~Selina's Sicht~
Im Fanshop war wie immer die Hölle los und ich lies alle ihre Arbeit machen ohne weiter zu stören. Am Haupteingang/-ausgang gab es ein paar Schwierigkeiten mit betrunkenen Mädchen, die unbedingt zu Sunrise Avenue wollten. Ich verstand so etwas nicht! Warum musste man denn immer und überall Alkohol trinken? Ich selber war als Jugendliche auch kein Engel gewesen und hatte mir abundzu einen über den Durst getrunken und auch heute trank ich gern mal Wein, Bier oder einen leckeren Cocktail, aber musste man denn dann so aggressiv werden und selbst wärend einem Konzertbesuch sich die Hucke vollsaufen?? Die Männer der Security hatten jedoch alles im Griff und verfrachteten die aggressiven Teenie's vom Gelände.
Irgendwann mitten in der Nacht war dann alles vorbei und wir waren endlich fertig mit aufräumen. Ich verabschiedete mich von allen die gerade um mich herumstanden und schnappte mein Sach aus meinem provisorischen Büro.
Als ich vor die Tür trat regnete es, als würde man Eimer voll Wasser vom Himmel schütten. So ein Scheiß aber auch! Ich erinnerte mich an Tom's Worte und zog seine Karte aus meiner Tasche. Aber konnte ich ihn auch so spät nachts noch anrufen? Lieber nicht, er schlief sicherlich schon. Also machte ich mich zu Fuß durch den Regen auf den Heimweg. Kurze Zeit später bereute ich diese Entscheidung schon. Ich war noch keinen Kilometer gelaufen, da war ich durchnässt von oben bis unten. Und ich fror! Ich zitterte am ganzen Körper und spürte meine Hände und Füße nicht mehr. Außerdem hatte ich keine Ahnung wo ich war! Doch meine Rettung nahte. Kurze Zeit später hielt ein silberner BMW neben mir und faselte irgendwas auf finnisch. Ich musste so schnell es ging endlich diese Sprache lernen! Als ich mich umdrehte, entfuhr mir fast ein Freudenschrei. Samu hatte das Fenster heruntergekurbelt und schaute mich erschrocken an. Ich versuchte zu lächeln, was mir wegen der Kälte redlich misslang. Nachdem Samu mich fragte was ich denn hier mache, konnte ich nicht anders als ihm eine dumme Antwort zu geben. Ich hoffte er war mir nicht böse und nahm es als Witz. Dachte er etwa ich stand freiwillig hier draußen? Er stieg aus und kam ums Auto herum um mir seine Jacke überzulegen. Danach nahm er mich einfach in den Arm und rieb mir über den Rücken. Sein Körper war so warm und ich konnte nicht anders als mich fest an ihn zu drucken. Er verfrachtete mich in sein Auto und wir fuhren los. Kurz nachdem ich saß und die Wärme zu mir kam, stürze alle Erschöpfung und Anstrengungen des Tages auf mich ein und mir fielen immer wieder die Augen zu. Erst als er mich weckte merkte ich das wir garnicht bei mir waren. Er half mir aussteigen und führte mich in seine Wohnung. Die war Atemberaubend! Alles offen und hell, mit weißen finnischen Möbeln wie ich sie liebte. Ich stellte mich an die rießen Glaswand und schaute in den wundervollen Nachthimmel. Als Samu wieder kam nahm er mir seine Jacke ab und ich fror gleich wieder. Er zeigte mir den Weg ins Bad und dort war eine Wanne mit heißem Wasser und viel Schaum gefüllt. Wie süß Samu doch war, er kümmerte sich so lieb um mich. Überall roch es nach Rosen und er hatte mir sogar neue Klamotten rausgelegt. War das tatsächlich Unterwäsche seiner Freundin die er mir da anbot?!? Ich schmunzelte, dachte er wirklich ich würde die anziehen? Samu half mir beim Reißverschluss des Kleides und ließ mich dann alleine. Ich hängte meine Sachen über die Heizung und glitt in das warme Badewasser. Es fühlte sich herrlich an! Ich legte den Kopf zurück und spürte wie sich meine Muskeln im Wasser entspannten. Es war so herrlich hier das ich beinahe die Zeit vergaß. Etwas später trocknete ich mich ab und schlüpfte wieder in meine eigene, jetzt fast trockene Unterwäsche. Für den trockenen Pullover war ich ihm doch sehr dankbar, auch wenn dieser mir bis zu den Oberschenkel reichte. Nun wieder etwas fitter tapste ich in die Küche. Samu stand nur in seiner Jeans am Herd und füllte frisch gekochten Tee in eine Tasse. Er sah, wie er dort stand, wirklich sexy aus!
