something sweet - Teil 44

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~Selina's Sicht~

Immer noch in Trance stieg ich wieder zu Tom ins Auto. Meine Gedanken kreisten wild durcheinander und ich konnte keinen einzigen zu fassen bekommen. Tom musste mich mehrere Male anstoßen bis ich wieder bei Sinnen war und ihm zuhören konnte. "Wie ist es gelaufen?" fragte er. Ich schaute ihn an, schaute wieder auf die Mappe vor mich und schaute dann wieder ihn an "Ich wurde gefeu... Nein warte ich wurde nicht gefeuert, er empfiehlt mir zurück nach Deutschland zu gehen... Also wurde ich ja doch irgendwie gefeuert. Aber es ist keine offizielle Entlassung. Er riet es mir nur. Ich habe sogar ein gutes Zeugnis bekommen. Aber wie erkläre ich meinem nächsten Arbeitgeber das ich nach einem Auftrag entlassen wurde oder das ich ja eben eigentlich nicht entlassen wurde, er es mir aber riet." fragend sah ich Tom an. Mein Kopf war leer und gleichzeitig verwirrten mich die Gegebenheiten.
Ich konnte nicht anders als anfangen zu lachen. Diese Situation war so absurt und verwirrend, dass ich einfach anfangen musste zu lachen. Es war kein fröhliches Lachen, obwohl es mich schon amüsierte wie man bereits nach einem Auftrag wieder gefeuert werden konnte. Es war eher ein verzweifeltes und verstörendes Lachen.
Irgendwann ging dieses Lachen aber in bitterliches weinen über. Wie konnte man seine Arbeit bitteschön so verhauen um nach so kurzer Zeit wieder entlassen zu werden. Ich ärgerte mich über mich selber, was hatte ich auch erhofft? Ich hatte eine Affäre mit einem Klienten angefangen! Etwas anderes als mich zu entlassen konnte Mr Riipuu ja garnicht tun.
Tom nahm sanft meine Hände zwischen die seinen. Tränenüberströhmt sah ich zu ihm rüber und er lächelte mich aufmunternd an "Süße mach dir nicht so viele Sorgen! Es wird schon alles wieder gut!"

Wir fuhren wieder zu mir nach hause und dort angekommen machte Tom mir einen Tee und verfrachtete mich mit meiner Kuscheldecke aufs Sofa. Er selbst ging telefonieren, kam aber einige Minuten später wieder zurück und setzte sich neben mich. Fragend sah ich ihn an "Musst du denn garnicht arbeiten?" Er schüttelte nur knapp den Kopf und meinte er habe sich frei genommen. Dankbar kuschelte ich mich an seine Schulter und er legte den Arm um mich.

"Ich werde zu Weihnachten nach hause fliegen und ich würde mich freuen wenn du mitkommst." sagte Tom nach einiger Zeit. Ich hatte meine Augen geschlossen und lag mittlerweile mit dem Kopf auf seinem Schoß. Ich setzte mich auf und drehte mich zu ihm. Er sah mich erwartungsvoll an. "Ich wollte eh meine Eltern besuchen." sagte ich nach kurzem überlegen und nickte. Lächelnd gab er mir einen Kuss auf die Stirn und drückte meine Hand.
Tom war so wunderbar zu mir! Er kümmerte sich so rührend um mich und war der aufmerksamste und zärtlichste Mann den ich kannte.
"Hast du Hunger?" fragte er mich plötzlich und da mein Magen schon seit längerem knurrte, willigte ich ein. Ich wollte schon aufstehen um in die Küche zu gehen, da meinte er "Du bleibst schön sitzen, ich koch uns etwas!" Tom hatte sich schon die letzten Tage um mein leibliches Wohl gekümmert und so ließ ich ihn ein weiteres mal für uns kochen. Ich schnappte mir mein Handy und beantwortete meine Nachrichten. Samu hatte sich immer noch nicht gemeldet und langsam ging ich davon aus, dass er es nie wieder tun würde.

Nach einer halben Stunde kam Tom mit zwei rießen Tellern Pasta. Er hatte Spagetti mit Käse- Sahne- Soße und Garnelen gemacht. Freudestrahlend nahm ich ihm einen Teller ab und stellte ihn in meinen Schoß. Wir wünschten uns einen guten Appetit, als Tom plötzlich aufsprang um nochmals in die Küche zu laufen. Er kam mit zwei Gläsern und einer Fläche Rotwein zurück. Fragend sah er mich an und ich nickte nur lachend.

