something sweet-Teil 21

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~Tom's Sicht~

Ich hätte Selina fast angefahren als ich aus der Tiefgarage des Büros fuhr. Es kam nur ein schwacher Gruß und als sie an mir vorbei humpeln wollte, merkte ich sofort das etwas nicht stimmte. Ich packte sie und setzte sie ins Auto und als sie nicht einmal dabei protestierte, wusste ich das etwas passiert war. Jedoch wollte ich sie nicht dazu zwingen es mir zu erzählen.

Selina war während der Fahrt schnell eingeschlafen. Bei ihrer Wohnung angekommen, parkte ich auf dem Gehweg und versuchte sie aus dem Auto zu lupfen ohne sie aufzuwecken. Leider lag sie viel zu blöd um sie sanft aus dem tiefen Auto zu tragen. Als sie aufwachte nuschelte sie etwas von ich würde mir noch etwas brechen und tapste selbst zur Haustür. Obwohl Selina sichtlich am Ende war, wollte sie nicht unhöflich sein und stellte mir etwas zu trinken hin. Ich konnte mir das nicht mehr länger mit ansehen, nahm ihr alles ab und verfrachtete sie aufs Sofa. Ihre Wohnung war schön, sehr geräumig und hell eingerichtet, obwohl noch vieles vom Umzug in Kartons herumstand. Ich suchte mir Milch, eine Tasse und Kakao zusammen. Obwohl letzteres echt schwer zu finden war, da es ganz hinten in einem Schrank stand. Als die Schockii dann endlich heiß war, setzte ich mich zu ihr auf die Couch, zog eine Decke herbei und kuschelte uns ein. Nachdem ich ihr klar gemacht hatte, dass ich für sie da war und ihr immer zuhörte wenn sie mochte, sagte sie zwar nichts mehr, legte aber ihren Kopf an meine Schulter, schlürfte ihren Kakao und schlief nach kurzer Zeit wieder ein. Ich beobachtete sie noch eine Weile als sie schlief und bewunderte immer wieder diese hübsche, kluge und starke Frau, die in diesem Moment so zart aussah. Vorsichtig strich ich ihr eine Sträne aus dem Gesicht. Ich musste unbedingt erfahren was beim Pressetermin passiert war. Sacht stand ich auf und legte ihren Kopf auf ein Kissen.

Als ich mich aus Selinas Wohnung schlich war es bereits früher Abend. Im Auto überlegte ich zu wem ich jetzt fahren sollte um meine Infos zu bekommen. Doch es war mir klar das er wahrscheinlich der einzige war, der mir am meisten erzählen konnte.

Während der Fahrt wurde mir doch etwas mulmig. War es richtig hinter Selinas Rücken zu ihm zu fahren und ihn über den Vormittag auszuquetschen? Was war wenn er auch nichts wusste?

Ich parkte ein Stück entfernt und lief die letzten Meter. Doch schon von weitem konnte man das Geschrei hören. Was war denn hier los? Aus dem obersten Stock des Hauses hörte man wildes fluchen und schimpfen. Eine Frau weinte bitterlich.

Als man einen lauten Knall hörte zuckte ich erschrocken zusammen. Vielleicht war heute kein guter Tag um mit Herrn Haber zu reden. Ich setzte mich wieder in meinen Wagen und fuhr Richtung Büro, vielleicht wusste man ja dort mehr.

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