something sweet

something sweet-Teil 10

~Selina's Sicht~

Egal wie sehr ich drückte, zerrte oder die Luft anhielt, es passte einfach nicht. Mein schönes neues rotes Kleid war einfach noch zu eng. Ich hatte es gekauft kurz bevor ich umgezogen war, in Größe 38, als Ziel. Doch ich hatte es nicht geschaft. Genervt und entmutigt ließ ich mich auf mein Bett fallen. Ich schaute auf die Uhr und mich traf der Blitz. Scheiße! Ich musste mich beeilen. Ich zog einen etwas älteren schwarzen Bleistiftrock und eine weiße Bluse aus einem der noch gepackten Kartons. Für meine Haare betete ich schon den ganzen Morgen. Ich hatte vor 3 Monaten den Fehler begangen, mir eine Dauerwelle machen zu lassen. Seitdem gab es morgens eine 50/50 Chance das meine Haare sich schön wellten oder wie zerknittertes Stroh aussah. Heute hatte ich Glück und alles saß perfekt, sogar mein Pony ließ sich schön stylen. Mit etwas Make-up und Mascara war ich fast fertig. Meinen Schmuck hielt ich schlicht und als ich an der Tür einen letzten Blick in den Spiegel warf, war ich einigermaßen zufrieden.