Leise schlich ich mich von hinten an ihn ran und legte ihm meine immernoch kalten Hände auf den nackten Rücken. Er zuckte zusammen und giekste wie ein Mädchen. Mit diesem Geräusch brachte er mich zum lachen und als er mich dann durchkitzelte, hüpfte ich wie ein verliebter Teenager vor ihm davon. Doch weit kam ich nicht, er war einfach schneller und stärker. Und so hing ich kurze Zeit später wieder in seinen Armen, unfähig mich zu bewegen. Wir lachten und lachten! Und Samu hatte ein wunderbares und sehr ansteckendes Lachen. Doch was taten wir hier eigendlich?!? Samu hatte eine Freundin und wir kannten uns doch kaum! Er schaute mit tief in die Augen und ich fühlte dieses unendliche Vertrauen das sich in dieser kurzen Zeit aufgebaut hatte. Was machte dieser Mann nur mit mir? Mit seinem spitzbübischen Lachen und dem glitzern in den Augen löste er Gefühle in mir aus die ich schon lang nicht mehr gefühlt hatte. Um nicht noch tiefer in seinen Bann gezogen zu werden, konnte ich nicht wiederstehen und legte ihm meine kalten Hände nun auf den Bauch. Genauso erschrocken wie zuvor, ließ er mich los und ich hüpfte davon in die Küche. Ich wusste nicht wieso, aber ich wollte das es sexy und provokant aussah als ich mir den Tee schnappte und mich auf einen der Hocker setzte. Von dort grinste ich Samu über den Rand der Tasse hinweg an und nippte genüsslich an dem leckeren Tee.
Was er dann sagte, konnte man eindeutig falsch verstehen. Ich lehnte es zwinkernd ab mit ihm in einem Bett zu schlafen und auch sein Bett für mich zu beanspruchen. Das Sofa war vollkommen in Ordnung, besonders da es mehr einer Liegewiese ähnelte. Ich schenkte ihm zur Guten Nacht ein Küsschen auf die Wange und nachdem alle Lichter ausgingen ließ ich mich erschöpft, aber irgendwie auch glücklich zurück ins Kissen fallen. Sofort war ich eingenickt und viel in einen traumlosen Schlaf.
Zwei Stunden später wurde ich von einem lauten Schnarchen aufgeweckt. Sofort saß ich gerade da und versuchte mich in der Dämmerung zu orientieren. Wo war ich? Ach ja ich hatte ja bei Samu geschlafen. Ich schaute auf meine Uhr und erschrak. Shit, bald musste ich schon wieder im Büro sein. Ich stand also auf und schlich mich leise ins Bad, wo ich mein Kleid nahm und mich soweit frisch machte das man mich nicht gleich als Zombie erschoss. Ich behielt Samu's Pullover an und suchte in der Küche nach etwas essbarem. Erstaunlicherweise fand ich so einiges und beschoss für Samu Pfannkuchen und 'Arme Ritter' zu machen, dazu brühte ich frischen Kaffee auf und trank nebenbei eine Tasse um wach zu werden. Mit den vorhandenen Früchten zauberte ich noch einen Obstsalat, in der Hoffnung seine Freundin war nicht böse dass ich ihre ganzen Lebensmittel aufbrauchte. Zum Schluss schrieb ich Samu noch einen Zettel, leider fand ich nur rote Herznotzzettel: 'Wish you a wonderful morning! I have made breakfast, let it taste you. See you later! Love S.' Warum ich mit 'Love S.' und nicht mit meinem ganzen Namen unterschrieb wusste ich auch nicht so recht. Ich schnappte mir meine Schuhe und den restlichen Kram und schloss leise die Tür hinter mir. Drausen schien mittlerweile wieder dir Sonne und ich rief Tom an er solle mich doch bitte abholen. Er lachte nicht schlecht als ich ihm erklärte ich wüsste keine genaue Adresse, würde aber einen Wald sehen. Als ich genauer hinsah, erkannte ich ihn sogar. Es war das selbe Wäldchen in dem ich immer joggte. Und so gab ich Tom meine Hausadresse und beschrieb ihm dann den Weg. Tom fuhr fast eine Mülltonne um als er mich sah, da er so lachen musste. Ok ja, ich sah auch echt komisch aus. Dir Haare zusammen gebunden, keinerlei Make-up, ein viel zu großer Herrenpullover der meinen Hintern gerade verdeckte sonst aber keine Hose dazu und hohe schwarze Schuhe. Mein Kleid und die Unterlagen hatte ich unter den Arm geklemmt, während ich zur Nervenberuhigung eine Zigarette ruchte. Ja liebe Leuts ich rauchte, hatte während dem stressigen Studium angefangen und es nicht mehr abgewöhnt bekommen.
