something sweet- Teil 25

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~Selina's Sicht~

Ich war froh um Samus Arm um meine Schultern als er mich von der Bank weg, nach hause führte. Ich fühlte mich dreckig und schmutzig und das einzigste das ich jetzt wollte war eine heiße Dusche! Gottseidank war Samu in der Nähe gewesen, bevor noch etwas schlimmeres passieren konnte. Immer wenn ich daran dachte lief mir ein Schauer über den Rücken und ich zitterte am ganzen Körper. Als wir bei mir ankamen blieb Samu unsicher stehen. Doch ich brauchte ihn jetzt und bat ihn mit mir in meine Wohnung zu kommen. Oben angekommen war es mir leicht peinlich das immer noch Zeugs in Umzugskartons herum stand, doch damit musste ich jetzt leben. Ich bot Samu etwas zu trinken an und entschuldigte mich dann um eine Dusche zu nehmen.

Meine verschwitzten Sportsachen warf ich in eine Ecke und stellte mich dann unter den heißen Wasserstrahl. Ich versuchte den Ekel und den Scham abzuwaschen. Doch je mehr ich schrubbte, desto mehr spürte ich den Schmerz in mir. Die ersten Tränen liefen mir die Wange herunter und vermischten sich mit dem Blut der aufgeschrubbten Stellen meines Körpers. Warum musste das ausgerechnet mir passieren? Mit geschlossenen Augen stand ich einfach nur da und ließ das Wasser über meinen Körper laufen.

Erst als mir jemand den Schwam aus der Hand nahm, öffnete ich sie wieder und blickte in Samus wunderschöne blaue Augen. Er stand nur in Boxershorts vor mir. Sein muskulöser Körper drängte sich zu mir unter die Dusche, aber ohne auf irgend eine Weise aufdringlich zu sein. Er hielt genügend Abstand zu mir und trotzdem fühlte ich seine angenehme Nähe. Den Schwam wusch er unter dem Wasser aus und sah mir dann wieder in die Augen. "Look at me! Look all the time at my face!" sagte er mit sachten und zärtlicher Stimme. Vorsichtig strich er dann mit dem Schwam über meinen Körper. Seine Berührungen waren so zart, das sie sich wie kleine feine Luftstösse anfühlten. Er wusch mir all die Trauer und all die Scham ab und ich bewunderte die ganze Zeit sein wunderschönes Gesicht. Die markanten Wangen mit den liebevollen weichen Zügen um seine Augen, die kleinen Lachfältchen um seinen Mund und die zarten blonden Bartstoppel. Er sagte die ganze Zeit kein einziges Wort. Nachdem er mir die Haare ausgewaschen hatte zog er mich näher an sich. Seine Augen schauten tief in die meinen. Er legte meinen Kopf an seine Brust und wusch dann die letzten Spuren des Peinigers von meinem Rücken. Zusammen machten wir einen Schritt weiter unter den Wasserstrahl und ließen es über unsere beiden Körper laufen. Ich schlang meine Arme um seine Hüften und drückte ihn enger an mich. Auch er hielt mich fest ins seinen Armen. Nun fühlte ich mich besser! Ich konnte alles um mich herum vergessen und nur in seinen starken Armen stehen. In den Armen wo ich mich wohl fühlte! Es war mir egal ob ich gerade nackt vor einem mir fast fremden Mann stand, ich war einfach nur froh das er da war.

Nach einer Ewigkeit zog er mich aus der Dusche und schlang ein Handtuch um mich. Eingepackt wie ein kleines Kind packte er mich und trug mich ins Schlafzimmer. Dort setzte er mich sanft aufs Bett, als ob ich gleich zerbrechen würde. Dann ging er ins Ankleidezimmer und holte mir Unterwäsche und ein Top. Als er mir die Sachen brachte, wusste ich das er keine schmutzigen Hintergedanken hatte, denn er brachte mir eine der unspannensten Pantys die ich hatte und eins der ältesten Tops dazu. Ich musste leicht schmunzeln, was für ein Gentleman er doch war. "Oh fine you smile, thats so much beautifuller" sagte er als er mich ansah und lächelte dann auch. Er hatte immernoch seine nasse Boxershort an, im allgemeinen war er noch klitschnass. Ich stand auf und lief an ihm vorbei an den Schrank im Flur. Dort holte ich ihm ein Handtuch. Frische Unterwäsche, wie er damals, konnte ich ihm leider nicht anbieten. Wieder im Schlafzimmer drückte ich ihm es in die Hand und lächelte entschuldigend. Er nahm es dankend an und sagte dann "I'll leave you alone , then you can get dressed".