Ich rief mir ein Taxi und es brachte mich zum Büro. Pünktlich trat ich durch die große Glastür und an die Rezeption. "Hello I'm Selina. I'm new. I surch the department of Mr Riipuu." sagte ich freundlich zu der jungen Dame hinterm Tresen. Sie war vielleicht 3-4 Jahre älter als ich und machte einen sympathischen Eindruck. "Hi. Yeah, just take a right and than take the elevator to the third floor. There Meli is waiting for you and leads you around." sagte sie lächelnt und wies mir den Weg. Als ich im dritten Stock ankam, kam mir eine kleine rundliche Frau in meinem Alter entgegen. Sofort war sie mir sympathisch."Moi I'm Meli and the right hand of Mr Riipuu. He is waiting for you." Sie hackte sich bei mir unter und zog mich quer durch die offene Abteilung. Im hinteren Teil war ein kleines abgeteiltes Büro. Sie klopfte kurz und öffnete dann die Tür ohne auf eine Antwort zu warten. Ich war erstaunt. Hinter dem großen Eichentisch saß ein grauhaarige, ordentlich angezogener Mann. Er stand auf und kam mir mit ausgestreckter Hand entgegen. "Moi. You must be Selina. Nice to meet you." sagte er lächelnt "I have the first job for you. One of my managers is sick and I need you today in the concert hall. Please show that the sequence between the performances run smoothly and the artists have everything they want. Meli gives you all you need outside." Jetzt war ich baff. Ich hatte an meinem ersten Tag erwartet das ich jemandem zugewiesen wurde, der mir alles zeigte, doch ich wurde einfach ins kalte Wasser geschmissen. Drausen wartete Meli auf mich und drückte mir eine Akte entgegen. Sie schob mich Richtung Aufzug und später zur großen Glastür raus. "Here this is Tom, he drive you to the hall." sagte sie und zeigte auf den jungen Mann in Uniform vor dem BMW. Er lächelte mich an und gab mir die Hand. Gut sah er aus. Er war ca 1.85m groß und hatte kurze braune Haare, die ordentlich unter seiner Mütze saßen. Seine Augen waren blau, nein fast grün und wirkten sehr offen und freundlich. Sein lächeln war charmant und ich konnte mir vorstellen das er viele Frauen damit um den Finger wickelte. "Hey I'm Tom. Your personal driver for every situation." sagte er und zwinkerte mir zu. Ich stieg lachend ein und winkte Meli zum Abschied. Als sich die Tür schloss und Tom losfuhr musste ich erstmal durchschnaufen. Als ich die Akte aufschlug entfuhr mir ein kleiner Schrei und ich musste lachen. Tom schaute mich durch den Rückspiegel an und fragte ob alles ok sei. Total in die Akte vertieft antwortete ich auf deutsch "Ja klar, alles gut". Tom drehte den Kopf und fragte überrascht "Du sprichst deutsch??" Ich schaute auf und sah ihn an "Ja, ich komme aus Deutschland. Wieso sprichst du deutsch?" "Ich komme auch aus Deutschland. Bin vor 5Jahren, nach meinem Abi, hierher gezogen." sagte er aufgeregt "Was führt dich hier in den hohen Norden?". Ich lächelte ihn an, froh mich in meiner Muttersprache verständigen zu können "Die Arbeit. Habe nach dem Studium neue Aufgaben gesucht und war schon immer sehr Finnlandbegeistert." "Wow das is cool." sagte er mit einem leicht englischen Akzent "So wir sind da. Du musst hier jetzt rechts rein und dann zu Raja Skusaa. Sie wird dir die Musiker vorstellen und dich ein bisschen einweisen. Wenn du fertig bist und heim willst, ruf mich einfach an. Ich bin dann in 20 min bei dir." sagte er lächelnt und streckte mir seine Karte entgegen. Ich nahm sie und verabschiedete mich. Als ich durch die große Tür trat, mussten sich meine Augen erst an das Dunkel gewöhnen. Ich lief einen schmalen Gang entlang und kam dann in die große Konzerthalle. Der erste Eindruck war atemberaubend. Vollig begeistert ging ich den langen Weg an all den Sitzreihen vorbei. Als ich mich bei ein paar Leuten durchgefragt hatte, saß ich nun mit Raja in einem der Büros und sprach mit ihr den Ablauf für den Mittag und Abend durch. Glücklicherweise hatte Raja in der Schule deutsch gelernt und wir konnten uns in einem Mischmasch aus deutsch und english unterhalten. "Sunrise Avenue is nicht anspruchvoll. And with the boys du kannst arbeiten really gut. Sie sind ein a Chaosteam, but sehr funny." sagte Raja schmunzelnt. Kaum hatte sie den Satz ausgesprochen, da klopfte es auch schon an der Tür und die Jungs stiefelten herein. Alle sahen etwas verschlafen aus, stellten sich aber doch mit der finnischen Freundlichkeit vor, ganz ohne Staralyren. Ich unterhielt mich mit allen ein bisschen, auch um ein Gefühl dafür zu bekommen was die Jungs wollten und was sie bewegte. Jedoch viel mir auf das Frontsänger Samu Haber fehlte. Nachdem wir eine Weile gequatscht hatten fragte ich "Ok Boys, you are ready?" Die Jungs schauten sich unsicher an und bissen sich auf die Lippe. Jukka sah mich an und meinte etwas unsicher "We have a little problem. Samu is missing. But we think he will comming soon." Da es noch früh war und die Jungs am Abend davor feiern waren, wie ich im Gespräch mitbekommen hatte, war es ok das wir noch eine Weile warteten. Währenddessen wurden Raja und ich von den Jungs eingeladen um mit ihnen zu Frühstücken. Eine Stunde später wurde ich dann doch etwas nervös. Herr Haber war immernoch nicht aufgetaucht und reagierte auch nicht auf anrufe. Eine weitere Stunde konnte und wollte ich einfach nicht tatenlos rumsitzen und so schob ich Sunrise Avenue auf meiner Liste weiter nach hinten und kümmerte mich um die Vorbands. Zwei Stunden später saß ich dann wieder im Büro, alle Sachen erledigt und wartend auf Samu Haber der immernoch nicht aufgetaucht war. Durch die Tür hörte ich nun die Jungs mit jemand am Telefon reden. Ich hoffte nur für sie, sie hatten ihn erreicht. Als 25min später die große Eingangstür ins Schloss fiel, brodelte ich innerlich. Ich packte meine Sachen alle ordnungsgemäß zurück in die Tasche und simste Raja kurz das ich mir diesen möchtegern Star nun einmal vorknüpfen würde. Was glaubte der denn wer er war, dass er sich erlauben konnte 3h zu spät zu einem Treffen zu kommen. Ich machte mich auf den Weg, hatte die Tür schon geöffnet als mein Handy auf dem Schreibtisch vibrierte. Und dann passierte es. Anstatt stehen zu bleiben und zurück zu schauen, lief ich weiter und achtete nicht darauf was vor mir kam. Und im nächsten Moment ergoss sich ein voller heißer Kaffeebecher über meine Bluse. Ich brustete und fluchte, schließlich war das Ding sauheiß und ran nun zwischen meinem Brüsten bis zum Bauchnabel herunter. Als ich aufsah blieb mir fast die Luft weg.