something sweet

something sweet - Teil 33

~Samu's Sicht~

Als ich aufwachte war es bereits hell. Verschlafen rieb ich mir die Augen um mir klar zu werden wo ich gerade war. Ach ja genau, Selina! Ich drehte mich zur anderen Bettseite, doch diese war bereits leer. Ich streckte mich nochmal und stand dann auf. Als erstes ging ich ins Bad und wusch mich, schließlich sollte Selina nicht erschrecken wenn sie mich so sah.
Nachdem ich meine morgendliche Tätigkeit im Bad erledigt hatte ging ich in die Küche, kein Mensch zu sehen. Auch im Ankleidezimmer und auf dem Balkon war niemand. Ich ging wieder zurück in die Küche um nach etwas essbarem zu suchen. Am Kühlschrank heftete eine Notize:

Guten Morgen! ❤
I'm in the Office
Breakfast is in the fridge and coffee is made ​​fresh
See you later!

xoxo Selina

Ich öffnete als erstes den Kühlschrank. Mein Hunger trieb mich regelrecht dazu. Neben ein paar komisch aussehenden Shakes und lauter anderen Lebensmitteln, fand ich eine Platte mit meinem Namen drauf. Ich holte sie heraus und zog die Alufolie ab. Darauf angerichtet waren Wurst und Käse in verschiedensten Sorten, zudem lagen gemachte Sandwich drauf. Ebenfalls hatte Selina ein kleines Schälchen mit verschiedenen Marmeladen und Honig dazu gestellt. Dabei lagen noch Mengen an Obst.
Auf einem zweiten Zettel stand:

Omelet and fresh rolls are in the oven.

Tatsächlich, im Backofen lagen auf einem Teller leckere Omeletts und frisch aufgebackene Brötchen. Diese Frau war unfassbar! Ich jonglierte alles zu der kleinen Theke und goss mir dann noch einen Kaffee ein. Zufrieden setzte ich mich und fiel über die Sachen her. Ich stellte mir vor wie es wohl sein würde jeden morgen so aufzuwachen? Es musste ein Traum sein! Ich fragte mich wie Selina immer dazu kam so leckere Sachen so schnell zuzubereiten? Und wieso sie mich so verwöhnte? Als Dankeschön würde ich sie schick zum Essen ausführen.

Mal wieder viel zu spät eilte ich in das Büro unseres Managements. Ich lief an all den vielen Schreibtischen vorbei, bis ich an der großen Glastür zum Konferenzraum stand. Ich holte noch einmal tief Luft und drückte mich dann an den vielen Leuten vorbei zu meinem Platz neben den Jungs. Ich erntete von Mikko einen bösen Blick und auch Mr Riipuu schaute mich grimmig an. Selina stand gerade vorne an einer großen Leinwand und berichtete dem Vorstand die Zahlen des letzten Auftrittes. Souverän stand sie dort in ihrem roten Bleistiftrock und einer weißen Bluse. Sie sah einfach bezaubernd aus.
"Da nun auch endlich Mr Haber zu uns gestoßen ist, können wir nun endlich das Vorgehen in den kommenden Tagen besprechen. " sagte Selina in einem kräftigen und bestimmenden Ton auf Englisch. Irritiert schaute ich auf, war Selina etwa böse auf mich? Ich versuchte ihren Blick zu deuten, doch alles was mir entgegen kam, war ein kalter und undurchlässiger Blick ihrerseits. Selina tippte etwas an ihrem Laptop und sofort ploppte ein Terminkalender an der Leinwand auf. Sie öffnete die aktuelle Woche und ich wurde von Haufen von bunten Markierungen geflasht. Rot, Grün, Gelb und Blau sprangen einem sofort ins Auge. Aber besonders dominierten die Farben Rot und Hellblau. "Zu Erklärung, Rot sind alle Termine der Band und Hellblau steht für Mr Haber alleine. Das sind vorerst die wichtigsten Farben die Sie erkennen müssen. Sie sehen also es ist noch einiges zu tun. Vorerst beginnen wir mit dem Konzert morgen in Tampere. Einen Zeitplan sehen Sie vor sich liegen." fuhr Selina in englisch fort. Ich schaute auf das Blatt vor mir und sah sofort die fett markierten Uhrzeiten. "Für die Band habe ich den Beginn nochmals markiert, sodass dieses mal pünktlich angefangen werden kann." meinte Selina und sah dabei mahnend zu mir herüber. "Der morgige Tag wird wie geplant ablaufen und falls Sie noch Fragen haben sollten, können Sie sich gerne noch einmal bei mir melden." Selina machte eine kurze Pause in der sie ihre Sachen sortierte, um dann fortzufahren "Wie die meistens von Ihnen schon mitbekommen haben wird meine Tätigkeit Ende dieser Woche beendet sein. Für die weitere Organisation wird dann mein Kollege Mr Kertuu zuständig sein. Ich wollte mich bereits im vornherein bei allen Beteiligten für die tolle Zusammenarbeit bedanken. Ich wünsche Ihnen heute einen schönen Tag und morgen gutes Gelingen. Ich bedanke mich. Bis morgen früh." mit diesen Worten packte Selina ihre Unterlagen und verließ das Zimmer. Wärend der Beifall aller Beteiligten nachließ, sprintete ich Selina hinter her. Ich musste unbedingt wissen ob sie sauer auf mich war?
Gerade noch drückte ich mich zwischen den Türen des Fahrstuhles hindurch. Selina stand bereits mit zwei weiteren Mitarbeitern im Aufzug und war bereit zum abfahren. Ich zupfte mein Hemd zurecht, sodass sie nicht merkte das ich ihr hinter gelaufen war. Diese ganze Situation war so schon peinlich genug, da wollte ich sie nicht auch noch vor ihren Kollegen zur Rede stellen.
Als die Anderen einen Stock tiefer ausstiegen und Selina und ich endlich alleine waren, wartete ich bis sich die Türen wieder geschlossen hatten und drückte dann den Brandschutzknopf, sodass der Fahrstuhl stehen blieb. "Hey! What do you do?" fragte Selina etwas verwirrt. "I want to talk." sagte ich und drehte mich zu ihr. Der Aufzug war nicht gerade sehr groß und so standen wir ziemlich na beieinander. Ich legte meine Arme um ihre Hüften und zog sie näher an mich heran "But first I want to say 'Good morning'." hauchte ich und gab ihr dann einen innigen Kuss. Sie ließ es zu, also war sie schonmal nicht sauer auf mich. Als wir uns jedoch wieder voneinander lösten schaute sie noch verwirrter als davor. "Samu, what do you think what we do here?" fragte sie mich und sah mir dabei tief in die Augen. "I dont know what you imagined , but I think that it doesn't work so." fügte sie hinzu als längere Zeit von mir keine Antwort kam. Sie nahm meine Hände zwischen die ihren und meinte dann in einem ruhigen, aber sicheren Ton "I like you Samu, I really like you! Maybe I like you more than I should. But I dont want to be your stopgap for Vivianne." Nun war ich es der etwas verwirrt schaute. Der Fahrstuhl setzte sich wieder in Bewegung und Selina ließ meine Hände los. Als die Türen wenige Sekunden später aufgingen, verließ sie den Aufzug ohne sich noch einmal zu mir umzudrehen.