Als ich kurz darauf ins Bad ging um meine Haare noch zu föhnen, stand Samu nur mit dem Handtuch um die Hüften da und föhnte seine Unterhose. Was für ein Traum es war einen so sexy Mann halbnackt in seinem Badezimmer stehen zu sehen! Als er mich bemerkte zog er mich zu sich und setzte mich auf den kleinen Hocker den er aus meinem Ankleidezimmer geholt hatte. Er selbst setzte sich auf die Badewannenkante hinter mich. Mit der Haarbürste ging er sacht durch mein Haar bis alle Knoten draußen waren. Dann fing er an meine Locken zu föhnen. Als die Wärme auf meine Haut traf bekam ich am ganzen Körper eine Gänsehaut. "Du hast eine Hühnerhaut." sagte Samu mit seinem süßen Akzent und ich kicherte dabei. Wie oft hatte ich diesen Satz im Tv gehört und nun sagte er ihn zu mir und sahs dabei noch halbnackt hinter mir. Das alles war einfach zu verrückt! Vor nicht einmal all zu langer Zeit saß ich noch im Flieger in ein neues Leben und jetzt hatte ich hier meine Liebe gefunden. Ja Samu war meine große Liebe, das wusste ich seit heute ganz genau!

Samu holte mich wieder aus den Gedanken als er mir alle Haare ins Gesicht föhnte. Er lachte hinter mir und ich drehte mich blitzschnell um und wollte ihm den Föhn aus der Hand nehmen. Doch er war schneller und pustete mir mitten ins Gesicht. Ich giegste auf und er lachte noch mehr. Gespielt beleidigt drehte ich ihm wieder den Rücken zu und verschränkte die Arme. Er legte den Föhn beiseite und zog mich mitsamt dem Stuhl näher zu sich hin. Vorsichtig strich er meine Haare auf die Seite und küsste sanft meinen Nacken bis hin zu den Schultern. Ich drehte mich zu ihm um und sah in seine eisblauen Augen. Sie strahlten so viel Wärme und Liebe aus und ich musste es jetzt einfach tun. Ich musste ihn jetzt einfach küssen! Ich legte meine Hand auf seine Wange und beugte mich zu ihm. Ich spürte seinen Atem auf meinen Lippen und dann berührten sie sich. Sie waren weich und schmeckten nach dem bitter-süßen Geschmack von Zigaretten und Schokolade. Sofort kamen die Erinnerung aus meinem Traum wieder hoch. Als ich meine Augen wieder öffnete, blickte ich in Samus Gesicht, ganz nah an dem meinem. Er hatte die Augen immer noch geschlossen und lächelte nun etwas. Als er seine Augen öffnete strahlten sie wie die Sterne. Ich grinste ihn an und sein Lächeln wurde noch breiter. In was für einem Traum war ich hier nur gelandet? Vor mir saß ein halbnackter Samu Haber und ich hatte ihn gerade geküsst! Ich grinste ihn wie ein Honigkuchenpferd an. Es musste albern aussehen aber ich war gerade mehr als nur glücklich! Als er mich plötzlich noch einmal küsste war ich etwas überrumpelt, aber ihn loslassen wollte ich auch nicht. Ich lehnte mich immer weiter zu ihm und drückte meinen Körper gegen den seinen. Ich saß schon auf seinem Schoß als er plötzlich das Gleichgewicht verlor und nach hinten kippte. Wir purzelten rückwärts in meine große Badewanne und es war ein Wunder das sich keiner weh getan hatte. Ich lag lachend auf ihm und spürte wie sich seine Brust beim lachen hebte und senkte.

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