Nach dem Essen lehnte ich mich vollgegessen und glücklich zurück. Auch Tom rieb sich den Bauch, die Portionen waren ganz schön groß gewesen. Er schenkte mir nochmal Wein nach und stand dann auf. Er zog mich mit hoch und wir stellten uns vor meine Balkontür.
Wir hatten den ganzen mittag mit rumgammeln verbracht und so wurde es mittlerweile dunkel. Die Stadt versank in einem Lichtermeer voller angehender Wohnunglichter und von meinem Balkon hatte man den perfekten Ausblick bis hin zum Hafen. Leider war es mittlerweile zu kalt um draußen zu stehen und so begnügten Tom und ich uns damit das Schauspiel durch die Scheibe zu betrachten.
Tom stand hinter mir und hatte seine Arme um mich gelegt. Ich legte meinen Kopf gegen seine Brust und atmete tief ein. Wenn man so darüber nachdachte, hatten Tom und ich eine perfekte Beziehung. Er wohnte bei mir, wir kochten zusammen und verbrachten den ganzen Tag miteinander. Er verstand mich und ich fühlte mich bei ihm geborgen. Zusammen mit ihm konnte ich lachen und glücklich sein. Wir kuschelte sogar miteinander, wir hatten also alles was zu einer bestehenden Beziehung gehörte. Außer natürlich dem Sex.
Und als hätte sich in meinem Kopf plötzlich ein Schalter umgelegt, sah ich Tom mit ganz anderen Augen. Ich sah seine Grübchen wenn er lachte und wie er sich das Haar zurück strich. Ich wusste wie er roch und erkannte wie er sich bewegte wenn er ging. Und ich erinnerte mich daran was ich das erste mal gedacht hatte als ich ihn gesehen hatte 'Mit diesem Lächeln verdreht er sicherlich einigen Frauen den Kopf'.
Tom war perfekt! Er sah gut aus, war aufmerksam und er war gerade hier, hatte mich nicht alleine gelassen.
Als hätte mich etwas gestochen, drehte ich mich ruckartig um. Tom schaute mich verwirrt an, doch ich konnte nur lächeln. Die ganze Zeit hatte ich einen so perfekten Mann vor meiner Nase gehabt und ihn nicht bemerkt. Tom schaute mich mit seinem blau- grünen Augen immernoch etwas verwirrt an und alles was ich gerade wollte, war ihn zu küssen. Doch plötzlich meldete sich eine Stimme in mir, wollte er das überhaupt auch? Ich wollte nicht schon wieder den selben Fehler begehen und mich zu früh auf einen Mann einlassen, der nicht das gleiche wie ich empfand.
Also drückte ich nur seine Hände und drehte mich wieder Richtung Fenster. Am liebsten hätte ich meinen Kopf ganz feste dagegen geschlagen, für meine Schnapsaktion.
Ich war etwas überrascht als Tom mich plötzlich wieder zu sich drehte. Diesmal war er es der lächelte. Schmunzelnd und kopfschüttelnd nahm er mein Gesicht in seine Hände und küsste mich. Seine weichen Lippen drückten sich bestimmt auf die meinen und mich erfüllte ein warmes angenehmes Kribbeln. Ich grinste ihn glücklich an als wir uns für einen Moment lösten. Ich schlang meine Arme um seinen Nacken und zog ihn nochmal zu mir herunter. Ich wollte garnicht mehr aufhören seine Lippen zu berühren und seinen süßen Geschmack zu schmecken.
In mir glühte plötzlich das Verlangen nach mehr und so wurden meine Küsse immer leidenschaftlicher. Ich schob meine Hände an seinem Oberkörper entlang und fing zaghaft an die ersten Knöpfe seines Hemdes zu öffnen. Ihm konnte es wohl garnicht schnell genug gehen, denn innerhalb von wenigen Handgriffen stand ich nurnoch in Unterwäsche vor ihm. Als ich Probleme damit hatte seinen Gürtel zu öffnen lachten wir beide herzlich auf. Sekunden später war das Problem behoben und ich spürte seinen nackten Körper an meinem. Tom war gut gebaut, er hatte breite Schultern und sogar einen kleinen Sixpack. Im gleichen Moment fühlte ich mich unwohl und fett. Als Tom bemerkte das etwas nicht stimmte sah er mich fragend an. Ich schüttelte nur de Kopf und drehte mich weg. Jedoch war Tom schneller und hielt mich fest an sich gedrückt. Er küsste meine Stirn, dann meine Nase, meine Augen und meine Wangen. Er streichelte zärtlich über meine Schultern und hob meine Arme sodass ich sie wieder um seinen Hals legte. Er selbst schlang seine Arme so fest um meine Taille, dass ich mich keinen Millimeter bewegen konnte. "Du bist wunderschön!" flüsterte er mir zu und schaute mir tief in die Augen. Bevor ich überhaupt reagieren konnte, hob Tom mich hoch und wir verschwanden im Schlafzimmer. Er trug mich voller Stolz, als sei ich eine Trophäe die er gerade erlegt hatte. Ich kicherte wie verrückt, er war einfach zu wunderbar.

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