Als ich Tom die Geschichte erzählte warum ich halb nackt am Straßenrand stand, war er plötzlich ganz komisch. "Du hast bei DEM Samu Haber übernachtet? Hat euch einer zusammen gesehen? Oder dich jetzt aus seinem Haus gehen gesehen? Hattet ihr etwas miteinander? Du weißt das würde einen rießen Skandal geben! Der Boss wär alles andere als begeistert. Ich kann die Schlagzeilen schon lesen 'Managerin spannt Supermodel Freund aus!' 'Deutsches Flittchen kommt halb nackt aus Wohnung des Finnischen Rockstars Samu Haber' 'Musiclabel als Kupplungsgeschäft?!' Der Boss würde ausrasten! Sowieso da private Verbindungen zwischen Managern und Klienten strengstens untersagt sind." sagte er. Ich war geschockt wie er über mich dachte. Besonders das mit dem 'Flittchen' fand ich garnicht nett! Doch wie ein kleines Kind mit dem man gerade geschimpft hatte, zog ich die Beine an und machte mich so klein es ging. Tom schaute mich immer wieder durch den Rückspiegel an. "Hast du mich verstanden?" schrie er nun. Mir blieb nichts weiter übrig als artig zu nicken und den Kopf dann wieder auf die Knie zu legen. Was hatte er den plötzlich nur?
An meiner Wohnung angekommen stellte Tom den Wagen auf dem Gehweg ab und ich stieg aus. Als er mir nicht folgte fragte ich am Fenster "Willst du nicht mit rein kommen? Ich brauch wahrscheinlich ein bisschen." Er schaute immernoch stur auf die Straße und meinte es währe wohl besser wenn er hier warten würde. Aus diesem Mann sollte mal jemand schlau werden. Ich ging in meine Wohnung und duschte in Rekordzeit. Schließlich wollte ich Tom ja auch nicht unnötig lange warten lassen. Aus dem Kleiderschrank nahm ich eine dunkle Jeans und ein sommerliches längeres weißes Top mit Kordeln an den Trägern und unter der Brust zum binden. Dazu suchte ich ein Jäckchen und flache Ballerinas. Meine Haare föhnte ich kurz an und flocht sie dann an der Seite zu einem Zopf zusammen. Mit Make-up versuchte ich die tiefen Augenringe zu kaschieren und mit knalligem Lippenstift das Hauptmerkmal heute auf meinen Mund zu legen. Zum Schluss schnappte ich mir noch einen Müsliriegel aus der Küche und die Unterlagen für heute. Ich jumpte die Stufen runter und ließ mich neben Tom in's Auto fallen. Wie's aussah hatte er sich wieder beruhigt, denn er lächelte. Ich gab ihm eine Küsschen auf die Backe und grinste während er den Motor startete und wir Richtung Büro fuhren.
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something sweet
FanfictionSelina ist gerade frisch nach Helsinki gezogen. Durch ihre Arbeit lernt sie die Band Sunrise Avenue um den charmanten Frontsänger Samu Haber kennen. Doch was empfindet sie wirklich für Samu? Und welche Rolle spielt Tom, ein netter Deutscher, in ihre...