something sweet - Teil 40

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~Selina's Sicht~

Er legte sanft seine starken Arme von hinten um mich und gab mir einen Kuss auf mein Haar. Trotz meiner hohen Schuhe überragte Samu mich immernoch und so konnte ich mich gemütlich zurück lehnen um meinen Kopf gegen seine Brust zu legen.
Es kam mir wie eine kleine Ewigkeit vor, dass wir einfach nur da standen.
Ich drehte mich in seiner Umarmung, sodass ich ihn anschauen konnte. Seine Augen funkelten im Schein der Stadtlichter und sein Haar fiel ihm verstrubbelt ins Gesicht. Ich zog seinen Duft tief in mich ein. Eine Mischung aus Parfum, Schweiß und Samu. Für nichts in der Welt würde ich im Moment tauschen wollen. Ich war glücklich, nach so einer langen Zeit war ich mit einem Mann glücklich! Ich würde mich für Immer an diesen wunderschöne Moment erinnern wollen.
Als auch er mich anschaute, küsste ich ihn einfach und er erwiderte meinen Kuss leidenschaftlich.

Einige Zeit später schlenderten wir gemeinsam Hand in Hand zurück Richtung Tourbus. Als ich auf mein Handy schaute, erschrak ich fürchterlich. Wir hatten die Zeit völlig vergessen und waren viel zu spät drann. "We are to late!" entfuhr es mir und als Samu auf die Uhr schaute, war er genauso überrascht. Hatten wir tatsächlich so viel Zeit am See verbracht? Um besser rennen zu können zog ich meine hohen Schuhe aus. Mit einem auffordernden Blick sah ich Samu an und er verstand sofort. Wir sprinteten gleichzeitig los.
Mit einer Verspätung von über einer Stunde kamen wir an den Bussen an. Mikko stand mahnend vor der Tür und zeigte kopfschüttelnd auf seine Uhr. Samu warf ihm ein grinsendes "Sorry" entgegen und zog mich dann mit in den Bus. Lachend ließen wir uns auf die zwei freien Plätze fallen.
Aus dem hinteren Abteil hörte man laute Musik, als Jukka jedoch heraus kam, sah er nicht sehr begeistert aus. Er warf mir einen bösen Blick zu und schnaubte Samu etwas in Finnisch entgegen. Erst als Samu wütend aufsprung und sich Jukka gegenüber stellte, verstand ich den Ernst der Lage. Die beiden knallten einander bitterbös klingende Wörter an den Kopf und diese Seite an Samu hatte ich zuvor noch nie gesehen. Er bäumte sich vor Jukka auf und schrie in an. Ich wusste nicht recht was ich tun sollte, aber ich wollte Samu beruhigen bevor er noch etwas tun würde, was er nacher bereute. Ich stand auf und wollte mich zwischen die beiden Streithähne stellen. Bevor ich jedoch soweit kam, drückte mich Samu unsanft von sich weg. Dabei hatte ich so viel Schwung das mich das Polster vom Sitz zurück schleuderte, ich umknickte und mit dem Kopf gegen die Kante der Minibar knallte. Mit einem Stöhnen ging ich zu Boden und alles um mich herum wurde schwarz.

~Samu's Sicht~

"Billige Celebrity Hurre!" kläffte Jukka mir entgegen als er an uns vorbei lief. In Sekundenschnelle war ich aufgesprungen und stand ihm gegenüber. Böse funkelte ich ihn an "Was hast du da gerade gesagt?" Als er nicht antwortete wurde ich nur noch wütender. Ich schrie ihm entgegen "Du bist ein arrogantes Arschloch! Hältst dich wohl für was besseres was? Du bist das letzte! Du wiederst mich an!" Wie in Trance ging ich weiter auf Jukka zu. Erst als ich im Augenwinkel plötzlich eine stöhnende Selina zu Boden gehen sah, schreckte ich auf. Verstört schaute ich neben mich runter und sah sie dort liegen. Blitzschnell kniete ich neben ihr. Sie blutete, so ein Mist! Was hatte ich nur wieder getan?! Ich schrie nach Mikko und den anderen. Jukka kam mit einem Verbandskasten angelaufen und Riku brachte sofort Decken und Kissen. "Selina, Baby bitte wach auf!" versuchte ich mit ihr auf Deutsch zu reden. Sie machte immernoch keinen Mucksen. Erschrocken wich ich etwas zurück. Hatte ich sie etwa...? Nein das durfte nicht sein! Ich kniete mich so hin, dass ich ihren Kopf auf meinen Schoß legen konnte. Erst jetzt bemerkte ich das Blut. Oh Gott sie blutete! Ich suchte Hilfe bei meinen Freunden, alle schauten mich erschrocken an. Mikko reagierte als erstes wieder. Mit seinem Handy rief er einen Krankenwagen der auch schon wenige Minuten später da war. Sami zog mich auf die Seite, sodass die Rettungshelfer ihre Arbeit machen konnten. Sie legten Selina auf eine Trage und sie bekam eine Sauerstoffmaske übergezogen.
Bevor sie die Türen des Rettungswagens schlossen, fragte ein Sanitäter "Gibt es hier Angehörige die mit ins Krankenhaus wollten?" Ohne zu zögern sprang ich auf und lief ihm entgegen "Ja ich!" "Und wir stehen sie zur Verletzen?" fragte er mich skeptisch. Ich machte mit meinen blutverschmierten Kleidern wohl keinen besonders guten Eindruck. "Ich bin ihr Freund!" sagte ich sicher und bestimmt. Der Mann trat beiseite und ließ mich durch. Ich setzte mich neben Selina's Trage und griff nach ihrer Hand.

Mit Blaulicht und Sirene ging es zum Krankenhaus. Dort angekommen ging alles sehr schnell. Selina wurden hinein geschoben wo uns bereits lauter Ärzte entgegen eilten. Ich lief den vielen Menschen hinterher, konnte aber nurnoch ein paar Wörter aufschnappen "...weiblich, weiß... bewusstlos... Platzwunde... Freund... "
Ein junger Mann hielt mich dann aber zurück "Sind Sie ihr Freund?" fragte er mich. Ich schaute ihn verstört an. Um mich herum rauschte alles und es viel mir schwer mich auf seine Worte zu konzentrieren. "Sind Sie ihr Freund, Herr Haber?" fragte mich der Mann in weißem Kittel erneut? Scheiße, woher wusste der meinen Namen? Hatte er mich etwa erkannt? Als meine Sinne alle wieder beisammen waren, nickten ich nur, wärend ich in die Richtung schaute, in die sie Selina gebracht hatten. "Können Sie mir sagen was passiert ist?" "Sie issstt gefallen... Sie bluutett..." war alles was ich im Moment heraus brachte. Der Mann mir gegenüber nickte und im nächsten Moment wurden ich von einer kleinen rundlichen Frau zu einem Zimmer geführt, wo ein Bett und ein Stuhl stand. Sie drückte mich sanft auf den Platz und reichte mir dann ein Glas Wasser und eine kleine weiße Tablette. Ich schaute sie verwirrt an. "Für Ihre Nerven, das beruhigt Sie." sagte sie und ich nahm das Ding. Die Krankenschwester ging wieder und es dauerte keine zwei Minuten, da war ich eingeschlafen. In meinem Traum fühlte ich mich leicht, als könnte ich fliegen. Alles um mich herum war, als würden Selina und ich immernoch am See stehen. Wunderschöne, glitzernd, traumhaft!

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