. Komischer Weise stand in der einen Ecke ein Getränkeautomat. Ich atmete die kühlende Luft tief ein und schloss meine Augen. Super gut gemacht Selina, perfekter Start ins finnische Arbeitsleben, dachte ich mir. Was sie wohl im Büro über mich geredet hatten? Ich ging zum Automaten und wollte meinen Kopf gegen das kalte Metall legen als ich an einer Kante des Kastens Blut entdeckte. Angeeckelt ging ich ein paar Schritte zurück und legte meine Stirn an das Geländer der Feuertreppe. Mein Kopf schmerzte auf einmal und meine Gedanken schrien wie auf einem Metalkonzert durcheinander. Wieder schloss ich meine Augen und atmete noch einmal tief ein und wieder aus.
Ich erschrak als ich plötzlich hörte wie jemand verzweifelt versuchte ein schluchzen zu unterdrücken. Ich drehte mich um, konnte jedoch niemanden hinter mir entdecken. Vorsichtig schaute ich über das Geländer der Feuertreppe und sah ein paar Stufen weiter unten Samu sitzen. Er stütze seine Arme auf seine Knie und hatte seinen Kopf dazwischen vergraben. Ich haderte ob ich lieber gehen sollte, vielleicht wollte er ja alleine sein... oder ob ich ihn einfach trösten sollte... Ich entschied mich für letzteres und stieg die Treppe zu ihm hinunter. Ich setzte mich neben ihn und legte meine Hand vorsichtig an seine Schulter. Er erschrak und schaute mich verwirrt an. Seine Augen waren rot unterlaufen, seine Haare standen zerzaust in alle Richtungen und eine Strähne hing ihm wild ins Gesicht. Trotzdem strahlten seine Augen unvergesslich schön. Ich hob meine Hand und strich ihm die Strähne sanft auf die Seite. Er zuckte als ich meine Hand auf seine Wange legte und eine Träne wegwischte.
Ich sah ihm tief in die Augen. Wieder verspürte ich diesen unendlichen Drang ihn küssen zu wollen, jedoch war es gerade gewiß der falsche Augenblick.
Samu legte seine Hand auf die Meine und schmiegte ein Gesicht daran. Er gab mir einen Kuss auf die Handfläche und lächelte mich dann schief an.
Erst jetzt sah ich das seine Hand blutete. Erschrocken drehte ich sie so das ich sehen konnte wo das Blut herkam. Samu's Finger waren rot überströhmt und seine Knöchel sahen aufgeschürft aus. Ich sah Samu an und er meinte "The drinks machine wanted to fight." Na wenigstens hatte er seinen Humor nicht verloren. Ich lachte ihn kopfschüttelnd an und stand auf. Gleichzeitig zog ich ihn hoch, sodass er keine andere Möglichkeit hatte als mit mir zu kommen. Ich zog ihn hinter mir her in die Damentoilette, da ich wusste, dass dort ein Erste-Hilfe-Kasten hängen musste. Ich hielt seine Hand unter das kalte Wasser um die groben Blutreste wegzuwaschen. Scharf zog er die Luft ein und verzog das Gesicht. Schön, gut, er sollte ruhig spüren das solche dummen Aktionen weh taten. Vorsichtig trocknete ich danach seine Hand ab ohne in die Wunden zu kommen. Ich hatte Samu's Arm in einer Art Schwitzkasten, sodass er auch ja nicht abhauen konnte. Aus dem Erste-Hilfe-Kasten holte ich Jod und desinfizierte seine Hand. "Holy shit! Damn Selina, will you kill me?" fragte er als es brannte. In solchen Sachen waren doch alle Männer gleich. "Stop wailing Samu! Be a man!" schimpfte ich mit ihm wie mit einem Kind, musste aber sofort anfangen zu lachen. Währenddessen ich Samu's Wunden mit sterilem Mull abdeckte, rückte Samu hinter mir immer näher. Gerade fing ich an alles mit einem Wundverband zu umwickeln als Samu anfing meinen Hals zu küssen. Ich war total aus der Fassung geraten und schaute Samu nur verwundert durch den Spiegel an. "Samu what do you do?" fragte ich etwas verblüfft. "I am a man Darling. If a girl pulls me normally on the toilet , we have no more clothes on." raunte er mir ins Ohr und zog verführerisch an meinem Kleid. Jetzt war ich wirklich sprachlos. Dieser Kerl war wirklich unmöglich! Jedoch machte er mich mit seinen Küssen wirklich tierisch verrückt. Aber so schnell ließ ich mich nicht auf ihn ein. Geduldig wickelte ich seinen Verband weiter, zog ihn jedoch beim fest machen noch einmal richtig zu. Brustend kniff Samu die Augen zusammen. "I think the bandage shout sit right.", sagte ich und zwinkerte ihm zu. Ich ließ seine Hand los und packte den Verbandskasten wieder zusammen. Als ich fertig war gab ich Samu eine zarten Kuss und verließ dann lächelnd den Raum.
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something sweet
FanfictionSelina ist gerade frisch nach Helsinki gezogen. Durch ihre Arbeit lernt sie die Band Sunrise Avenue um den charmanten Frontsänger Samu Haber kennen. Doch was empfindet sie wirklich für Samu? Und welche Rolle spielt Tom, ein netter Deutscher, in ihre...